Nestlé und PAI Partners Pizza-Potenziale

Für das europäische Pizzageschäft holt sich Nestlé einen Spezialisten an Bord: PAI Partners. Beide Unternehmen wollen zusätzliche Potenziale schöpfen, wie im Speiseeis-Markt mit Froneri.

Sonntag, 18. Juni 2023 - Tiefkühlkost & Eis
Martin Heiermann
Artikelbild Pizza-Potenziale
Bildquelle: Nestlé Wagner

Nach der Gründung des Joint Ventures Froneri zum Thema Speiseeis im Jahr 2016 hat Nestlé nun mit seinem Partner, der Beteiligungsgesellschaft PAI, ein weiteres gemeinsames Projekt auf den Weg gebracht. „Wir wollen unser Pizzageschäft auf die Zukunft ausrichten und sind fest überzeugt, dass die Partnerschaft mit PAI die beste Grundlage bietet, um das volle Entwicklungspotenzial unseres Pizzageschäfts zu entfalten“, begründet Nestlé sein Vorhaben. PAI Partners beabsichtigt nach eigenen Angaben, seine „umfassenden Expertise bei der Schaffung führender Anbieter im Lebensmittelsektor“ in die Kooperation einzubringen.

An dem neuen Joint Venture werde Nestlé neben PAI Partners „eine nicht-kontrollierende Beteiligung mit gleichen Stimmrechten halten“. Die Transaktion soll voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2023, nach Abstimmungen mit Arbeitnehmervertretenden und den üblichen behördlichen Genehmigungen, abgeschlossen werden. Derzeit ist der Schweizer Lebensmittelkonzern in verschiedenen europäischen Ländern im Pizzageschäft aktiv. Dazu gehören die Märkte in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Schweiz, Portugal, Österreich, Belgien sowie den Niederlanden. Erwirtschaftet werde in diesen Ländern, so Nestlé, ein jährlicher Umsatz von rund 400 Millionen Schweizer Franken, was zurzeit etwa knapp 412 Millionen Euro entspricht. Vertrieben werden die Pizzen aktuell unter den Marken Wagner, Buitoni und Garden Gourmet.

Ansprechpartner bleiben vorerst
Diese werden sich wahrscheinlich auch künftig nicht ändern. Vielleicht aber finden weitere Marken, den Weg auf den deutschen Markt. Auch für die Shop-Betreiber soll vorerst alles beim Alten bleiben. Gegenüber dieser Zeitung betont eine Nestlé-Sprecherin, dass „bis auf weiteres die Betreuung über die bekannten Ansprechpartner des Nestlé-Vertriebs“ erfolge. „Über einhergehende zukünftige Veränderungen der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Rahmen des neuen Joint Ventures werden wir rechtzeitig informieren“, hieß es aus Unternehmenskreisen weiter.

Hauptsitz in Deutschland
Geplant ist darüber hinaus, dass das neue Joint Venture seinen Hauptsitz in Deutschland haben werde. Bisher wird die Pizza-Tochter von Nestlé Deutschland, Nestlé Wagner, vom saarländischen Nonnweiler aus gesteuert. Dort, soll künftig auch eine der zwei europäischen Produktionsstätten weiterhin bestehen bleiben. Eine zweite Produktionsstätte wollen die beteiligten Partnerunternehmen in Benevento, Italien, betreiben.