Wir wollen unsere Tankstelle zukunftsfähig machen“, sagt Wilhelm Janssen. Er gehört zur Eigentümerfamilie der Aral-Tankstelle am Rande von Weeze, einem niederrheinischen Städtchen zwischen Kleve und Geldern. Die Familie entschied sich an dieser Station einen Rewe To Go Shop zu eröffnen, den ersten seiner Art in einer Eigentümer-Station. Bisher betrieb die Familie Janssen an diesem Standort ein Petit Bistro, ein Shop-Format, das mittlerweile über zwanzig Jahre alt ist. Grund für die Neupositionierung nicht nur des Shops sei die Mobilitätswende: „Wenn die Tankstelle in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren immer weniger zum Verteiler von Kraftstoff wird, muss sie sich neue Geschäftsfelder erschließen“, begründet Wilhelm Janssen den Wechsel zum Rewe To Go Format. Er glaube zwar nicht, dass künftig alle E-Autos zu Hause oder am Arbeitsplatz aufgeladen werden, aber die Frequenz an den Tankstellen werde zurückgehen.
Update auf Rewe To Go
Die Entscheidung für einen Rewe To Go ist vor allem gefallen, weil Rewe eine starke Marke sei, anerkannt bei Kunden und Kundinnen, sagt sein Sohn Manuel Janssen, der die wirtschaftliche Verantwortung für das neue Shop-Format übernommen hat. Grund für die strategische Entscheidung sei auch die Attraktivität des Formates Rewe To Go gewesen. „Wir haben ein Update von Windows 7 auf Windows 10 gemacht“, vergleicht Manuel Janssen die Situation. Damit meinen Vater und Sohn zunächst die Shop-Gestaltung mit Ladenbau, Farben und Beleuchtung, aber vor allem auch die Warenpräsentation, die im Mittelpunkt stehe. „Mit der Marke Rewe erhalten die Kunden ein Markenversprechen, das auch eingehalten wird.“ Von negativen Erfahrungen, die in der Öffentlichkeit kolportiert würden – beispielsweise an Pächterstationen – können beide nicht berichten. Als Eigentümer seien sie gerne auf das Aral-Angebot, eine Rewe-To-Go-Pilot-Station im Eigenbetrieb zu führen, eingegangen. Auch als Pilot-Station für Petit Bistro habe es vor Jahren gewisse Anlaufschwierigkeiten gegeben.
Alles in allem seien ihre Erfahrungen mit dem neuen Format bisher gut, sagen beide. Das von Rewe und Lekkerland gelieferte Sortiment, das 80 Prozent des Warenangebots ausmache, und entsprechend den Planogrammen präsentiert werde, greife auf die deutschlandweiten Erfahrungen von Rewe, Lekkerland und der Aral zurück: „Davon profitieren wir“, so Manuel Janssen. Regionale Unterschiede und die Shopgröße würden berücksichtigt, Ziel des Konzeptes seien jedoch einheitliche Standorte.
Der Shop in Weeze verfügt über eine Verkaufsfläche von gut 120 Quadratmetern. Die Zahl der Artikel in den unterschiedlichen Sortimenten ist nach Angaben von Manual Janssen gestiegen. „Auswahl bedeutet auch Verkaufssteigerung“, begründet er diese Veränderung. Dann komme der Kunde auch wieder.
Die Kunden würden die Veränderung positiv aufnehmen und seien neugierig. Zudem sei das Preisniveau im Rewe To Go relativ moderat, so dass die Verbraucher nach dem Einkauf „nicht mit einem schlechten Gewissen“ den Shop verließen. Auch biete das neue Format Versorgungssicherheit über die Sortimente hinweg, gerade am Wochenende. Neu hinzugekommen sind beispielsweise das Lebensmittel- und das Frische-Sortiment. Präsentiert wird letzteres auf vier Gondelkopfregalen. Es bietet Aufschnitt und viele Mopro-Produkte, Sushi, Salate, Fertiggerichte oder Sandwiches. Um Wegwurf zu minimieren, werden zeitnah auch Artikel aus dem Verkaufssortiment für die Produktion im Bistro verwendet. Warengruppen sind in ihrem Umfang allerdings auch reduziert worden. Dazu gehören Presseartikel, Spirituosen und Kfz-Zubehör. Sogar das Tabakwaren-Sortiment bietet weniger Verpackungs-Variationen. Insgesamt verfügte der Shop vor dem Umbau über mehr Freifläche. Diese ist nun zu Gunsten des Warendrucks reduziert worden. Dafür hat der Umsatz preisbereinigt um bis zu 20 Prozent zugelegt, so die Janssens.