Besonders der Konsum von Einweg-E-Zigaretten habe stark zugenommen, hieß es. Sie seien vor allem bei jüngeren Menschen beliebt. 2016 lag der Anteil der E-Zigaretten-Konsumenten bundesweit bei 1,6 Prozent, im vergangenen Jahr konsumieren laut Debra-Studie 2,2 Prozent der Bevölkerung E-Zigaretten. Der Anteil der Menschen, die klassische Tabak-Zigaretten rauchen, sei in dem Zeitraum mit rund 30 Prozent auf hohem Niveau geblieben.
Unter den E-Zigaretten seien inzwischen Einweg-Modelle die am häufigsten genutzte Variante. Menschen, die Einweg-E-Zigaretten nutzen, sind den Angaben zufolge im Durchschnitt etwa vier Jahre jünger als Personen, die die Tank-Variante oder Pod-Modelle nutzen. Sie sind außerdem häufiger weiblich und kombinieren E-Zigaretten auch mit dem Rauchen von klassischen Tabak-Zigaretten.
Die Zahlen der Debra-Studie belegten erstmals empirisch für Deutschland, das Einweg-E-Zigaretten vor allem unter jungen Menschen beliebt seien, sagte Expertin Ute Mons vom Krebsforschungszentrum (DKFZ) . Die Kaufpreise und die vielfältigen Aromen machen Einweg-Angebote gerade für junge Menschen attraktiv, so Mons. Und das Jugendschutzgesetz werde offensichtlich regelmäßig unterlaufen. Allein schon aus Gründen des Jugendschutzes und des Verbraucherschutzes sei der Gesetzgeber in der Verantwortung, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Der Dringlichkeit, Jugendliche zu schützen, stimme man zu, hieß es beim Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH). Allerdings: «Der Jugend- und Verbraucherschutz ist gefährdet, aber nicht pauschal durch Einweg-E-Zigaretten, sondern durch den wachsenden Schwarzmarkt», sagte VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland laut Mitteilung. Mit den bestehenden gesetzlichen Regelungen gebe es bereits wirksame Rahmenbedingungen, sie müssten aber konsequenter umgesetzt werden.
Illegale Einwegprodukte seien die Hauptursache für Verstöße, nicht der etablierte Fachhandel.
Auch die neueste Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ergeben, dass Von den neuen alternativen Nikotinprodukten sind in dieser Altersgruppe besonders Einweg-E-Zigaretten bei Minderjährigen beliebt sind, während Tabakerhitzer hier fast keine Rolle spielen. Darauf macht Philip Morris aufmerksam.
Aus den jüngsten Erhebungen der BZgA gehe hervor, dass sich der langjährige Rückgang der Nutzung von brennbaren Tabakprodukten, also Zigaretten und Shishas unter Minderjährigen fortsetzt. Die 30-Tage-Prävalenz der Nutzung von nachfüllbaren Mehrweg-E-Zigaretten mit Pod-System (3,9 %) und Einweg-E-Zigaretten (6,7 %) sei über zehn- bis zwanzigmal höher als die von Tabakerhitzern (0,3 %).