Kaum ein Convenience-Shop kommt ohne sie aus. Ob Tankstellen-Store, C-Store an Bahnhof oder Flughafen sowie in Hochfrequenzlage oder Nahversorger: Alkoholfreie Getränke in vielfältigen Varianten sind für die Unterwegs-Versorger unverzichtbar. Und das umso mehr, je öfter die Shopper auf alkoholhaltige Drinks verzichten. Und so ist die Angebotsbreite der Alkoholfreien schwer überschaubar und reicht von Mineralwasser bis zu Energy Drinks. Bei letzteren ist das Umsatzwachstum ungebrochen und das Potenzial weiterhin hoch. Entsprechend bringen viele Herstellerunternehmen in diesem Segment fortwährend neue Produktvarianten unterschiedlichen Geschmacks oder Zuckergehalts in kreativen Gebindedesigns in die Regale der C-Stores. Allerdings ist auch in den anderen Segmenten des AfG-Sortiments die Zahl der Newcomer imposant.
Neben ihrer Wachstumsdynamik zeichnen sich die Energy Drinks jedoch dadurch aus, dass sie umstritten sind. So widersprach die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke, wafg, erneuten Forderungen der Nichtregierungs-Organisation Foodwatch nach gesetzlichen Altersgrenzen für Energy Drinks. Hier zu Lande bestehe nämlich ein strikter Rechtsrahmen für Energy Drinks, der über die EU-rechtlichen Vorgaben hinausgehe. Dieser beruhe insbesondere auf verbindlichen Höchstmengen für typische Zutaten, so die Wirtschaftsvereinigung. Zudem verpflichte der wafg-Verhaltenskodex für die verantwortungsvolle Kennzeichnung und Vermarktung von Energy Drinks die unterzeichnenden Unternehmen zur Einhaltung von verbindlichen Prinzipien. Demnach verzichten die Hersteller auf eine zielgerichtete Ansprache von Kindern. wafg-Hauptgeschäftsführer Detlef Groß sieht bei Foodwatch erneut den Versuch, „auf Grundlage eines sehr einseitigen Verständnisses eine politische Regulierung zu erreichen“.
Streit um Farben und Streifen
Die Auseinandersetzung macht deutlich, wie stark auch alkoholfreie Getränke unter gesellschaftlicher Beobachtung stehen. Welchem Wettbewerb sie innerhalb der Branche ausgesetzt sind, zeigt ein anderes Beispiel. So erzielte jetzt Spezi-Hersteller Paulaner vor dem Landgericht München einen Erfolg im Streit um das Flaschen- und Dosendesign gegen das Produkt des Wettbewerbers Karlsberg Brauerei aus Homburg an der Saar. Das Gericht untersagte die Nutzung der bisherigen farblichen Produktaufmachung der Brauerlimo der Saarländer wegen zu großer Ähnlichkeit. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Und schon steht ein weiterer Paulaner-Prozess an, diesmal gegen das Spirituosen- und Getränkeunternehmen Berentzen, wiederum wegen eines Verpackungsdesigns.
Hier wird nur allzu deutlich, wie Brauereien und andere Anbieter alkoholhaltiger Getränke in den AfG-Markt drängen. Auch die Krombacher Brauerei ist mit von der Partie. Ihre Tochtergesellschaft, das Berliner Unternehmen Drinks & More, launcht jetzt zwei Neuheiten mit besonderem Anspruch. Die Dr Pepper Familie bekommt mit der neuen Sorte Strawberries & Cream Nachwuchs. Die Variante des US-Klassikers bringt einen Erdbeer-Sahne-Geschmack an die Kundschaft. Der Newcomer sei inspiriert vom Retro-Charme amerikanischer Diners und Milkshake Bars. Die 0,33-Liter-Dose bietet einen Rot-Rosa-Look. Gleichzeitig bringt der Anbieter aus der Proviant Fruchtmanufaktur die neue Sorte Limette & Minze in die Shops. Die Bio-Limonade in der 0,33-Liter-Mehrweg-Glasflasche soll die Produkt-range bereichern. Die bisherigen Sorten sind Orange, Zitrone, Rhabarber sowie Ingwer & Zitrone.
Limonaden und Sportgetränke
Wettbewerber Sinalco, Teil der Hövelmann Gruppe, hat ebenfalls Innovationen im Limonaden- und Sportgetränke-Segment in der Pipeline. Die Sinalco Mango Drachenfrucht ohne Zucker ist eine Kombination mit Mineralwasser in der 1,25 Liter PET-Einwegflasche. Nach dem Launch des isotonischen Sportgetränks Sinconade Granatapfel-Preiselbeere folgt zudem die Variante Mango-Passionsfrucht. Beide sind ohne Kohlensäure, kalorienarm und enthalten unter anderen Magnesium, Vitamin B6 und Biotin. Sechs Prozent Fruchtgehalt gibt es in der 0,5 Liter PET-Einwegflasche.
