Einzelhändler Tegut will sein Smart-Store- Konzept Teo weiter ausrollen. Doch die Expansion stoppte, wegen rechtlicher Probleme. Dennoch gründete der Händler eine Gesellschaft für Teo-Franchise-Betreiber.
Die Expansion des Smart-Store-Konzeptes Teo, entwickelt und betrieben vom Lebensmittel-Einzelhändler Tegut, war ins Stocken geraten, sogar gestoppt. Wurden im Jahr 2023 kontinuierlich weitere Standorte erschlossen und eröffnet, war das in diesem Jahr nicht der Fall. „Der Grund dafür war das aktuelle Urteil des Oberverwaltungsgerichtes in Hessen, welches besagt, dass wir an Sonn- und Feiertagen nicht geöffnet haben dürfen“, sagt Thomas Stäb, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Vertrieb in der Region Südost bei Tegut.
Allerdings befindet sich das Fuldaer Unternehmen gleichzeitig mitten in einer technologischen Umstellung seines Smart-Store-Formats. „Wir wollen das Konzept mit weiteren technischen Entwicklungen ausstatten,“ fügt Stäb hinzu. War die Kundschaft bisher angehalten, ihre Waren in den Minimärkten nach dem Scan-&-Go-Prinzip selbst zu scannen, soll künftig nach Medienberichten das Grab-&-Go-Konzept umgesetzt werden. Dabei werden Kundinnen und Kunden entlastet, denn Kameras und Sensoren erkennen selbstständig, welche Artikel aus den Regalen genommen werden und rechnen diese automatisch ab.
„Eine dreistellige Anzahl“
Nach der Überwindung solcher Problemlagen soll es einen weiteren Rollout des Konzeptes geben, bestätigt Thomas Stäb: „Ja, dieser ist geplant.“ Darüber hinaus ist aus Fulda zu erfahren, dass es „mindestens eine dreistellige Anzahl“ an Märkten brauche, um Teo rentabel zu betreiben „Denn die Umsätze pro Teo sind ja sehr klein“, bekräftigte Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet im Gespräch mit
einer regionalen Zeitung. Davon sei man derzeit noch weit entfernt: Es gebe aktuell 40 Teo-Märkte.
Um die Geschwindigkeit des Teo-Rollouts zu erhöhen und das Potenzial auszuschöpfen, beabsichtigt das Fuldaer Unternehmen zudem, das Mini-Market-Format im Franchisesystem weiter zu reichen. Gegenüber Convenience Shop bestätigt Stäb diese Vorgehensweise: „Ja, wir haben hierfür extra eine Gesellschaft gegründet, die Smart Retail Solutions GmbH, um die Akquise weiterer Handelspartner zu ermöglichen“, informiert er.
Entsprechend der Einschätzung von Geschäftsführer Gutberlet, glaubt Stäb an einiges Potenzial für den Smart Store Teo. Das Tegut-Vertriebsgebiet in Hessen, Nordbayern sowie drum herum vertrage 250 bis 300 Standorte, so seine Analyse. Deutschlandweit sieht der Tegut-Manager für solche und ähnliche Konzepte ein Potenzial von über 8.000 Standorten. Er verweist dazu auf erste einschlägige Studien. Die Ausbreitung der Smart Stores treffe den aktuellen Zeitgeist, liefere Lösungen für die Themen Digitalisierung, Stärkung des ländlichen Raums und Nachhaltigkeit durch fußläufige Erreichbarkeit. „Die Begeisterung in der Bevölkerung ist immens und das sowohl bei Jung und Alt“, so Stäb.