C-Stores Digital geht vieles leichter - aber nicht alles

Die Digitalisierung bietet C-Stores neue Möglichkeiten. Dabei geht es nicht nur um Warenpräsentation und -Auszeichnung, sondern auch um die Kühlung oder Produktion von Backwaren.

Dienstag, 01. November 2022 - Kleinfläche
Martin Heiermann
Artikelbild Digital geht vieles leichter - aber nicht alles
Bildquelle: Shop-IQ

Displays und Videowalls sind bereits fest etabliert und in rund zwei Drittel der Geschäfte zu finden.“ Mit diesen Worten umschreibt Peter Grünwald, Geschäftsführer des gleichnamigen Ladenbau-Unternehmens, den derzeitigen digitalen Status quo in Tankstellen- und Convenience-Shops hier zu Lande. Einen entsprechenden Überblick gibt auch Angela Krause von Deutschen Ladenbau Verband, DLV. Die angebotene Technik für die Stores biete viele inhaltliche Funktionen: „Information über das Warenangebot, Präsentation neuer Produkte, Unterhaltung für Wartende sind nur einige Beispiele“, sagt sie. Grundsätzlich gelte, dass digitale Tools nur geplant würden, wenn sie dem Kunden sicht- und spürbar einen Nutzen bringen können, führt sie weiter aus. „Gerade Tankstellen-Shops an Autobahnen haben eine hohe Zahl an Besuchern, die sich nicht auskennen und schnelle Orientierung brauchen. Für diese Zielgruppe können sinnvoll eingesetzte Displays viel Unterstützung im Store bieten.“

Auch Peter Grünwald fasst zusammen, was geht und was nicht. Die Möglichkeiten, Online- und In-Store-Geschäft miteinander zu verknüpfen, seien wenig oder gar nicht gegeben. Auch rate er davon ab, das digitale Bezahlen an der Zapfsäule zu fördern. Das sei nicht empfehlenswert. Denn dadurch gingen Impulskäufe innerhalb des Verkaufsraumes des C-Stores verloren. „In den vergangenen Jahren wurden aber Verbesserungen bei der elektronischen Regalkennzeichnung erzielt, was Lesbarkeit und Energieverbrauch betrifft“, meint Grünwald. Nur im Lebensmittel-Markt hätte sich diese bisher in 80 Prozent der Läden durchsetzen können. Dort sei Grünwald Team Player in Verbindung mit dem jeweiligen Kassensystem: „Wenn die Kassensysteme solches ermöglichen, weisen wir auf die digitale Preis-Auszeichnung mit farbigem Hervorheben für Sonderangebote hin.“ Hier stünden die Shops noch ganz am Anfang.

Ein intensiveres Markenerlebnis
Daneben erhofften sich die Shops aus Sicht des Ladenbauers von der Einführung neuer Technologien ein intensiveres Markenerlebnis. Zumindest bei den großen Marktplayern seien die ersten Schritte getan. „In der Tankstelle wird sich Supply Chain Management aber nicht durchsetzen. Hier werden im wesentlichen Impulskäufe getätigt“ so Grünwald. Der Warenfluss sei schwer zu steuern. Digitale Hinweise für Angebote seien erfolgreicher.

Das es bei der Digitalisierung der Shops darauf ankommt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sieht man auch beim Anbieter Shop-IQ so. Stephan Westhues vom Technischen Vertrieb betont, dass seine Module Umsatz und Ertrag erhöhen würden. Zudem sollen sie Kosten und Personalressourcen reduzieren. „Am sichtbarsten wird dies mit den Displays und dem Modul Marketing. Betreiber berichten uns erstaunt, welchen Erfolg professionelle Ansprache am PoS bringt“, sagt Westhues. Mit dem Modul Process sollen Betreiber die Produktion von Backwaren und Snacks steuern. Gleichzeitig würde die Frische erhöht und Abschriften reduziert. Mit dem Modul Control würden in den Kühlschränken, -theken und -zellen automatisch und HACCP-konform die Temperaturen dokumentiert.
Zudem verweist Westhues auf das Modul Energy. Damit werde der Verbrauch aller angeschlossenen Geräte sichtbar und Energiefresser würden identifiziert. „In vielen Tankstellen werden Backöfen betrieben, die zumeist nur im Stand-by-Modus heizen und viel Energie verbrauchen. Das Modul berechnet mit einer Schnittstelle zum Kassensystem auf Basis der Verkaufshistorie exakt, wann welche Backwaren zu produzieren sind und steuert den Ofen“, beschreibt er die Funktion. Die Anschaffung des Moduls werde mit bis zu 40 Prozent Zuschuss aus Fördermitteln unterstützt.