Fleischsnacks Gut abgehangen

Der Wurst-Snack zählt auch dank Bifi zu den Klassikern im C-Store und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Im Kommen sind aber auch Fleisch-Snacks, die immer mehr Anhänger finden.

Donnerstag, 05. September 2013 - Süßwaren & Salzige Snacks
Martin Eschbach
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Nach wie vor ist der Convenience Kanal dafür bekannt, Vorreiter für Innovationen aus den Bereichen Lebensmittel und Getränke zu sein. Nicht selten bringen namhafte Hersteller ihre Neuheit am liebsten zuerst in den Convenience-Kanal, bevor sie dann im Lebensmittel-Einzelhandel gelistet wird. Natürlich muss die Innovation passen. Vor allem die neuen, modernen Nahversorger, wie Rewe to go oder Albert Heijn to go sind offen für neue Sortimente. Innovationen werden hier von den Konsumenten sogar erwartet. Das gilt nach wie vor auch für Tankstellen-Stores. Kein Wunder also, dass Anbieter wie Jack Link’s mit seinen Fleisch-Snacks vor allem den Impuls-Kanal im Visier haben. Die Snacks haben immer noch Innovations-Status, obwohl sie bereits seit einigen Jahren auf dem Markt sind. Doch zuvor hat es in Deutschland getrocknetes Fleisch als Zwischendurch- und Unterwegs-Snack aus der Tüte noch nicht gegeben. „Fleischsnacks sind für die Konsumenten eine neue Geschmacksentdeckung“, ist Harald Schnalke, Marketing Director bei Jack Link’s, überzeugt. Mit Nachklang, denn er stellt eine überdurchschni ttliche Nachkaufquote nach dem ersten Testkauf fest. Es versteht sich von selbst, dass er jedem Shop-Betreiber rät, Jack Link’s Beef Jerky mindestens einmal im Verkauf zu testen.

Damit es nicht langweilig wird, bleibt das Unternehmen innovativ und präsentiert regelmäßig neue Produkte oder Geschmacksvarianten. Aktuell die Geflügelvariation Turkey Snack Oven Roasted. Laut Hersteller ist es zart in der Konsistenz und leicht zu beißen. Also kein klassisches Beef Jerky-Produkt, das den Schwerpunkt des Jack Link’s-Angebot bildet. Es positioniert sich eher im Segment der Wurst-Snacks, könnte also dem Markführer Bifi hier Konkurrenz machen. Und das scheint auch gewollt: „Die Innovation bietet dem Verbraucher qualitativ jenseits klassischer Wurstsnacks ein erstrangiges Produkt“, heißt es in einer Pressemeldung zur Einführung. Der Snack im Riegelformat wird in Deutschland hergestellt „aus bestem puren Putenfleisch nach bewährter original amerikanischer Familien-Rezeptur“.

Apropos in Deutschland hergestellt: Am noch jungen, aber stetig wachsenden Fleischsnack-Markt partizipieren will auch das Unternehmen Gut Conow Landprodukte. So deutsch wie der Firmename klingt sind auch die Produkte, denn das Unternehmen ist im mecklenburgischen Conow zu Hause und verarbeitet nach eigenen Angaben ausschließlich Fleisch von Tieren, die in Deutschland geboren, gemästet, geschlachtet und zerlegt wurden. Daraus wird dann Conower Jerky. Im Angebot sind derzeit vier Geschmacksvarianten: Beef Jerky Classic, Beef Jerky Bärlauch Pfeffer, Puten Jerky Süß Sauer sowie Puten Jerky Chili-Paprika. Im Visier hat das Unternehmen alle Vertriebskanäle. So sei man bereits in mehreren hundert Fitness-Studios gelistet. Der Impuls-Kanal spielt natürlich im Rahmen der Vertriebsstrategie ebenfalls eine wichtige Rolle.


Den Weg zu den herzhaften Snacks hat ohne Frage Bifi bereitet. Unilever war vor über 40 Jahren der erste, der einen Wurstsnack auf den Markt gebracht hat. Inzwischen gibt es zwölf verschiedene Varianten. Cabanossi XXL hieß die Innovation, die Unilever vor kurzem auf den Markt gebracht hat. „Passend zum derzeitigen Trend der regionalen Spezialitäten“, wie das Unternehmen mitteilt. Gefragt sind aber auch größere „satt-machende“ Wurstsnacks und Varianten mit Teig. Deshalb sei es wichtig, eine Vielfalt anzubieten „denn der Kunde erwartet eine Auswahl, gerne auch regionale Spezialitäten und Markenprodukte“, so die Aussage des Herstellers gegenüber Convenience Shop.

Auch bei der Nestlé-Tochter und Wurst-Spezialisten Herta sieht man einen Trend zu sättigenden Varianten. Neu im Programm ist hier Knacki mit Gemüse, Würstchen zum kalten oder warmen Verzehr mit 25 Prozent Gemüseanteil. Natürlich sieht der Hersteller auch seine SB-Wurstspezialitäten als Snack-Variante. „Auch der klassische Wurst-Aufschnitt wird neben der Verwendung auf Brot als herzhafter Snack gegessen“, ist man bei Herta überzeugt. Und natürlich zählt das Unternehmen die mit Herta Schinken belegten Brötchen mit eigens gebrandeter Banderole zu den Favoriten. Hier läuft mit ausgewählten Tankstellen derzeit eine Promotion speziell für den Thekenbereich, um den Abverkauf zu steigern, heißt es.

Ein im wahrsten Sinne des Wortes offenes Angebot unterbreitet jetzt der Kölner Wurst- und Fleischwaren-Hersteller GS Schmitz den C-Stores: Seine über Buchenholz geräucherten „Reinbeißer“ (Schinken-Mettwürstchen) werden nur halb verpackt offeriert, „damit die Kunden spontan zugreifen und buchstäblich reinbeißen können“, erläutert Geschäftsführerin Astrid Schmitz das Konzept. Neben den Wurstwaren werden deshalb Aufsteller und Grifftütchen gleich mitgeliefert. Die Würstchen müssen dann vom Shop-Betreiber in die Tütchen gepackt und in den Aufsteller gesteckt und natürlich am besten Top platziert werden.

Facts – Was ist Jerky?

Jerky ist mariniertes oder gewürztes und anschließend getrocknetes Fleisch, welches ohne weitere Zubereitung verzehrfertig ist. Schon die Indianer trockneten die besten mageren Fleischstücke und verfeinerten es mit Wildfrüchten und Gewürzen. (Quelle: Conower Jerky)

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Bild öffnen Umsatz herzhafte Snacks in Tankstellen-Shops, Januar bis Juni 2013, in Mio. Euro (Quelle: Nielsen PurchasePanel Tankstelle)