Einerseits ein Stück lateinamerikanisches Lebensgefühl nach Deutschland bringen, das ist ein Teilziel des Startups El Origen. Mit seinem noch überschaubaren Sortiment aus unterschiedlich gewürzten Bananen-Chips, Armarath Crispies und Quino Bites soll das gelingen. Andererseits verfolgt das junge Unternehmen einen sozialen Anspruch. Denn die Produkte stammen aus direktem Handel mit dem lateinamerikanischen Ursprungsland sowie bio-zertifiziertem Anbau. Das impliziere faire Arbeitsbedingungen und Löhne für die lokalen Farmer und Farmerinnen in Ecuador, wo die Rohstoffe für die Knabbersnacks hergestellt werden. Der Schutz der Amazonasregion habe höchste Priorität, so Gründer Gordon Prox. Die Snacks seien „dank des Verzichts auf unnötige Zusätze in jeder Hinsicht ohne schlechtes Gewissen zu genießen“, betont Prox weiter.
Und der Erfolg scheint ihm recht zugeben. Denn im vergangenen Jahr konnte das Startup nach eigenen Angaben bereits einen Umsatz von drei Millionen Euro erwirtschaften. Zwei Jahre lang fokussierte sich El Origen auf die Produktion von Chips, doch Prox schien das nicht ausreichend: „Lateinamerika hat so viele Geschmäcker zu bieten, die uns in Europa noch relativ unbekannt sind“, so seine Einschätzung. Also entwickelt er neue Produkte, diesmal süß statt salzig. Im August 2022 wurden die beiden bereits erwähnten schokoladigen Produkte gelauncht. Zudem gewannen die Quinoa Bites im vergangenen Jahr die Auszeichnung „Die leckerste Idee Deutschlands“. Der Sieg garantierte der veganen Marke für sechs Monate eine deutschlandweite Listung in allen Rewe-Filialen. Darüber hinaus sind die Produkte des Startups derzeit auch in Rewe To Go-Shops zu finden zu finden, sind bei Lekkerland gelistet und werden von den Frechenern geliefert. Die Chips sind allerdings auch im Ordersatz bei den Drogerieketten Rossmann und Budni und bei Edeka, Alnatura und Denn’s und weiteren Einzelhandelsmärkten.
Wie alles in Ecuador begann
Schon 2017 hatte sich Prox bereits als Youtuber mit Ernährung beschäftigt. Doch die Geschichte von El Origen beginnt zwei Jahre später. Damals wird er von einer Einkäuferin einer Drogeriekette angesprochen. Sie kennt ihn dank seines Youtube-Channels und macht ihn mit einem Spezialisten für lateinamerikanische Snacks bekannt. Auch durch seine Freundin hat er Kontakte nach Lateinamerika. Und so beginnt die Reise von El Origen mit einer Einladung nach Ecuador. Dort schaut sich Gordon Prox die Produktionsstätten der Chips an und sieht, welchen sozialen Impact das Projekt hat. Er sei sofort begeistert gewesen. In seiner Euphorie übernimmt er das Projekt komplett. Aus heutiger Sicht sei das ein mutiger Schritt gewesen: „Ich hatte keine Ahnung vom Lebensmittelmarkt“, erzählt der Gründer rückblickend. Es galt, die richtigen Produzenten zu finden und zu schauen, wie eine Bio-Zertifizierung abläuft. Er baute die Logistik auf und bereitete den Markteintritt vor. Sein Eigenkapital von 100.000 Euro kann er mit Hilfe von Investoren auf 600.000 Euro aufstocken. Anschließend wir die Marke El Origen geboren. Inzwischen hat sich Prox in Hamburg ein Team von 19 Mitarbeitenden aufgebaut. Darüber hinaus hat sein Startup mehr als 20 neue Arbeitsplätze in Ecuador geschaffen. Zudem sind neue Produkte in Planung, und so kommt immer mehr Lateinamerika zu uns.