Westfalen AG Digitaler C-Store der Marke Alvore

Die Westfalen AG testet ein eigenes Smart Store Format unter der Marke Alvore. Nach der Pilotphase soll im kommenden Jahr der Rollout mit Fillibri-Unterstützung erfolgen. Auch Lekkerland ist mit im Boot.

Dienstag, 31. Oktober 2023 - Smart Stores
Martin Heiermann
Artikelbild Digitaler C-Store der Marke Alvore
Bildquelle: Westfalen AG

Die Westfalen AG testet ein eigenes Smart Store Format unter der Marke Alvore. Nach der Pilotphase soll im kommenden Jahr der Rollout mit Fillibri-Unterstützung erfolgen. Auch Lekkerland ist mit im Boot.

Smart Stores, also Shops ohne Personal, die rund um die Uhr geöffnet haben und mit Hilfe von digitalen Tools betrieben werden, erleben derzeit einen kleinen Boom. Der Convenience- und Tankstellen-Markt ist davon besonders betroffen. Denn der zunehmende Wunsch nach schnell und einfach zubereiteten Lebensmitteln, sowie ein ansteigender Außer-Haus-Konsum und die fortschreitende Digitalisierung sind Faktoren, die in den Shops einen Rolle spielen. Sie verlangen nach diesen neuen Lösungsansätzen. Darauf stellt sich nun auch die Westfalen AG ein und hat als erstes mittelständisches Unternehmen in der Branche mit ihrem „Alvore Smart Shop“ den Pilotbetrieb eines unbemannten Stores gestartet. In der Form eines umgebauten Seecontainers soll der Shop ein durchgehendes Convenience-Angebot ermöglichen. Ein weiteres Plus des Münsteraner Unternehmens ist, dass ihm durch die Tochtergesellschaft Fillibri das entsprechende digitale Knowhow zur Verfügung steht. Der Container-Shop bietet einen Verkaufsfläche von 18 Quadratmetern. Dort sollen Kundinnen und Kunde schnell, bargeldlos und jederzeit shoppen können. Außerdem soll er als weiteres innovatives Format unter der Marke Alvore wahrgenommen werden. Denn unter dieser Marke entwickelt Westfalen gegenwärtig seine Tankstellen zu Mobility Hubs.
Zu Getränken über Süßwaren und Snacks bis hin zu Tiefkühlprodukten, Salatboxen sowie vielen weiteren Lebensmitteln soll der Smart Store künftig zeitlich unbegrenzten Zugang bieten. Dabei sei es wichtig, dass der gesamte Einkauf möglichst selbsterklärend abläuft, wie Sandra Schütte, Leiterin Convenience, Gastronomie und Dienstleistungen bei Westfalen, weiß: „Das fängt bereits beim Zutritt zum Shop an, der über eine Legitimation mit Kredit-, Debitkarte oder Personalausweis erfolgt.“ Über den Ausweis laufe dann auch die Altersverifikation beim Kauf von Alkohol- und Tabakwaren, so Westfalen. „Da wir uns im Shop für eine freie Warenverfügbarkeit entschieden haben und deshalb auf Verkaufsautomaten verzichten, findet die Bezahlung an einer Self-Scan-Kasse statt, die EC- und Kreditkarte sowie Apple und Google Pay akzeptiert“, erklärt Schütte.

Mit Scan- and Go-Feature
Mittelfristig soll der Kaufvorgang allerdings noch einfacher werden. Eine solche Vereinfachung werde über die Integration der Fillibri-App umgesetzt, deren Service-Leistungen bereits an Tankstellen etabliert sind und deren weitere Funktionen kontinuierlich ausgebaut werden sollen. „Der Pilotbetrieb stellt für uns eine sehr wertvolle Gelegenheit dar, um zusammen mit Westfalen unser Scan- and Go-Feature vorzustellen. Ähnlich wie beim direkten Bezahlen an der Zapf- oder Ladesäule, würde mit dieser Funktion der Schritt zur Kasse auch hier entfallen“, erklärt Marc Weßling, CEO bei Fillibri. Künftig soll das Scan- and Go-Feature aber auch, genau wie alle weiteren Lösungen der App, markenübergreifend ausgerollt und in bestehenden Shops umgesetzt werden.

Da der Alvore Smart Store sich derzeit noch in einer etwa sechsmonatigen Pilotphase befindet, steht er aktuell auf dem dem Firmengelände der Westfalen AG in Münster. Nach erfolgreicher Testung soll der Container im nächsten Schritt an einem öffentlich zugänglichen Standort zum Einsatz kommen. Dazu gehören etwa Tankstellen, Unternehmens- und Industriestandorte ohne Essensangebot oder Standorte mit fehlender Nahversorgung. „Während der Pilotphase testen wir von digitalen Services bis zu Sicherheits- und Überwachungssystemen verschiedene Komponenten“, erläutert Convenience-Managerin Sandra Schütte. 2024 werde es darum gehen, eine Lösung in den Alltag zu integrieren, die das derzeitige Convenience-Angebot der Westfalen AG fle- xibel ergänze. Bei der Umsetzung des Projekts, das ist den Westfalen-Verantwortlichen wichtig , baue man auf die Kooperation mit dem Großhandelspartner Lekkerland, der über Erfahrungen mit unbemannten Shops verfügt.