Viele Konsumenten würden wohl noch auf Einkaufstour gehen, bevor im Juli eine Steuerreform greift und E-Zigaretten teurer werden dürften. Ab Juli ist auf Liquids für E-Zigaretten erstmals Tabaksteuer fällig, bisher zahlt der Konsument nur Mehrwertsteuer. Pohland rechnet damit, dass der erste Schritt noch keine wesentlichen Folgen für den Konsum haben wird. Für ein übliches 10-Milliliter-Liquid werden dann 1,60 Euro Tabaksteuer zu zahlen sein. Mit den weiteren Erhöhungsschritten dürften die Preise dann aber deutlich ansteigen, so Pohland. Spätestens dann drohe eine Abwanderung in Schwarzmärkte - dass sich Konsumenten also ihre Liquids über illegale Kanäle besorgen, um Geld zu sparen.
2011 betrug der Branchenumsatz in Deutschland nach Verbandsangaben 100 Millionen Euro, bis 2018 kletterte der Betrag laut VdeH auf 550 Millionen Euro. 2019 sanken die Umsätze erstmals, und zwar auf 480 Millionen Euro - das lag damals auch an Imageproblemen nach Todesfällen in den USA, die es nach dem Cannabis-Konsum mit umgebauten E-Zigaretten gegeben hatte. Die Branche betonte, dass dies an der Verwendung illegaler Substanzen gelegen habe.
Die vor zwei Jahren einsetzende Corona-Krise hatte dann drastische finanzielle Folgen für die Händler, der Umsatz mit E-Zigaretten fiel 2020 auf 330 Millionen Euro und 2021 auf 280 Millionen Euro.Verbandsvertreter Pohland begründet das mit Corona-Einschränkungen und zeitweise geschlossenen Geschäften. Zudem seien die Menschen weniger in Kneipen oder auf Partys unterwegs gewesen und hätten daher auch weniger Anlass gehabt zum geselligen Dampfen.