Nicht zu rauchen, ist gesund. Und sicherlich ist es am nachhaltigsten für die eigene Person und auch für die Umwelt, nicht zu Tabakwaren zu greifen. Das wird auch in der Tabakwaren-Branche heute kaum mehr bestritten. Deshalb propagieren viele Hersteller den Umstieg auf E-Zigaretten und Tabakerhitzer. Argumentiert und mit Studien hinterlegt wird von dieser Seite auch, die Nutzung dieser Next Generation Products erleichtere Rauchern und Raucherinnen den Abschied von der Zigarette. Doch ganz abgesehen davon, dass Einweg-E-Zigaretten sicherlich nicht nachhaltig sind, ist auch umstritten, ob solche Produkte wirklich den mittelfristigen Rauchausstieg gewährleisten können.
„Lange Zeit gehofft“
Beispielsweise die Pneumologin und Expertin für Raucherentwöhnung, Monika Scheidt, bezweifelt das. „Lange Zeit hat man gehofft, dass es gelingen könnte, mit den E-Zigaretten auch den allmählichen Ausstieg zu schaffen“, sagt sie. Stattdessen habe sich gezeigt, dass etwa ein Jahr nach dem Umstieg weit über die Hälfte der Patienten Tabakzigarette und E-Zigarette parallel nutzen, behautet die Pneumologin. Das sei ein enttäuschendes Ergebnis. Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin bleibe erhalten. Die psychische Abhängigkeit vom Rauch-, jetzt Dampfvorgang, ebenfalls.
Die Tabakhersteller, beispielsweise Philip Morris halten dagegen. In der Studie „Barrieren des Rauchstopps 2024“ formuliert es das Unternehmen so: „Der Wechsel auf verbrennungsfreie und somit schadstoffreduzierte Alternativen könnte gerade für Raucherinnen und Raucher mit geringer Rauchstoppmotivation eine Schadensminderung darstellen. Zwar sind diese Produkte nicht risikofrei und enthalten in der Regel Nikotin, das süchtig macht, jedoch produzieren sie ein Aerosol mit 95 Prozent weniger schädlichen und potenziell schädlichen Bestandteilen.“ Die aktuellen Studienergebnisse zeigten, dass unzureichende Informationen hinsichtlich verbrennungsfreier Alternativprodukte ein Hauptgrund für Rauchende seien, nicht auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer umzusteigen.
Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette
Die nachhaltige Wirkung von Ersatzprodukten für den Verzicht auf Tabakzigaretten wird umstritten bleiben. Doch auch darüber hinaus bemühen sich Philip Morris dennoch, um einen nachhaltigen Ansatz: So teilt der Hersteller kürzlich beispielsweise mit, dass man eine Reduzierung der absoluten CO2-Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette um 15 Prozent sowie einen Rückgang der absoluten CO2-Emissionen um 39 Prozent im Vergleich zu 2019 in den Betrieben erreicht habe. Zudem stellt der Nachhaltigkeitsbericht 2024 von Philip Morris fest, dass 88 Prozent des Tabaks „ohne Risiko der Entwaldung von bewirtschafteten Naturwäldern und ohne Umwandlung natürlicher Ökosysteme gekauft sowie 100 Prozent des gekauften Tabaks ohne Risiko der Entwaldung von Primär- und Schutzwäldern“ produziert wurde.
Doch damit nicht genug: Der Hersteller stellt darüber hinaus fest, dass 92 Prozent des Produkt-Versandvolumens für brennbare Zigaretten in Märkte mit Anti-Littering-Programmen gehen. Das Versandvolumen für rauchfreie Verbrauchsmaterialien gehe zu 21,5 Prozent in Märkte mit Rücknahmeprogrammen und die Recyclingquote für Iqos-Geräte liege im Durchschnitt bei 87 Prozent im Rahmen des unternehmenseigenen Circle-Programms. Seit 2021 habe es auch einen Refresh oder Repair von kumulativ 867.000 rauchfreien elektronischen Geräten gegeben. Gleichzeitig wurden seit 2019 weltweit 12,3 Millionen Kubikmeter Wasser in der Tabaklieferkette eingespart.
Als Nachhaltigkeits-Pluspunkt verbucht Philip Morris aber auch, dass das Portfolio um 19 rauchfreie Geräteversionen, also Heat-not-Burn-Produkte und E-Zigaretten sowie 117 Geschmacksvarianten für die Tabakerhitzer, erweitert wurde. Mittlerweiler sei die Anzahl der Märkte, in denen rauchfreie Produkte von Philip Morris International erhältlich seien, auf 95 erhöht worden, von denen 46 in Niedrig- und Mitteleinkommensmärkten liegen. Und so stammen 38,7 Prozent der jährlichen Nettoumsätze des Konzerns nach eigenen Angaben aus rauchfreien Produkten, bei einem Gesamtumsatz von 37,9 Milliarden US-Dollar.