Rindermarkthalle St. Pauli Nordisch einkaufen - Seite 2

Das Flair südeuropäischer Markthallen in den kühlen Norden Deutschlands verpflanzt: Die Rindermarkthalle St. Pauli feierte mit neuem Nahversorgungskonzept Wiedereröffnung. Den Mietern dient sie als Test-Standort für neue Konzepte.

Freitag, 19. Dezember 2014 - Kleinfläche
Bettina Röttig
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Mit Brot und Stulle testet Dat Backhus-Chef Thorsten Knoop ein neues Konzept.

Neue Wege beschritten dort einige etablierte Hamburger Unternehmen. Mit der Aufgießbar St. Pauli wagte etwa das Teehandelskontor Sturm eine Kombination aus Feinkosthandel und Teebar. „Wir interpretieren die Themen Tee und Feinkost neu mit handgemachten Leckereien cooler Manufakturen, außergewöhnlichen Markenprodukten und limitierten Editionen“, lautet das Versprechen. Erhältlich sind Tee, Kaffee und Schokolade bis hin zu Kuchen im Glas, kleinen Mittagsgerichten und witzigen Geschenkartikeln. Der Clou: Fast alles ist aufgießbar.

Auch das Traditionsunternehmen Confiserie Paulsen zog es mit neuem Konzept in die Markthalle. „Die Rindermarkthalle dient als Blaupause für viele Konzepte“, erklärt der Inhaber der Confiserie, Kurt Biebl. Im Vergleich zum etablierten Laden in der Innenstadt sei das Geschäft in der Rindermarkthalle bewusst „weniger posh“ und dafür erdiger gestaltet – dem Gesamtkonzept des Centers entsprechend. Stahlbeton und Holz bestimmen die Optik. Europaletten, Transportkisten und Ingwersirup-Fässer wurden zu Mobiliar umfunktioniert. Neue Erfahrungen sammelt die Confiserie mit der Schokoladenbar, an der zwölf verschiedene Sorten Trinkschokolade geordert werden können. Mit „Brot und Stulle“ testet der Hamburger Backwaren-Spezialist Dat Backhus (125 Filialen) ein neues Modell weg vom Filial-Image. Handwerk und Transparenz will das Unternehmen dem Verbraucher vermitteln. Hingucker und Herz des Ladens ist der große Ofen an der Rückwand. Vier Sorten Rohteig werde n vor Ort zu Brot, Stangen und Brötchen verarbeitet und gebacken – direkt vor den Augen und Nasen der Kunden. Die Produkte dienen auch als Basis für selbst belegte Stullen, die sowohl to go angeboten werden als auch im Gastro-Bereich bei einer gemütlichen Tasse Kaffee – es gibt zwei sortenreine Kaffees im Angebot – verzehrt werden können. Rund ein Drittel des Umsatzes machte Brot und Stulle bereits nach wenigen Wochen mit belegten Broten. Thorsten Knoop, Geschäftsführer Dat Backhus, ist zufrieden mit der Entwicklung und kann sich in Hamburg fünf bis zehn weitere Standorte für das neue Konzept vorstellen.

Fotos: Bettina Röttig, Rindermarkthalle

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Bild öffnen Außen rote Hartbrandziegel, innen Stahl, Holz und Industrie-Estrich sowie eine bunte Mischung aus Geschäften, Marktständen und Shopping-Begeisterten.
Bild öffnen Mit Brot und Stulle testet Dat Backhus-Chef Thorsten Knoop ein neues Konzept.
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Bild öffnen Von Obst bis Shushi – ein breites Angebot lockt in die Halle.
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