Energy Drinks Shops und Kunden wollen Klassiker

Die Nachfrage nach Energy Drinks in den Convenience-Stores steigt weiter. Doch was heißt das konkret? Eine Händler-Befragung bringt etwas Licht in das Segment und zeigt, wie stark die fünf Top-Marken sind.

Dienstag, 21. Juni 2022 - Getränke
Martin Heiermann
Artikelbild Shops und Kunden wollen Klassiker
Bildquelle: MBG Germany

Energy Drinks liegen weiterhin im Trend. Das gilt sowohl für den Gesamtmarkt als auch für die Convenience-Stores. Der Umsatz des gesamten Segments wächst derzeit, das heißt nach Erhebungen des Marktforschungsunternehmen IRI im April dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um plus 12,3 Prozent. Der Absatz legte um 8,6 Prozent zu. Damit sind die Energy Drinks nach wie vor der Wachstumstreiber der gesamten Kategorie der alkoholfreien Getränke. Eine parallele Entwicklung war auch in den Convenience -Stores deutlich zu erkennen. Hier stieg der Absatz des leistungssteigernden Getränks im Jahr 2021 um 4,8 Prozent. Der Hype führt allerdings immer noch dazu, dass viele neue Marken kreiert werden und in die Regale auch der Shops drängen. Doch das scheint die positive Entwicklung der fünf großen Marken des Segments von Red Bull, Monster über Rockstar bis hin zu Effekt nicht in ihrem Wachstum zu behindern. Darauf deutet eine Umfrage von Magaloop, einem Berliner Startup mit Bestell-App, unter deutschlandweit 4.100 Kiosken, Tankstellen, Bäckereien, Imbissen etc in den vergangenen zwölf Monaten bis einschließlich Mai, hin. Sie ergab folgendes Bild: 68 Prozent der befragten Händler vertreiben auch Energy Drinks. Mengenmäßig entfallen von dieser bestellten Ware 91 Prozent auf die Top Five Marken. „Im Gegensatz dazu ist der Absatz und Marktanteil von Eigenmarken stark rückläufig mit minus 14,7 Prozent Absatzrückgang“, berichtet die MBG Group als Hersteller von Effect.

Zudem ergab die Magaloop-Umfrage, dass der durchschnittliche unabhängige Händler in den Jahren 2020 bis Mai 2022 zwischen 30 und 75 Liter Energy Drinks im Monat bestellt hat. Von Januar bis April dieses Jahres waren es ein Prozent mehr bestelle Liter pro Händler im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den gleichen ersten vier Monaten des vergangenen Jahres waren es sogar 17 Prozent mehr bestelle Liter pro Händler. Als Gebinde dominieren – wie zu erwarten – die 0,25-Liter-Dosen. In den vergangnen zwei Jahren wurden von den befragten Convenience-Händlern 69 bis 79 Prozent der energiehaltigen Getränke in diesen Gebinden bestellt. Im Durchschnitt ergibt das einen Anteil von 75 Prozent. Dahinter konnte sich als zweitstärkstes Gebinde die 0,5-Liter Dose platzieren. Auf sie entfällt ein durchschnittlicher Anteil von 14 Prozent. Die übrigen elf Prozent teilen sich die restlichen Größen bis hin zum ein Liter-Gebinde.

Bei den Sorten unterscheidet die Magaloop-Umfrage zwischen den Klassikern sowie den besonderen Varianten und erläutert diese Differenzierung: Bei den ‚besonderen Sorten‘ handelt es sich demnach um alle Geschmacksrichtungen außer ‚Original‘ und ‚Zuckerfrei‘. Allein diese beiden Klassiker stellen im Durchschnitt der vergangenen zweieinhalb Jahre 61 Prozent der von den Händlern bestellten Energy Drinks. Die übrigen 39 Prozent sind Produkte wie etwa die Red Bull Summer Edition oder andere spezielle Geschmacksrichtungen. Und auch über die Beliebtheit der Energy Drinks in den Convenience-Stores nach Regionen kann die Erhebung des Startups eine Aussage machen. Am deutlichsten wird dies beim Hektoliter-Anteil der Muntermacher an der Gesamtmenge der Alkoholfreien Getränke: Er beträgt in der Rhein-Main-Region erstaunliche 14,7 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 10,7 Prozent. Hamburg liegt mit 9,8 Prozent knapp dahinter, während in Berlin laut Befragung der Anteil bei nur vier Prozent liegt. Auch die Distribution der Drinks ist laut Magaloop in den vier Regionen in den befragten C-Stores unterschiedlich. Sie liegt zwischen 66 Prozent in NRW und 86 Prozent in Rhein-Main-Gebiet.