Outdoor-Saison Einstieg in die Grillzeit

Mit der immer früher beginnenden Outdoor-Saison startet auch wieder die Grillzeit. Die Shops sollten sich darauf vorbereiten und ein gutes Angebot machen.

Samstag, 01. April 2023 - Nahversorgung
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Einstieg in die Grillzeit
Bildquelle: Grillfürst

Mit dem Frühlingsanfang und den in einigen Teilen des Landes schon recht vielen Sonnenstunden und warmen Temperaturen, wollen vielerorts die Kunden die Outdoor- und damit auch die Grillsaison eröffnen. Grund genug also auch für die Shop-Betreiber die Saison einzuläuten und ihren Kunden entsprechende Produkte zu offerieren. Viele von ihnen haben in den vergangenen Jahren ihr entsprechendes Angebot an Grillfleisch- und Wurst optimiert und recht häufig wurden auch regionale Partner mit ins Boot genommen. Das ist oft eine Win-Win-Win- Situation, weil die regionalen Anbieter über ihren eigenen Verkauf hinaus noch ein 24/7-Angebot für ihre regionalen Kunden machen können, die Kunden froh sind, dass sie ihre Lieblingswürstchen auch mal kurzfristig in den Shops bekommen und die Tankstellen-Betreiber & Co. so manchmal auch Kunden erreichen, die sonst nicht so ohne Weiteres zu ihnen gekommen wären. In ländlichen Gebieten, wo nicht alle Shops rund um die Uhr geöffnet sind, helfen dabei oft auch ein so genannter Regiomat, oder andere Vending-Angebote vor den Shops.

Fleischlos nicht überbewerten
Dass laut einer aktuellen Studie des Marktforschers GfK im Gegensatz zum rückläufigen Wurst- und Fleischkonsum pflanzliche Grillalternativen und Grillkäse ihren Boom aus dem Jahr 2020 sogar noch verbessern konnten, sollte nach Meinung von Experten nicht überbewertet werden, das erläuterte kürzlich Jens Hertling vom Fachmagazin Lebensmittel Praxis (LP). „Ich denke, dass sich die Deutschen ihr Grillvergnügen nicht verbieten oder schlechtreden lassen. Das Fleisch wird trotzdem gekauft“, zitierte die LP Tim Koch, Experte im Bereich bei der Agrarmarkt Informations Gesellschaft (AMI). Er geht davon aus, dass aufgrund der günstigeren Preise in erster Linie Schweinefleisch auf den Grill kommt. Yannick Meurer, Fleischsommelier des Online-Anbieters Gourmetfleisch.de, zeigte sich da schon skeptischer: „Auf vielen Märkten herrscht dieses Jahr ein harter Kampf um die Kunden. Die Teuerungsraten sind in vielen Bereichen erheblich. Wenn der Großteil der Bevölkerung da nicht verstärkt ins eigene Portemonnaie guckt, dann würde mich das schon sehr wundern.“ Nach einem Post-Corona-Boom auf dem Grill-Markt sei dies 2023 eine Situation, die es zu meistern gelte, so der Experte weiter. Dass das Ganze vielleicht eher zu Lasten der Gastronomie gehen wird, meint man wohl im LEH. Michael Eble, Inhaber von Edeka Eble in Saarburg, sagte laut LP: „Dieses Jahr wird ein extremes Grilljahr.“ Aufgrund der gestiegenen Restaurantpreise würden die Verbraucher es sich zu Hause gut gehen lassen. Der Trend gehe entweder zur günstigen Bratwurst oder zum hochwertigen Premiumfleisch. Gewinner seien günstige Produkte wie Bauchspeck oder Premiumfleisch wie Dry Aged oder sogar mal Bison. „Die Verlierer sind Produkte aus der Preismitte wie Rumpsteak oder Hüfte“, so Eble weiter.