Tante Enso Tech-Tante wächst weiter

Kleinflächen zur Nahversorgung sind seit acht Jahren das Kerngeschäft von Tante Enso. Nun profitiert das Bremer Unternehmen vom Smart-Store-Boom hier zu Lande. Schon 2025 sollen hundert Shops am Netz sein.

Dienstag, 10. Dezember 2024 - Smart Stores
Martin Heiermann
Artikelbild Tech-Tante wächst weiter
Bildquelle: Tante Enso

Kleinflächen zur Nahversorgung sind seit acht Jahren das Kerngeschäft von Tante Enso. Nun profitiert das Bremer Unternehmen vom Smart-Store-Boom hier zu Lande. Schon 2025 sollen hundert Shops am Netz sein.

Tante Enso ist Betreiber von kleinflächigen Nahversorgern, die auch Smart-Stores sind. Nun besteht das Unternehmen bereits seit rund acht Jahren. Seit Anfang November betreiben die Bremer 58 Filialen. Bis zum Jahresende sollen es 63 sein, berichten die Verantwortlichen gegenüber Convenience Shop. Doch auch diese Zahl soll bei weitem nicht die „Endstation“ darstellen, sagt Geschäftsführer Thorsten Bausch (Foto) : „Wir haben weiterhin sehr viele Anfragen aus Dörfern ohne Nahversorgung weit und breit. Es besteht ein enormer Bedarf. Im Jahr 2025 sollte erst einmal die hunderter Marke geknackt werden, aber wir haben langfristig größere Zahlen im Sinn.“

Von Teilhabern und dem Tante-Emma-Effekt
Das Erfolgsrezept von Tante Enso besteht unter anderem darin, dass der Betreiber ländlicher Stores auf die Zusammenarbeit mit Genossen vor Ort setzt. Denn Teilhaber bei Tante Enso zu sein, bedeute, ein Mitbestimmungsrecht zu haben, betont Bausch. Das mache die Menschen zu Mitbesitzern. Und sie erhalten Einkaufsvorteile. „Sie entscheiden schon im Vorfeld mit – über personalbesetzte Öffnungszeiten, das regionale Sortiment sowie das Aussehen der Filiale und werden im Laufe der Zeit immer wieder durch Befragungen von uns in Entscheidungen mit einbezogen oder geben Impulse zur Verbesserung“, erläutert er. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Öffnungszeiten werktags. Es gibt dort Personal für rund 24 Stunden in der Woche. Bausch erkennt darin einen „Tante-Emma-Effekt“, den nicht nur ältere Menschen auf dem Land sehr zu schätzen wüssten.

Im Durchschnitt verfügen die Läden über eine Fläche von etwa 220 Quadratmeter. Natürlich mit Abweichungen nach unten und oben, da nicht immer Immobilien gefunden werden können, die genau zu den Shop-Plänen passen.

Ähnlich herkömmlicher Lebensmittelmärkte sind die Shops konzeptioniert. „Nur komprimierter“, meint der Enso-Geschäftsführer. Allerdings biete man auf kleiner Fläche mehr Einzelartikel als ein Discounter. Zielgruppe sind Kunden jeden Alters. In erster Linie sollen mobil eingeschränkte Menschen erreicht werden und auch die Teilhaber sowie Menschen, die gerne zu ungewöhnlichen Uhrzeiten einkaufen. „Es gibt bei vielen Artikeln die Auswahl zwischen Marke, Preiseinstieg und regional oder Foodpionier“, sagt Bausch. Besonders gefragt seien regionale Produkte, wie Eier, Gemüse und Fleisch. Diese kommen bei jedem Tante Enso von anderen regionalen Lieferanten. Molkereiprodukte würden ebenfalls viel gekauft, gefolgt von Getränken, Obst und Gemüse, Preiseinstiegsprodukten und Backwaren. Zum Teil werden diese frisch angeboten. Zusätzlich gibt es ein Standard-Backwaren-Sortiment.

Highlight seien darüber hinaus die über tausend unterschiedlichen Produkte der so genannten Foodpioniere. Diese regionalen, trendigen Hersteller bringen ihr Ware ins Zentrallager nach Bremen und demnächst deutschlandweit auch in Tante Enso-Hubs, wie Bausch ergänzt. Von Bremen aus werden sie an die einzelnen Store-Standorte gebracht. Insgesamt lässt sich der Smart-Store-Betreiber von über 300 Lieferanten versorgen. „Unsere Standorte werden national von Rewe, das Zentrallager auch vom MCS-Partner Bela beliefert“, sagt der Geschäftsführer.