Dinamo Innovationen sind willkommen

Marius Stenzel ist Product Scout des C-Stores Dinamo in Köln. Er berichtet über aktuelle Entwicklungen im Markt der E-Zigaretten.

Freitag, 10. Januar 2020 - Tabak
Bruno Reiferscheid
Artikelbild Innovationen sind willkommen
Bildquelle: Dinamo

Dinamo ist eine der Top-Adressen in Köln und Umgebung, wenn es um Knowhow rund um E-Zigaretten geht. Der 80 Quadratmeter große Store in der Apostelnstraße, unweit der Einkaufsmeilen der Domstadt, positioniert sich mit einem tiefen und breiten Sortiment, darunter rund 200 Liquids mit Geschmacksrichtungen von Tabak über Erdbeere bis Kaugummi. Dinamos Stolz ist neben der Liquid-Hausmarke „Dr. Multhaupt“ jedoch eine ausgewiesene Beratungskompetenz. Zu den insgesamt neun Mitarbeitern gehört auch Marius Stenzel, Product Scout und verantwortlich für Marketing inklusive Website (www.dinamo.koeln) des Unternehmens.

Der Experte begrüßt die Vielzahl an Innovationen, die derzeit auf den Markt der Alternativen zur klassischen Zigarette drängen. „Das sorgt für Neugier, Gesprächsstoff und bringt uns neue Kunden.“ Man werde sich dabei vor allem auf einfache, unkomplizierte Produkte fokussieren. Der Bereich der E-Zigaretten, so Stenzel weiter, profitiert davon, dass diese tendenziell kleiner und handlicher werden, mit leistungsstärken Akkus ausgestattet sind und den Konsumenten einen deutlich intensiveren Geschmack bieten könnten. Fragen an den Dampf-Spezialisten.

Wer sind die Dampfer?
Stenzel: Anfangs waren es fast ausschließlich Männer. Heute sind schon 40 Prozent der Kundschaft Frauen. Hauptsächlich bedienen wir die Altersgruppe der 28 bis 50-jährigen aus allen sozialen Schichten.

Was ist mit den Hardcore-Dampfern, die viel ausgeben?
Denen geht es vor allem um Genuss und der Suche nach der ultimativen Wolke. In dieser Szene werden in seltenen Extremfällen auch schon einmal vierstellige Beträge für einen Tröpfler ausgegeben, mit dem man selbst das Liquid direkt auf die Watte im Verdampfer tröpfeln und einen besonders intensiven Geschmack erzielen kann. Man trifft diese Dampfer auch um drei Uhr nachts bei Versteigerungen in sozialen Medien oder Verkaufsplattformen. Diese Zielgruppe ist exzentrisch, macht aber gemessen am Marktvolumen nur gut 20 Prozent aus.

Befürchten Sie Einschränkungen des Gesetzgebers, etwa mit dem Argument, die Gesundheit der Konsumenten noch besser schützen zu wollen?
Im Gespräch ist ein Werbeverbot – um die Jugend zu schützen. Aber Jugendliche, die zur E-Zigarette greifen und später dann klassische Tabak-Zigaretten rauchen, sind die absolute Ausnahme. Der Markt funktioniert genau umgekehrt. 98 Prozent der Konsumenten von E-Zigaretten sind Umsteiger, die aus Gesundheitsgründen weg vom Tabak-Konsum und dabei auch noch Geld sparen wollen. So wie ich selbst. Früher habe ich selber noch täglich zwei Big Packs gequalmt.

Welche Rolle spielt Fachwissen beim Verkauf von E-Zigaretten?
Ohne ein Mindestmaß an Wissen um das Funktionieren von E-Zigaretten und Zubehör, das sich jeder auch selber aneignen kann, ist es schwierig.

Wie werden Sie von den Lieferanten unterstützt?
90 Prozent der Hersteller sitzen in Fernost, vor allem in China. Wir beziehen die Ware von spezialisierten Importeuren. Neue Produkte werden uns zum Test zur Verfügung gestellt. Leider sind manche Bedienungsanleitungen der Hersteller etwas kompliziert oder verwirrend verfasst. Deshalb haben wir die wichtigsten Informationen in einem Flyer zusammengefasst, den wir den Kunden mitgeben.

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