Tiefkühlkost Pizza und Pandemie – das geht zusammen


Der Pizza-Umsatz ist 2020 gestiegen. Vor allem mit veganen und vegetarischen Alternativen wollen die Hersteller auch 2021 punkten. In Pandemie-Zeiten stehen die Chancen dazu gut.

Montag, 10. Mai 2021 - Tiefkühlkost & Eis
Silke Hoyer
Artikelbild Pizza und Pandemie – das geht zusammen
Bildquelle: Getty Images

Pizza ist als italienisches Nationalgericht weltberühmt und gehört zu den Lieblingsessen der Deutschen. Und während der Corona-Krise ist die Lust auf Pizza sogar noch gewachsen: Das Marktforschungsinstitut Iri hat herausgefunden, dass der Pizza-Umsatz von Januar bis November 2020 um sieben Prozent, auf 1,3 Milliarden Euro, gestiegen ist. Vor allem Tiefkühl-Pizza ist im komplizierten Alltag zwischen Homeoffice, Homeschooling und Kleinkindbetreuung oft die perfekte Lösung, um sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Außerdem muss es oft schnell gehen – nicht nur bei der Zubereitung, sondern auch bei der Beschaffung. Für die schnelle Versorgung zwischendurch sind Convenience-Shops, Tankstellen und andere Convenience-Kanäle für dieses Produkt daher beliebte Einkaufsorte. Doch bei allen Vorteilen gilt: Beim Pizza-Genuss sollte keine Langeweile aufkommen.

Aus der vegetarischen Ideenschmiede
Das ist eine Herausforderung für die Ideenschmieden der Hersteller, die Trends erkennen und den Geschmack der Verbraucher treffen müssen. Da zurzeit vor allem vegetarische und vegane Produkte beliebt sind, bedienen auch die Hersteller von TK-Pizza verstärkt dieses Segment. „Gut ein Drittel unserer Pizzen ist für Vegetarier geeignet – und ständig kommen neue Varianten hinzu. So wurde unser Intermezzo-Sortiment im März um die Sorte Spinat mit Hirtenkäse ergänzt“, berichtet Christiane Koßmann, Abteilungsleiterin Marketing Pizza Deutschland bei Dr. Oetker.

Mit Kokosöl oder Sojaeiweiß
Bereits eingeführt wurden die Geschmacksrichtungen Drei Käse mit Frühlingszwiebeln und Sauerrahm sowie der Klassiker Mozzarella mit Pesto. Mit der Ristorante Pizza Margherita Pomodori hat Dr. Oetker, ebenfalls im März, die erste vegane Tiefkühlpizza in Deutschland auf den Markt gebracht. Eine Pizza-Variante, die einiges Kopfzerbrechen mit sich brachte. „Da auf unseren Tiefkühlpizzen bisher ausschließlich echte Käse wie Mozzarella, Edamer oder Gouda zum Einsatz kamen, war die Suche nach einer Alternative, die geschmacklich gleichwertig ist, die größte Herausforderung“, erläutert Insa Parkan, Produktentwicklerin Pizza bei Dr. Oetker, die Schwierigkeiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein Belag aus Cocktailtomaten, marinierten Tomatenstückchen und einer Käsealternative auf Kokosölbasis soll vollen Ristorante-Genuss versprechen, ist Dr. Oetker überzeugt.

Auch Pizzaspezialist Wagner hat vegane Produkte im Angebot, geht jedoch einen anderen Weg und substituiert mit Sojaeiweiß. Auf diese Weise haben die Entwickler drei vegane beziehungsweise fleischfreie Sorten Piccolinis kreiert, die seit April auf den Markt sind: Spinach Creamy Style ist mit Blattspinat, Sonnenblumenkernen und Zwiebeln belegt, serviert auf einer veganen, mit Knoblauch verfeinerten hellen Soße. Die neue BBQ Chicken Style besteht aus veganen Filetstücken nach Hähnchen-Art aus Sojaeiweiß, roter Paprika sowie roten Zwiebeln und einer BBQ-Soße. Die dritte Sorte heißt Bolognese Style und ist komplett fleischfrei. Die Pizza ist mit veganem Hack aus Sojaeiweiß sowie mildem Edamer auf einer würzigen Tomatensoße belegt.

Mit Bud Spencer und Terence Hill
Relativ neu am deutschen Pizza-Markt und offenbar erfolgreich ist das Unternehmen Franco Fresco mit der Premium-Pizza-Marke Gustavo Gusto, die es in drei vegetarischen Varianten gibt: Pizza Margherita, Pizza Spinacie e Ricotta und die Pizza „Vier Käse für ein Halleluja“, mit der dem Unternehmen ein schlagkräftiger Werbecoup gelungen ist: Gleich mit vier unterschiedlichen Motiven stehen die legendären Kultschauspieler Bud Spencer und Terence Hill unter dem Slogan „Vier Käse für ein Halleluja“ Pate für die neue Gustavo Gusto-Tiefkühlpizza.

Diese Pizza wird nicht nur typisch italienisch, sondern auch mit Cheddar, Bergkäse und von Hand aufgelegtem Blauschimmelkäse hergestellt. „Mit unserer neuen Pizza ‚Vier Käse für ein Halleluja‘ setzen wir konsequent unseren Weg fort, Tiefkühlpizzen auf den Markt zu bringen, die sich durch besondere Zusammenstellungen und witzige Verpackungen auszeichnen“, betont Christoph Schramm, Geschäftsführer von Franco Fresco. Er will damit vor allem zeigen, dass Verbraucher, neben Geschmack und Qualität, auch mit aufmerksamkeitsstarken sowie witzigen Kampagnen zu gewinnen sind – gerade in Krisenzeiten.