Eiscreme Eisgekühlt ist vegan trendy

Die vergangenen Jahre waren für die meisten Protagonisten der Eisbranche nicht gerade leicht. Und auch dieses Jahr hält wieder viele neue Herausforderungen für Hersteller und Handel bereit. Mit einem vielfältigen Sortiment, neuen Produkten und Trends wollen die Hersteller diese meistern.

Donnerstag, 16. Februar 2023 - Tiefkühlkost & Eis
Silke Hoyer
Artikelbild Eisgekühlt ist vegan trendy
Bildquelle: Unilever / Langnese

Ob Schoko, Vanille oder mit Erdbeergeschmack: Ein Eis geht für Viele immer. Denn bewusst kreierter Genuss, ob zu Hause oder unterwegs, ist vor allem in Krisenzeiten wichtig und habe einen besonderen Stellenwert. Trotzdem mußte die Warengruppe Eis in den vergangenen Jahren mit diversen Unwägbarkeiten kämpfen. Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Energiekrise, Inflation und steigende Lebenshaltungskosten sind nicht spurlos an der Kategorie vorbeigegangen. Laut Bund der Deutschen Süßwarenindustrie, BDSI, hat die Branche 2021 in Deutschland zwar 537,6 Millionen Liter Eis abgesetzt. Im Jahr 2020 waren es jedoch noch 577,6 Millionen Liter. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2021 laut BDSI bei 7,9 Liter, im Jahr 2020 bei 8,2 Liter.

Auch die Kategorie Impulseis hat verloren. Die Warengruppe ist laut Nielsen über alle Kanäle hinweg um fast 15 Prozent im Umsatz und 20 Prozent im Absatz eingebrochen. Eine Entwicklung, die vor allem dem Lockdown wegen der Corona-Pandemie in der ersten Jahreshälfte 2021 geschuldet ist. Ferner lud auch der regenreiche Sommer in dem Jahr nicht gerade zum Eisessen ein. Auch das Jahr 2022 mit dem Krieg in der Ukraine, der daraus resultierenden Energiekrise und steigenden Preisen durch alle Rohstoffgruppen hinweg, hat es für die Eisbranche nicht einfacher gemacht. Für 2023 rechnen die Hersteller nun sogar mit einer zweistelligen Kostensteigerung, etwa durch Rohware, Energie und Logistik, begleitet von großen Unsicherheiten in den Lieferketten. Viele Hersteller müssen an den Verpackungseinheiten und den Preisen drehen. Doch alle Hersteller sind sich einig: Trotz dieser Schwierigkeiten wollen sie Eis in gewohnter Qualität produzieren. „Wir wollen weiter daran arbeiten, das richtige Gleichgewicht von Preis und Qualität zu erhalten. Denn es ist wichtig, dass die Kunden davon überzeugt sind, dass Eiscreme ihr Geld wert ist“, sagt beispielsweise Cristhye McKinney von Oppo Brothers.

Vielfalt, News Value und Trends
Um den Verbrauchern vor allem in den Convenience-Kanälen Anreize zum Griff in die Eistruhe zu geben, setzt die Branche auf Vielfalt, News Value und Trends, um die Eiskategorie in Tankstellen, Kiosken und Convenience-Stores nach vorne zu bringen. Da auch im Eissegment die Verbraucher verstärkt nach veganem Eis fragen, wollen viele Hersteller diese Konzepte weiter ausbauen. So sind mehr als 20 Prozent aller Eis-Innovationen beispielsweise von Langnese vegan oder pflanzenbasiert. Es gibt Cremissimo Bourbon Vanille in einer veganen Variante und das Magnum Vegan Classic ist zurück im Markt. Zudem launchte Langnese unter der Marke Likkies die Sorte Blueberry Coconut, das erste rein pflanzliche Im-pulseis der jungen Brand. Auch das vegane Twister Monstaahh ist neu auf dem Markt und überrascht mit einer Kombination aus sauer und süß. Das Wassereis schmeckt nicht nur nach Zitrone, Apfel und Heidelbeeren, sondern trägt zur Orientierung für Eltern auf Preistafel und Verpackungen das „Verantwortungsbewusst gemacht für Kinder“-Logo. Das bedeutet, daß jedes Produkt pro Portion nicht mehr als 110 Kilokalorien, nicht mehr als drei Gramm gesättigte Fettsäuren und nicht mehr als zwölf Gramm Gesamtzucker enthält. Eltern können so einen verantwortungsbewussten Kauf für ihre Kinder tätigen.

Eistruhe für Freezing Good
Auch Genuport ist seit 2022 mit zwei veganen Eisprodukten auf Haferbasis unter der Marke Valsoia am Markt. Florida-Eis ist mit einem veganen sowie mit einem laktosefreien Sortiment, zusätzlich zum Florida Eis Green Klassik, in die Eissaison gestartet. Für erwachsene Eisliebhaber, die genießen wollen, hat Unilever das Konzept Freezing Good kreiert, eine Idee für Tankstellen, Kioske sowie Convenience-Shops. Ob vegan, mit Protein, glutenfrei, ohne zugesetzten Zucker, mit 100 Prozent natürlichen Zutaten oder komplett ohne Zucker: Das Eis mit Benefits gibt es in einer separaten Eistruhe dort, wo sich Lifestyle-getriebene Konsumenten aufhalten. Sie soll den Zugang und das Finden von Eis mit Zusatznutzen erleichtern. Die violetten Truhen enthalten unterschiedliche Eisprodukte der Marken Magnum, Ben & Jerry’s, Barebells, Nocco oder Likkies.

Nach seinem Einstieg ins Eisgeschäft hat der Süßwarenhersteller Ferrero einige Eiskonzepte auf den Markt gebracht, wie Rocher Eis Classic auf Frischkäse-Marzipan-Creme, Rocher Eis Dark mit Vanille-Orangen-Schaum oder Raffaello Eis auf Granatapfel-Fruchtspiegel. Für Kinder gibt es Kinder Bueno als Eis. Neu ab März will das Ferrero unter der Marke Kinder ein Milcheis am Stiel auf den Markt bringen. Das Eis erinnert an ein Überraschungsei, ist umhüllt mit weißer Schokolade, die obere Hälfte ist zusätzlich in Vollmilchschokolade getaucht. Es soll auch in Tankstellen und Kiosken verkauft werden.