Mit Gelassenheit sieht Uwe Dobewall die Entwicklung im deutschen Tabakwaren-Markt. Sein Unternehmen sei auch für künftige Herausforderungen gut aufgestellt. Dobewall ist Geschäftsführer des Tabacos, eines Verbundes von 32 Mitgliedsunternehmen mit 37 Standorten, die bundesweit seit fast 60 Jahren den Einzelhandel mit fast allen Produkten des Sortiments zeitnah versorgen können. Die regional aufgestellten Mitgliedsunternehmen des Verbunds sind in der ganzen Bundesrepublik vertreten. Sowohl Tankstellen-Shops, Kioske als natürlich auch auch der Fachhandel werden mit Tabakwaren, Next Generation Products – also risikoreduzierten Alternativen wie E-Zigaretten und Nikotin Pouches – und Zubehör beliefert. Rund 15.600 Kunden werden regelmäßig angefahren. Das erledigen die Mitgliedsunternehmen in der Regel selbst. Die Tabacos selbst verfügt über ein eigenes Lager, so dass die Gesellschafter nicht so gängige Produkte innerhalb kürzester Zeit direkt über die Tabacos beziehen können.
Auftragsabwicklung und Logistik
In erster Linie gehöre die vollautomatisierte Auftragsabwicklung und Logistik zur Aufgabe und zu den Stärken der Tabacos und ihrer Zentrale, betont Dobewall im Gespräch mit Convenience Shop: „Wir agieren, statt zu reagieren“, betont er. Man sei jederzeit umfänglich lieferfähig und fahre die Einzelhändler mit ihren Standorten täglich – zumindest aber alle drei Tage – an. Darüber hinaus gehöre es zu den zentralen Funktionen des Verbundes, mit der herstellenden Industrie die jährlichen Verhandlungen über Konditionen und Neueinführungen zu führen, aber auch das Aktionswesen zu steuern. Durch die Tabacos seien die angeschlossenen Tabakwaren-Großhändler und auch deren Kunden im Einzelhandel wettbewerbsfähig.
Die Tabacos sieht Ihre Stärke in der Regionalität, gemeinsam mit seinen regionalen Großhändlern mit breit aufgestelltem Außendienst im Markt. Rund 150 Mitarbeitende sind in der Bundesrepublik für den Verbund zwischen C-Stores und dem Fachhandel unterwegs. Einen einschneidenden Marktrückgang sieht Dobewall für die kommenden zehn bis 15 Jahr nicht. Der Absatzrückgang bei klassischen Tabakwaren liegt pro Jahr bei ca. 2,5 Prozent, dies bei steigenden KVP-Umsätzen. Der Markt sei trotz möglicher weiterer staatlicher Regulierungen – beispielsweise durch eine Novelle der Tabakproduktrichtlinie – insgesamt stabil.
Welche gesetzlichen Einschränkungen in diesem besonderen Geschäft künftig noch zu erwarten sind, kann Dobewall aktuell natürlich nicht sagen. „Plain Packaging“ sei wie immer im Gespräch. Schaut man sich aber Märkte an, wo Plain Packaging eingeführt worden ist, dann sei festzustellen, dass genau das Gegenteil von dem erreicht wurde, was man sich vorgenommen oder gewünscht habe, denn die Anzahl der Raucher sei gestiegen und auch die Anzahl der jugendlichen Raucher habe dort zugenommen. „Verbote führen halt eher dazu, dass es, weil es verboten ist, interessanter wird, genau dieses Verbotene auszuprobieren“, kommentiert Dobewall. Hier wäre eine weiterhin gute Aufklärung wichtiger als Verbote, meint der Tabacos-Geschäftsführer.