Haselherz Kann Schokolade Sünde sein?

Mit zwei neuen Schokoladenriegeln ist das Startup Haselherz jetzt gestartet. Die auch für C-Stores interessanten Produkte machen deutlich, dass die Geschäftsentwicklung der Gründung Fahrt aufnimmt. Der Anfang war für Gründerin Ebru Erkunt (Foto) nicht leicht.

Donnerstag, 28. Oktober 2021 - Süßwaren & Salzige Snacks
Martin Heiermann
Artikelbild Kann Schokolade Sünde sein?
Bildquelle: HaselHerz

Kein bisschen „sündhaft“ sollen sie sein, die neuen veganen Schokoladen in hell und dunkel des Startups Haselherz. Davon zeigt sich jedenfalls Gründerin Ebru Erkunt überzeugt. Die beiden 40 Gramm Riegel mit gerösteten Haselnüssen und Kokosblütenzucker seien der perfekte Snack für zwischendurch. „Sündhaft“ seien die beiden neuen Produkte nicht, weil kein Palmöl und auch kein raffinierter Zucker darin zu finden sind. Sie haben wahlweise einen Kakao-Anteil von 35 Prozent in der hellen und von 60 Prozent in der dunklen Variante.

Der Startschuss fiel bereits im Jahr 2014
Die beiden Riegel ergänzen das Portfolio des Startup Haselherz seit kurzem. Keimzelle und Ursprungsprodukt der Neugründung ist allerdings selbst kreierte Nusscreme, die es mittlerweile in vier Varianten – zwei Nuss- sowie zwei Schokocremes – in zahlreichen Geschmacksrichtungen gibt. Damit fing alles an: Doch der Start scheint alles andere als leicht gewesen zu sein. „Er hielt einige Hürden bereit“, die Ebru Erkunt immer wieder aufs Neue meisterte. „Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht oft kurz davor war, aufzugeben. Doch egal, wie groß die Herausforderungen auch waren, ich habe für meinen Traum gekämpft. Das macht mich im Nachhinein schon stolz“, resümiert die Gründerin. Ihre Reise begann 2014. Ein traditioneller Nussaufstrich war beim Besuch in der Türkei, der Heimat ihrer Eltern, das Highlight. Sie war begeistert vom einzigartigen Geschmack, der nicht zuletzt aus dem hohen Anteil von Haselnüssen rührte.

Die ersten Produkte nach fünf Monaten
Zurück in Deutschland ergab ihre Marktanalyse, dass von einer Variante ohne weißen Zucker und Palmöl keine Spur zu finden war. So beschloss sie kurzerhand, ihr eigenes Produkt herzustellen, das auch vegan und bio sein sollte. „Was heute bei einer bewussten Ernährung ganz selbstverständlich und voll im Trend ist, war damals ein Nischenthema“, erinnert sie sich Ebru. Nur fünf Monate nach ihrer ersten Recherche präsentierte die Gründerin vier eigene Nusscremes. Zwei Jahre lang arbeitete sie neben ihrem Projekt weiterhin Vollzeit als Beraterin in einer Marketingagentur. Nachdem ihr erste Muster aus externer Produktion nicht zusagten, entschloss sie sich, ihre Aufstriche selbst herzustellen. Sie mietete sie sich eine gewerbliche Küche in ihrer Wahlheimat Hamburg und begann, mit Küchenmaschinen ihre ersten Nuss- und Schokocremes zu produzieren.

Mit einem Umsatz von zwei Millionen Euro
Erst 2017 gab sie ihren Job auf, um sich voll und ganz auf ihr Startup Haselherz konzentrieren zu können. Im selben Jahr beschloss sie schließlich, ihre Aufstriche extern produzieren zu lassen. Doch aufgrund der geringen Auftragsmengen stellte sich heraus, dass dies schwerer war als gedacht. Auch die Vorfinanzierung stellte eine große Herausforderung dar. Es kam soweit, dass Haselherz wieder aus den Regalen im Handel verschwand.

Doch diese Zeiten sind inzwischen Geschichte. Mit einem Handelsumsatz von über zwei Millionen Euro, und einer Produktion von über 30.000 Aufstrichen täglich, ist sie von ihren Anfängen heute weit entfernt und kann von ihrem Herzensprojekt Haselherz leben.

Mit neuem Investor
Zudem landete sie in diesem Jahr einen finanziellen Coup und gewann in der Gründer Show „Die Höhle der Löwen“ Ralf Dümmel als weiteren Investor. Der Unternehmer stieg mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Investition von 80.000 Euro beim Startup Haselherz ein. „Die Teilnahme an der Löwen-Show hat Haselherz einen großen Push gegeben“, freut sich Ebru Erkunt im Nachhinein über ihre Entscheidung. Und auch das Produktsortiment stehe nicht still. Bald werde es zwei neue Produkte geben, eine Creme sowie etwas ganz Neues für Haselherz, kündigt sie an.