Beim Thema Verpackung in Convenience-Shops sind die Betreiber im Retail-Sortiment natürlich darauf angewiesen, dass die Industrie in Sachen Nachhaltigkeit ihre Hausaufgaben macht. Beim Impulsprodukt-Hersteller Mars beispielsweise konnte man darauf hinweisen, dass bereits 2024 mehr als 64 Prozent der Verpackungen recycelbar, wieder verwendbar oder kompostierbar waren. Bei Nestlé sind ebenfalls umfangreiche Aktivitäten im Gange. So hat sich das Unternehmen beispielsweise vorgenommen, bis 2025 den Einsatz von Neukunststoff bei Verpackungen um ein Drittel gegenüber dem Basisjahr 2018 zu reduzieren. Die Schwartauer Werke konnten 2025 laut EcoVadis-Rating 2025 ihre Nachhaltigkeitsleistung deutlich verbessern: Mit 75 von 100 Punkten wurde das Unternehmen im September 2025 mit der Silbermedaille ausgezeichnet und zählt damit zu den Top acht Prozent aller weltweit bewerteten Unternehmen. Zu den besonders hervorgehoben Stärken des Unternehmens gehören, neben vielen anderen Aspekten, Maßnahmen zur Emissions- und Materialreduktion, internationale Umwelt- und Energiemanagement-Zertifizierungen, aber natürlich auch nachhaltige Verpackungslösungen. Auch bei den Getränken tut sich etwas. So plant Getränkeabfüller Rhodius Mineralquellen die Einführung einer recycelbaren Aluminium-Flasche. Die neue Verpackung soll ab dem dritten Quartal 2026 in zwei Größen erhältlich sein. Das Familienunternehmen will die Flasche für Energydrinks, Weinmischgetränke und Eistees einsetzen.
Papstar mit Notpla-Produkten
Während die Betreiber im Retail meist noch nicht die Wahl haben, ob Sie die Topseller in nachhaltigerer Verpackung bevorzugen, stellt sich die Sache im Bereich Bistro-Geschäft etwas anders dar. Denn wie man den Kunden die To-go-Produkte für unterwegs mitgibt oder mitgeben will, entscheidet jedes Convenience-Unternehmen selbst. Aber auch hier ist man nicht allein, denn es sind viele Anbieter sehr aktiv. Das gilt beispielsweise auch für Papstar, das „Notpla-Produkte“ in sein Sortiment integriert hat. Notpla ist eine Abkürzung für „Not plastic“. Im Jahr 2019 wurde das Notpla-Papier von einem Team interdisziplinärer Experten in Materialwissenschaft, Ingenieurwesen, Biologie, Bio-Design und Unternehmens-Dienstleistungen entwickelt. Diese wurden und werden laut des Londoner Unternehmens Notpla Limited von Investoren und Beratern unterstützt. Kern der Sache ist die Beschichtung des Papiers mit 100 Prozent Meeresalgen, die komplett ohne Plastik auskommt aber dennoch fett- und feuchtigkeitsbeständig ist. „Das Besondere an diesen Meeresalgen: Die Alge wächst schnell und benötigt keine Anbauflächen, keinen Dünger und keine großen Mengen an Wasser. Darüber hinaus bindet sie Kohlenstoff und sorgt dafür, dass die Gewässer in der Umgebung weniger sauer werden“, erläutert Papstar und ergänzt: „Meeresalgen, eine der stärksten erneuerbaren Ressourcen der Natur, sind global reichlich vorhanden und wachsen schnell, ohne dass Süßwasser, Land oder Dünger benötigt werden. Das unscheinbare Meeresgewächs ist eine der wirksamsten Waffen gegen den Klimawandel, da es Ozeanversauerung reduziert und Kohlenstoff effektiv absorbiert.“
Der international agierende Hersteller der Produkte setzt sich intensiv dafür ein, „unsere Ökosysteme und Nahrungsketten von den giftigen Abfällen aus Kunststoffverpackungen zu befreien" und erläutert zu seinem Konstrukt: „Wir sind in ein größeres Ökosystem von nachhaltig denkenden Unternehmen, anti-plastik-orientierten Politikern, Klimainitiativen, Lifestyle-Influencern und bewussten Verbrauchern eingebettet.“ Von Dritten überprüfte LCA-Daten zeigen laut Unternehmen, dass Notplas, auf Algen basierende Verpackungen bis zu 79 Prozent weniger CO2-äquivalente Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) verursachen als herkömmliche Kunststoffalternativen wie Polypropylen (PP). Selbst beim Wechsel von einer PLA-beschichteten Kraftbox betrage die Reduktion immer noch 39 Prozent. „Unsere bahnbrechenden Verpackungslösungen sind das Ergebnis jahrelanger Forschung, modernster Technik und einem Engagement für Nachhaltigkeit. Unser Expertenteam, von Materialwissenschaftlern bis hin zu Ingenieuren, erweitert kontinuierlich die Grenzen der Innovation“, sagt das Unternehmen.
Hundert Prozent plastikfrei
Damit werden die aktuellen, bisherigen Möglichkeiten, Essen-To-go zu hundert Prozent plastikfrei anzubieten, wie durch unbeschichtete und nicht fett- und flüssigkeitsresistente Schalen, herkömmliches Geschirr oder Mehrwegverpackungen, um eine ebenfalls umweltgerechte Einwegvariante ergänzt. „Alle Produkte in unserer Notpla-Kategorie sind zu hundert Prozent plastikfrei und halten Snacks und Take-Away-Speisen frisch und lecker, ohne durchzufetten“, sagt Papstar. Im Angebot sind beispielsweise Lunchboxen, Burgerboxen, Pommesboxen oder Baguetteboxen in unterschiedlichen Formen und Größen. Entscheidend dabei sei für alle Beteiligten: Notpla ist eben nicht von den Sanktionen der EU-Einwegkunststoffrichtlinie (SUPD), die die Umweltbelastung durch Plastikabfälle verringern soll, betroffen. Darüber hinaus sind die mikrowellengeeigneten Gastro-Schalen vegan sowie FSC-zertifiziert.