Frische Snacks Mehr Platz für Frische - Ernährungs-Trends aufgreifen

Frische-Snacks haben zurzeit keinen leichten Stand in C-Stores. Würden die aktuellen Ernährungs-Trends stärker beachtet, würden Shop-Betreiber dem Segment mehr Platz einräumen.

Sonntag, 30. Oktober 2016 - Süßwaren & Salzige Snacks
Thomas Klaus
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Bildquelle: gettyimages, IRI

Ernährungs-Trends aufgreifen

Doch auch dieses Phänomen ist letztlich ein Beleg für eine der Thesen aus dem Gastronomie-Papier des Gottlieb Duttweiler Institute Zürich (GDI), das aus Anlass der Internorga 2016 in Auftrag gegeben worden war. Die GDI-Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. David Bosshart prognostizieren darin die wesentlichen Gastronomie-Trends des Jahres 2025. Und sie gehen davon aus, dass das Essen bis dahin noch deutlich mehr zum Lifestyle geworden sein wird, als ohnehin schon. Mit steigender Tendenz werde es zum Identifikationsmittel, Statussymbol und Ausdrucksmedium. Ähnlich formuliert das Professor Gunter Hirschfelder, der kulturwissenschaftliche Forschungen über europäische Esskultur und Bier betreibt: „Wir können über Essen und Trinken das ausdrücken, was wir früher über religiöse oder politische Themen getan haben.“

Auf einem nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel basiert auch einer der Mega-Trends unserer Zeit, nämlich die wachsende Bedeutung der vegetarischen und veganen Ernährung. Manche Quellen besagen, dass es in Deutschland bereits rund 8 Mio. Vegetarier und 900.000 Veganer geben soll.

Andere Quellen halten das zwar für übertrieben. Trotzdem sind Vegetarier und Veganer ein Personenkreis, der beim Zusammenstellen eines Frische-Snack-Sortiments nicht außer Acht gelassen werden darf.

Noch mehr Power verbirgt sich allerdings bei den Flexitariern, die sich phasenweise fleischlos ernähren. Eine aktuelle Forsa-Studie beziffert deren Anteil an der Bevölkerung auf mittlerweile 42 Mio. Menschen. Somit leben in Deutschland erstmals mehr Personen, die sich flexitarisch ernähren, als Menschen, die uneingeschränkt alles essen. Die Flexitarier sind die eigentlichen Träger des Veggie-Booms in Deutschland, wie das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) in einer Studie feststellt.

Zu wenig Bioware in C-Stores

Biowaren, die heutzutage vor allem in Supermärkten und bei Discountern gekauft werden, machen grundsätzlich auch in Tankstellen und ähnlichen Verkaufsstellen eine gute Figur. Die Nachfrage ist auf jeden Fall vorhanden. Ein Marktbericht der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) weist nach, dass der Umsatz mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln 2015 um 10 Prozent gestiegen ist. Mittlerweile beträgt der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelumsatz 4,7 Prozent, während es im Vorjahr noch 4,3 Prozent gewesen waren. Von den 10 Prozent Umsatzzuwachs lassen sich 9 Prozent mit Mengenzuwachs erklären.

Immerhin ist der Bio-Umsatz in der Bundesrepublik zwischen 2004 und 2015 um das Zweieinhalbfache gestiegen: 2004 hatte man es noch mit einem Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelumsatz von 1,7 Prozent zu tun; vier Jahre später waren es 3,2 und acht Jahre später 3,9 Prozent. Bio bewegt sich also auf Wachstumskurs. Allerdings: Das Sortiment in den C-Stores sieht längst nicht überall danach aus.

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