Die Nachfrage nach Fertigprodukten, auch im Conveniencebereich, steigt laut Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, BDE, weiter an. Ein Trend, den soziodemografische Entwicklungen, wie die steigende Zahl kleinerer Haushalte oder eine höhere Erwerbstätigkeit, befeuern. Im Klartext: Immer mehr Menschen haben weniger Zeit oder Lust, selbst zu kochen. Hinzu kommt, dass laut aktueller Marktforschung viele Verbraucher wieder vermehrt auf Vorrat kaufen. Dafür eignen sich Trocken- und Dosenfertiggerichte aufgrund einfacher Lagerung und längerer Haltbarkeit besonders gut. 510 Millionen Euro wurden vergangenes Jahr allein mit Suppen und Eintöpfen aus der Dose umgesetzt, so die Zahlen von Marktforscher Nielsen IQ.
Mit neuem und gesundem Image
Längst haben die fertigen Trocken- und Dosenprodukte ihr muffiges Image hinter sich gelassen. Zudem bereichern immer neue Ideen den Markt. Zum Beispiel die Produkte des Kölner Food-Startups Feelfood, das vegane Bio-Gerichte im Becher vertreibt und damit auch den Trend hin zu pflanzlicher Ernährung bedient. „Unsere Mahlzeiten sind die schnelle und leckere Lösung für die Mittagspause. Für Menschen, die nicht viel Zeit haben, sich aber trotzdem gesund und ausgewogen ernähren wollen“, erklärt Franziska Schaal, Gründerin von Feelfood. Die Instant-Gerichte – zum Beispiel Chili sin Carne – werden mit heißem Wasser aufgegossen und sind in sechs Minuten verzehrfertig. „Der Feelfood Breakfast Drink ist zudem das perfekte Frühstück und optimal, wenn man es zum Beispiel im Rewe Togo direkt aus dem Kühlregal heraus kaufen kann. Aber auch Bistros verkaufen unsere Drinks sehr gerne.“ Alle Produkte enthalten keine Konservierungsstoffe oder zugesetzten Zucker. „Die größte Herausforderung für uns ist es, das alte Image von Instant-Mahlzeiten zu ‚überarbeiten‘. Lange Jahre wurden darin ungesunde und minderwertige Zutaten verarbeitet“, so Schaal. „Bio-Qualität, also der Verzicht auf Pestizide, ist enorm wichtig für unsere Umwelt. Für uns war von Anfang an klar, dass wir hier unseren Beitrag leisten möchten.“
Gesunde Ernährung ohne Kochen ist auch das Motto der „Löwenanteil“-Gründer, die mit ihrem E-Commerce-Start-up nachhaltige und biologische Fertiggerichte vertreiben. Alle Produkte sind gluten- und laktosefrei sowie in veganen Varianten erhältlich und in drei Minuten verzehrbereit. Lebensmittelverschwendung und Nachhaltigkeit ist für die Gründer ein wichtiges Thema. Daher sind ihre Fertiggerichte ohne Konservierungsmitteln lange ungekühlt haltbar und plastikfrei in Gläsern verpackt.
Kult neu interpretiert
Das Kultprodukt unter den Dosengerichten bleiben die Ravioli. „Maggi-Ravioli in Tomatensauce und 5-Minuten-Terrine Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln sind bei unseren Verbrauchern besonders beliebt“, erklärt Rebekka Schuh, Pressesprecherin für Gesundheit und Ernährung, Nestlé Deutschland. Heute schätzen demnach unter anderem Familien mit Kindern sowie Single-Haushalte das Ravioli-Kultgericht als schnelles und einfaches Abendessen. In der Camping- und Festivalsaison erfreuen sich explizit Ravioli ebenfalls großer Beliebtheit, bestätigt Schuh. Im Segment der Trockenfertiggerichte im Becher konnte Maggi aus dem Hause Nestlé im vergangenen Jahr ein deutliches Wachstum verzeichnen. „Neben der gestiegenen Nachfrage im Gesamtsegment, erfreuen sich insbesondere größere Portionsgrößen zunehmender Beliebtheit. So haben wir 2022 erfolgreich die 5-Minuten-Terrine im XL-Becher eingeführt und werden dieses Jahr unser XL-Sortiment um eine weitere Produktrange ausweiten“, so Schuh.
Das Maggi-Produktangebot habe stets weiterentwickelt. Heute bietet der Hersteller in Deutschland mehr als 450 Produkte an. Rund ein Drittel sind auch für Vegetarier geeignet. „Die Gemüseravioli gibt es mittlerweile seit mehr als zehn Jahren. Die Sorte mit Karotten, Erbsen, Mais, Paprika und Tomaten ist immer beliebter geworden, und die Nachfrage wächst stetig.“ Nestlé verbessere zudem schrittweise die Rezepturen vieler altbewährter Produkte, wie die Maggi Ravioli-Sorten sowie Fixe-, Suppen- und Saucen-Varianten.