In diesem Jahr werden sie wohl wieder stattfinden, die beiden Fachmessen InterTabac und InterSupply. Denn die Corona-Einschränkungen lassen ein solches Ereignis wieder zu. Vom 15. bis 17. September lädt die Dortmunder Messegesellschaft die Tabak- und E-Zigaretten-Branche zu dem Veranstaltungsduo wie gewohnt in die Messehallen am Westfalendamm ein. Und offensichtlich kommt die Einladung gut an. Das ist zumindest aus der Ruhrgebietsmetropole zu hören: Immer mehr Aussteller würden sich anmelden, um Flächen zu reservieren. „Bisher haben uns für beide Messen zusammengenommen bereits fast 160 Neuanmeldungen – also Ausstellerinnen und Aussteller, die bisher an der InterTabac beziehungsweise InterSupply noch nicht teilgenommen haben – aller Tabak-Segmente aus dem In- und Ausland, erreicht“, freut sich Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe. Und das, obwohl die Messen noch in einer sehr frühen Planungsphase seien. Das zeige: „Die Branche steht hinter unseren Messen und freut sich auf die Neuauflage Ende des Jahres.“ Besonders positiv sei, so die Messegesellschaft, dass die gute Buchungslage sich über alle Tabak-Segmenten hinweg erstrecke und die Anmeldungen aus „der ganzen Welt“ kämen.
Mit erweitertem Rahmenprogramm
Zwei Jahre lang musste die Branche auf die Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf verzichten, Kontakte zwischen Herstellern, Groß- und Einzelhandel waren erschwert. Es fehlten zudem oft Informationsmöglichkeiten zu neuen Produkten, internationalen Trends und den zusätzlich verschärften rechtlichen Restriktionen, mit denen die Tabakbranche zu kämpfen hat. Die Macher der Inter Tabac haben darauf reagiert und verstärken bei der Neuauflage, wie sie jetzt mitteilen, unter anderem noch einmal das Rahmenprogramm. Geplant sind in diesem Jahr beispielsweise Vorträge und Seminare, die die politischen Rahmenbedingungen für den klassischen Einzelhandel thematisieren. In Impulsvorträgen und Konferenzen sollen sich Händler zu diesem wichtigen Thema informieren und auch untereinander austauschen können.
Darüber hinaus soll es für Teilnehmende die Möglichkeit geben, die aktuellen gesetzlichen Grundlagen kennenzulernen, die es zu beachten gilt. Loos erläutert dazu: „Das ist natürlich nur ein – wenn auch wichtiger – Aspekt in einem vielfältigen Programm, das von vielen renommierten Branchenakteuren und -experten mitgestaltet und dadurch viele Mehrwerte liefern wird.“ Ein weiterer geplanter Schwerpunkt der InterTabac in diesem Jahr werden Veranstaltungen und Vorträge für Händler sein, in denen sie erfahren, wie sie ihr Sortiment zusammenstellen oder erweitern können. Auch das Thema Point of Sale werde aufgegriffen. Denn die Gestaltung der Verkaufsfläche für den Fachhandel in Zeiten eines zunehmend ausdifferenzierten Produktangebots werde immer wichtiger.
Tastings und Schulungen
Auf der InterTabac können die Produkte darüber hinaus jederzeit geraucht und getestet werden. Zudem sind wieder Zigarren-Tastings und -Pairings geplant, in denen Experten durch außergewöhnliche Zusammenstellungen neue Geschmackserlebnisse für das Fachpublikum kreieren werden, kündigen die Veranstalter an. Schulungen sollen zudem darüber aufklären, woran man eine gute Zigarre erkennt, wie sie riechen und schmecken muss. Das soll dem Handel die Chance geben, Kunden gut beraten zu können.
Schon im Vorfeld des Messeduos InterTabac und InterSupply haben die Dortmunder Messemacher eine neue Plattform eingerichtet, die sich offenbar längst in der Branche etabliert hat. Denn während in der Coronazeit Homeoffice und digitale Meetings die Arbeitswelt übernommen haben, haben Hauptgeschäftsführerin Loos und ihr Team eine digitale Ergänzung für das Messebusiness erdacht. Herausgekommen ist dabei „Business Insights“.
Auf der digitalen Plattform können Hersteller, Groß- und Einzelhändler sowie andere Branchenteilnehmer inzwischen das ganze Jahr über miteinander in Kontakt treten. So sollen Geschäftsbeziehungen ausgebaut werden. Darüber hinaus sollen auf der Plattform regelmäßig wichtige Trends und weitere Informationen aus der Branche zu finden sein. Dabei handelt es sich um News, aber auch um Hintergrundgespräche mit Akteuren der jeweiligen Segmente. Und das nicht nur in Text-, sondern auch in Video- oder Podcast-Form. Bestandteil ist beispielsweise auch eine so genannte Shisha Schwerpunktreihe, die zu diesem Thema internationale Vorträge und Diskussionen liefern möchte.
Das digitale Messe-Angebot bleibt
„Auch wenn ‚Business Insights‘ wegen des fehlenden Austausches auf den Messen geschaffen wurde, soll die Plattform in der ‚Nach-Corona-Welt‘ erhalten bleiben. Denn digitale Angebote werden die kommenden Messen erweitern und unabhängiger von Zeit und Raum machen“, ist Sabine Loos überzeugt. „Wo finde ich welche Ausstellerin oder welchen Aussteller und wie vernetzen wir uns? Welche internationalen Trendthemen gibt es? Welche neuen Erkenntnisse kann ich für mein Business gewinnen und nutzen? Und wie kann ich für Besucherinnen und Besucher auf meinem Stand sorgen? Auf diese und weitere Fragen finden die Nutzer unserer digitalen Produkte über das ganze Jahr hinweg qualifizierte Antworten auf unserer Plattform“, erklärt Loos das Prinzip. Aber auch wenn die Messen noch digitaler werden würden, Geschäftskontakte durch die digitalen Hilfsmittel noch einfacher geschlossen und gehalten werden können: Für das Messeduo Inter Tabac und Inter Supply liege der Kern vor Ort. „Es bleibt also der ‚Place to be‘ für all jene, die ganz vorne mit dabei sein wollen“, ist Loos überzeugt.
Handmade-Produkte im Trend
Auf der InterTabac trifft sich seit mehr als vierzig Jahren in Dortmund die Branche. In diesem Jahr beispielsweise erkennen die Messemacher einen Wachstumsschub bei kleineren Unternehmen, die vielfach auch Handmade-Produktionen präsentieren. Gleich geblieben sei hingegen die Internationalität, die für das Messe-Duo InterTabac und InterSupply als Business- und Kommunikationsplattform eine zentrale Rolle einnehme. Bereits in den vergangenen Jahren kamen mehr als 40 Prozent der Besucher aus dem Ausland. Zuletzt kamen rund 42 Prozent der Besucher nicht aus Deutschland. Die vergangene Ausgabe des Messe-Duos vor der Corona-Pandemie hatte im Jahr 2019 hatte insgesamt etwa 13.800 Gäste. Damit habe diese Veranstaltung einen neuen Besucherrekord aufgestellt, berichtet die Messegesellschaft. Rund 520 Aussteller aus rund 47 Ländern zeigten vor drei Jahren ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot. Für das Messe- Comeback nach zwei coronabedingten Absagen haben die Messeveranstalter jedenfalls die berechtigte Hoffnung auf einen einigermaßen „normalen“ Verlauf.
Für Neuheiten aus dem E-Zigaretten und Vaping-Segment trifft sich später im Jahr dazu noch die Dampf-Community am 5. und 6. November auf der Vapers Com in Dortmund.