Folge dieser Stellungnahme ist es nun, dass weiter Inhaltsstoffe für die Aromen auf eine mögliche Verbotsliste gesetzt wurden, darunter ausgerechnet das bei Rauchern und Dampfern beliebte Menthol. Dagegen bezieht der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartige Erzeugnisse, BVTE, Stellung. Obwohl über die Aufnahme und Wirkung von Aromastoffen nur wenig bekannt sei, wurden diese Erweiterungen der Liste der verbotenen Inhaltsstoffe vorgeschlagen, sagt der Hauptgeschäftsführer des BVTE Jan Mücke: „Wir waren sehr überrascht, dass dabei ausgerechnet Menthol verboten werden soll. Dieser Stoff wird seit Jahrzehnten in Lebensmitteln, Verbraucherprodukten oder Medikamenten sicher verwendet“, so Mücke. Aus andere Branchenverbänden ist zu hören, dass ein Menthol-Verbot und ein Aromen-Verbot das Ende der E-Zigarette bedeuten würde.
Das BfR begründete seine Empfehlung mit einer vermeintlichen Rolle von Menthol bei der Entstehung von Atemwegserkrankungen und dem Auftreten von schweren systemischen Symptomen bei Mäusen. Der BVTE sieht in der Empfehlung allerdings „erhebliche fachliche Mängel, die die Kernaussagen der Stellungnahme infrage stellen", erklärte Mücke weiter. „Auf dieser unzureichenden wissenschaftlichen Grundlage kann und darf kein Menthol-Verbot in E-Zigaretten verhängt werden“, fordert Mücke.
Letztendlich müsse nun Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir abwägen, ob ein Menthol-Verbot in E-Zigaretten wirklich erforderlich ist. Aromastoffe werden in den meisten E-Zigaretten verwendet, die dadurch vor allem für Raucher ansprechender werden und den Umstieg auf weniger schädliche Produkte erleichtern. Menthol findet sich nicht nur in E-Zigarettenliquids mit Minzgeschmack, sondern kommt in niedriger Konzentration in einer Vielzahl von Liquids zur Geschmacksabrundung zum Einsatz.