Fleisch und Wurst Kein einfaches Geschäft

Das Fleisch- und Wurst-Sortiment hat es in C-Shops nicht leicht. Ein Grund ist, dass es kaum Bedientheken gibt. Doch es gibt Chancen in Kühlregal und im Bistro.

Dienstag, 15. April 2025, 08:20 Uhr
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Bildquelle: Endori

Fleisch, Wurst und Geflügel sind nicht gerade die Top-Seller im Sortiment der C-Shops. Wer sich dennoch einmal ansehen möchte, welche Kollegen aus dem Lebensmittel-Einzelhandel an ihren Fleisch- und Wursttheken einen besonders guten Job machen, dem sei ein Besuch der diesjährigen Gewinner-Unternehmen des so genannten „Fleisch-Star“ der Fachzeitschrift Lebensmittel Praxis empfohlen. Demnach stehen die derzeit besten Bedientheken im südbayrischen Waging am See bei
Rewe Nezlow, in Heilbronn bei Edeka Ueltzhöfer sowie im E-Center in Waldshut-Tiengen.

Möglichkeiten werden genutzt
Die Möglichkeit allerdings, mit einem guten Fleisch- und Wurstsortiment im Kühlregal zu punkten, wird inzwischen von einer Vielzahl von C-Shops aller Art genutzt und kann vor allem dort Sinn machen, wo die Nahversorgung nicht so breit aufgestellt ist oder auch dort, wo gerade am Wochenende viele Brötchen zum Frühstück gekauft werden, für die dann auch mancher noch fehlende Belag mitgenommen wird. Eine Reihe von Shop-Betreibern hat sich auch mit
einem bekannten örtlichen Metzger zusammengetan und verkauft dessen speziell nachgefragte Spezialitäten, die auf diese Art und Weise auch außerhalb normaler Öffnungszeiten der Metzgerei zu haben sind. Das zahlt durchaus auch auf die Kundenbindung einiger dieser Shops ein, wie einige Betreiber gegenüber CS berichteten.

Chancen per Vending
Auch zahlreiche Vending-Automaten sind gerade in ländlichen Gebieten an Tankstellen zu sehen, die nicht rund um die Uhr geöffnet haben, aber per Vending eine 24/7-Verfügbarkeit sichern. Bedient wird damit auch an der einen oder anderen Stelle die Nachfrage nach regionalen Fleisch- und Wurst-Spezialitäten in Gebieten mit entsprechendem Tourismus-Aufkommen. Eine Herausforderung an so gut wie jedem Standort ist, bezüglich dieses Sortiments, aber auch das Thema Grillen, das sich inzwischen fast zu einem Ganzjahres-Business entwickelt hat, aber dennoch im Frühjahr plötzlich mit Macht zu spüren ist. Auch hier kann natürlich auf Premium-Qualität gesetzt werden, beispielsweise mit Bio-Produkten, Produkten bestimmter Herkunft etc.

Aber es sollten schon auch andere Angebote dabei sein. Denn jenseits des inzwischen hoch technisierten Grillens mit teuren Elektro-Grills in feinen Gärten zuhause gibt es weiterhin auch einen Trend zum „Grillen To Go“, an allerlei öffentlichen Plätzen in Parks und an Flussufern, wo dies erlaubt ist, und für das sich die Teilnehmer gerne auch spontan und unterwegs mit Würstchen, Grillfleisch sowie vegetarischen und veganen Alternativen versorgen. Das ist häufiger eine etwas jüngere Kundenzielgruppe, die meist auch preisempfindlicher ist. Ergänzt um einfache Grills, Grillkohle, Anzünder sowie Eis für zu kühlende Getränke und die Getränke selbst, ist in den kommenden Monaten damit durchaus ein ordentliches Geschäft zu machen, wie der eine oder andere Shop-Betreiber erwartet und seinen Shop dafür präpariert. Bei wem das gut klappt, der kann sein Fleisch- und Wurst-Sortiment, einschließlich aktueller Alternativ-Produkte, bis hin zu pflanzlichen Burgern, auch für diese Monate systematisch ausbauen, sollte auch die entsprechenden Soßen klug dazu positionieren und auch für die Grill-Kunden begleitende Backwaren aus seinem Backshop immer aufmerksamkeitsstark bereithalten.

Und natürlich ist die Qualität und Vielfalt von Fleisch und Wurst, auch angesichts des immer wichtiger werdenden Gastro-Geschäfts in C-Shops aller Art, dort ein wichtiges Thema. Hier geht es oft um Stammkunden, die sich manchmal täglich ihre Snacks To Go hier holen oder Pausen in den Shop-Bistros mit Sitzplätzen verbringen. Shop-Betreiber wissen, dass gerade die Qualität des hier zum Verzehr angebotenen Fleischs und der Wurst zu den entscheidenden Erfolgskriterien gehört und unter den Gästen immer auch Gesprächsthema ist. Das ist angesichts des vielfältigen Wettbewerbs, den es hier gibt, keineswegs unwichtig.