Lekkerland steigt in den Markt für Smart Stores ein. Unter der Marke Rewe To Go sind die Lösungen für Hochfrequenzstandorte sowie für Universitäten und Krankenhäuser vorgesehen.
Ein nach eigenen Angaben „einzigartiges Lösungsportfolio“ will Lekkerland zum Thema autonome Shops entwickeln. Dazu nutzt die Rewe-Tochter die Shop-Marke der Konzernmutter: Rewe To Go. Unter dieser Marke seien Lösungen für Hochfrequenz-Standorte sowie für Universitäten und Krankenhäuser vorgesehen, teilen die Frechener mit. „Rewe To Go zählt zu den führenden Convenience-Formaten in Deutschland. Die Smart-Store-Konzepte, die sich derzeit in der Entwicklungs- beziehungsweise Pilotphase befinden, spielen eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung und Expansion dieses Formats an Hochfrequenzstandorten und in semi-öffentlichen Bereichen“, sagt Michael Mayer-Sonnenburg, Director Franchise & Convenience Stores. Er ist auch verantwortlich für die Rewe To Go Stores, die von Lekkerland, von Partnern oder von Franchisenehmern betrieben werden sollen.
Pandemie treibt Entwicklung voran
„Die Corona-Pandemie hat die Wünsche und das Verhalten der Verbraucher verändert und zugleich Trends verstärkt, die zuvor bereits erkennbar waren“, ist Lekkerland überzeugt. Dazu gehört aus Sicht des Unternehmens die Tatsache, dass sich die Konsumenten im Außer-Haus-Konsum heute mehr denn je schnell, einfach und unabhängig von Öffnungszeiten versorgen wollen. Dabei habe die Nutzung bargeld- und kontaktloser Bezahloptionen und digitaler Bestellmöglichkeiten zugenommen. Autonome Shoplösungen sind aus Sicht des Großhändlers hervorragend geeignet, um diese Ansprüche zu erfüllen – und zählten deshalb zu den Bereichen des Außer-Haus-Konsums mit vielversprechenden Wachstumsperspektiven.
Vier Varianten werden getestet
Laut Lekkerland hat das Unternehmen nach all dem im Jahr 2021 seine diesbezüglichen Aktivitäten forciert. Eines der Konzepte, die derzeit entwickelt und dann erprobt werden, wurde immerhin bereits im März mit dem „Reta Award“ in der Kategorie „Best Customer Experience“ ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt das EHI Retail Institute Handelsunternehmen mit herausragenden Technologie-Lösungen. Bei dem Konzept, das Lekkerland und der Dienstleister Latebird entwickelt haben, handele es sich um eine vollautomatisierte Shop-Lösung, die Konsumenten die Möglichkeit bietet, sich rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche unterwegs zu versorgen, hieß es von Seiten des EHI noch etwas vage. Lekkerland erläuterte jetzt, dass aktuell vier unterschiedliche Lösungen autonomer Stores entwickelt und getestet würden. Unterscheiden sollen sie sich unter anderem durch die konkrete Ausgestaltung des Einkaufs und die verwendeten Technologien, die von Self-Checkout bis künstliche Intelligenz (KI) reichen. KI soll dabei das so genannte „Just Walk Out“-Einkaufen ermöglichen, bei dem Konsumenten Ware einfach aus dem Regal nehmen und den Shop verlassen können, ohne an einer Kasse bezahlen zu müssen. Kameras erfassen ihre Einkäufe, die Abrechnung erfolgt über eine App.
Die Konzepte sollen sich, neben der technischen Ausstattung, auch durch die Sortimente unterscheiden. „Innovation ist der Schlüssel für den Außer-Haus-Konsum der Zukunft – aber entscheidend sind die Wünsche und Präferenzen der Konsumenten. Wir wollen Lösungen entwickeln, die darauf optimal zugeschnitten sind. Deshalb entwickeln und testen wir vier verschiedene, modulare Konzepte und damit ein Portfolio, das einzigartig in Deutschland ist“, erklärt Mehmet Tözge, Director Smart Store Development bei Lekkerland. ‘One size fits all‘ funktioniere bei Smart Shops nicht, so Tözge weiter. Die Pilotphase einer Lösung soll im Sommer starten, wenn der erste Smart Store unter Rewe To Go an einem frequentierten Ort zum Einsatz kommt.