Startup Clean eating aber Schockgefroren

Mit ihrem Startup Every wollen die beiden Gründer mobilen und eiligen Konsumenten fertige, gesunde und nachhaltige Gerichte bieten. Sie werden online bestellt und anschließend tiefgefroren geliefert.

Montag, 10. Mai 2021 - Tiefkühlkost & Eis
Martin Heiermann
Artikelbild Clean eating aber Schockgefroren
Bildquelle: Every

Benjamin Ahlers und Casimir Rob haben eine Mission. Sie wollen, dass eine bewusste Ernährung für jeden möglich ist. Sie wollen es hinbekommen, dass auch Menschen mit vollen Terminkalendern künftig auf schnelle und ungesunde Mahlzeiten verzichten können. Eine Alternative zu solchen schnellen Gerichten bieten sie mit ihrem im vergangenen Jahr gegründeten Startup Every. Das Unternehmen liefert seit einigen Monaten deutschlandweit Boxen mit schockgefrorenen Kreationen wie „Golden Curry“, „Velvet Crunch“ oder „Happy Quinoa“ als schnelle Mahlzeiten direkt an die Haustür. „Das was wir machen, hat wenig mit normalen Tiefkühlgerichten zu tun“, sagt Casimir Rob. Die pflanzlichen Bowls würden auch jene ansprechen, die sich ihr Essen sonst nur vom Lieblingsrestaurant liefern lassen würden, meint Rob.“

Zubereitet in zehn Minuten
Unter every-foods.com warten derzeit dreizehn verschiedene tiefgekühlte Gerichte darauf, bestellt zu werden. Allerdings wird jede Order, nach Angaben von Rob, zu einer individuellen Box zusammengestellt. „Jede einzelne Mahlzeit besteht aus bis zu zwanzig verschiedenen, aufeinander abgestimmten Zutaten“, sagt der Co-Gründer Benjamin Ahlers. Und natürlich würden alle Gerichte ganz ohne künstliche Zusätze zusammengestellt. „So etwas bereitet man allein nicht mal eben in zehn Minuten zu,“ ergänzt er. Mit Every funktioniere das aber. Es sei möglich, sowohl in der heimischen Küche als auch im Büro. Der Bowl solle einfach erwärmt werden.

Hergestellt werden alle Gerichte in Norddeutschland. Viele Rohwaren wie Spinat, Erbsen oder Kartoffeln stammen direkt aus der Region und werden nach Angaben der Gründer im Freiland kultiviert. In Deutschland wachse auch die Favabohne, aus der die besonders proteinreichen Ackerbohnennudeln für die „Spicy Noodles“ hergestellt werden. Mit im Angebot sind auch ausgewählte exotische Spezialitäten wie Crunchy-Wasserkastanien und die nährstoffreiche Jackfrucht. „Wir wissen sehr genau, woher welche Zutat kommt. Unsere Landwirte durchlaufen strikte Qualitätskontrollen“, betonen die Gründer. Nachhaltiges Handeln gehöre zur Every-DNA.

Das junge Unternehmen mit bald 17 Mitarbeitern arbeitet nach eigenen Angaben komplett klimaneutral. „So bestehen etwa alle Verpackungen für die Bowls aus recycelbarem Karton und sogar die Isoliermaterialien für die Kühlung während des Versands sind komplett kompostierbar“, hebt Ahlers hervor. Allein im Januar dieses Jahr konnte das Unternehmen immerhin 3.000 Neukunden gewinnen. Der Anspruch der Gründer ist es jetzt, genau diese Konsumenten auch von ihrem hohen Anspruch an die Produktqualität zu überzeugen.

Lebensmittelverschwendung soll vermieden werden
Hinzu kommt – und das ist offenbar für Benjamin Ahlers und Casimir Rob genauso wichtig –, dass Lebensmittelverschwendung bei Every fast ausgeschlossen ist. Denn die Beiden weisen darauf hin, dass ihre Gerichte im Tiefkühlfach immerhin neun bis zwölf Monate haltbar sind. Dazu habe auch die Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftlern beigetragen „Jedes Rezept haben wir sorgsam ausgetüftelt“, heißt es von den Gründern dazu. Geholfen hätten dabei Experten wie Anna Culina, Bianca Zapatka, Liberta sowie Carolin Kotke , erklärt Casimir Rob. Obwohl alle ausgewogenen Mahlzeiten rein pflanzlich sind, gehörten zu den Every-Fans offenbar keineswegs nur Vegetarier oder Veganer. Dennoch sagt Benjamin Ahlers: „Wir haben uns aus voller Überzeugung für den Verzicht auf tierische Produkte entschieden, weil uns Klima und Tierwohl am Herzen liegen“. Die Bowls sollen eine Kombination aus Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten und Ballaststoffen liefern.