E-Zigaretten Hohe Nachfrage vor der Steuererhöhung

Weil eine Steuererhöhung im Rahmen der Novellierung der Tabaksteuergesetzgebung bald die Nutzung von E-Zigaretten deutlich verteuert, geht die Nachfrage nach sogenannten Liquids derzeit stark nach oben. „Die Konsumenten legen sich große Vorräte zu, um die höheren Preise so lang wie möglich zu vermeiden“, sagte der Vorsitzende des Bündnisses für Tabakfreien Genuss, BfTG, Dustin Dahlmann (Foto).

Montag, 27. Juni 2022 - Tabak
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Bildquelle: BfTG

Das Bündnis spricht für Großhändler und Einzelhändler. Ein weiterer Branchenverband ist der Verband des E-Zigaretten-Handels, VdEH. Auch er bestätigt derzeit gute Geschäfte wegen „Bevorratungskäufen“.

Ab dem 1. Juli gilt die Tabaksteuer erstmals auch für die Liquids, die in E-Zigaretten-Geräten verdampft und dann inhaliert werden. Pro Milliliter sind 16 Cent fällig, bis 2026 steigt der Wert schrittweise auf 32 Cent. Ein 10-Milliliter-Fläschchen, das im Laden bisher üblicherweise 4,95 Euro kostet, könnte sich inklusive Tabaksteuer und Mehrwertsteuer auf 6,85 Euro verteuern - dies unter der Annahme, dass Hersteller und Händler auf gleichbleibende Netto-Einkünfte setzen.

Möglich ist, dass sie auf Kosten ihrer Marge einen etwas niedrigeren Ladenpreis nehmen. "Wir haben im ersten Halbjahr eine massive Zunahme der Absätze verzeichnet", sagt Oliver Pohland vom VdEH. Dies wertet er auch als Hinweis, dass sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr wegen der höheren Preise abschwächen wird.

Schlagartig in die Höhe gehen werden die Preise zum 1. Juli allerdings nicht. Denn für den sogenannten Altbestand gilt noch der alte Steuersatz, also nur die Mehrwertsteuer. Im zweiten Halbjahr rechnen das Branchenbündnis und der VdEH mit sinkenden Umsätzen.