Bier-Absatz „Signale der Lebensfreude“

Die Brauereien leiden auch 2021 unter Covid 19 und den Folgen der Pandemie. Während sich Veltins mit Hilfe eines Püllekens stärkt, verliert der Wettbewerb weiter Marktanteile.

Montag, 14. Februar 2022 - Getränke
Martin Heiermann
Artikelbild „Signale der Lebensfreude“
Bildquelle: Brauerei Veltins

Die helle Neuheit Pülleken hat viel zum Erfolg beigetragen: Mit einem Ausstoß von 3,095 Millionen Hektoliter hat sich die Brauerei C. & A. Veltins im Geschäftsjahr 2021 aus der Abwärtsspirale – verursacht auch durch die Corona-Pandemie – des deutschen Biermarktes befreit. Der Generalbevollmächtigte des Unternehmens, Michael Huber, und Marketing-Geschäftsführer Dr. Volker Kuhl bewerteten die Entwicklung von Veltins im vergangenen Jahr entsprechend positiv. Im zweiten Pandemiejahr habe die Brauerei ihr Wachstum mit einem Umsatzplus von 5,8 Prozent auf 362 Millionen Euro deutlich über Wettbewerbsniveau fortsetzen können.

Trotz gewaltiger Herausforderungen zeigten sich Huber und Kuhl stolz, diese Entwicklung ermöglicht zu haben. Die Entscheidung mit dem hellen Neuprodukt Pülleken trotz Pandemie eine Innovation in den Markt zu bringen, sei richtig gewesen. „Neue Produktimpulse haben dem Verbraucher in einer freudlosen Zeit Signale von genussvoller Lebensfreude und Zuversicht vermittelt“, sagte Huber. Inzwischen habe sich das helle Pülleken als abverkaufsfreudiger Neuzugang im Handel entwickelt. Es erreichte einen Gesamtausstoß von rund 204.000 Hektoliter in Jahr 2021. Noch sind die Grevensteiner damit beschäftigt den Distributionsaufbau für Pülleken voranzutreiben. Auch Convenience-Stores sind dabei im Blick, zumal es den Newcomer nun ebenfalls im Vierer-Basket geben soll, der für die Shops durchaus geeignet ist.

Zugelegt habe auch Veltins im Dosengebinden. Allerdings führt Kuhl die steigende Nachfrage nach dieser Einweg-Variante in erster Linie auf den Absatz im Discount-Bereich zurück. Erst in zweiter Linie sei der Convenience-Markt dafür verantwortlich. Gut gehalten haben sich 2021 – jedoch mit leichten Verlusten – die beiden Veltins-Marken Fassbrause und V+. Und das trotz ausgefallener Events und vielfach geschlossener Gastronomie, betont der Marketing-Geschäftsführer. Er weist darauf hin, dass das V+-Sortiment im Frühjahr des laufenden Jahres komplett auf einen Gehalt von fünf Prozent Volumenalkohol umgestellt werden soll. Dadurch werde die gesamte Range besser zu erklären sein. Ob es neue Produktvarianten unter dem Markendach von V+ geben werde, sei dagegen noch offen. Ergänzt um eine weitere Geschmacksrichtung wird Veltins Fassbrause. Ende Mai soll die Innovation im Markt präsentiert werden.

Rückgang bei Krombacher und Warsteiner
Auch Krombacher, Deutschlands größte Privatbrauerei, gelang es dank einer höheren Nachfrage nach Softdrinks und anderen alkoholfreien Getränken die Folgen der Corona-Krise relativ gut wegzustecken. Der Ausstoß der verschiedenen Marken innerhalb der Gruppe sank nach Angaben der Brauerei im vergangenen Jahr zwar um 2,3 Prozent auf insgesamt 5,56 Millionen Hektoliter: Die Dachmarke Krombacher musste dabei im Jahresvergleich leichte Verluste von minus 2,3 Prozent hinnehmen und landete bei 5,590 Millionen Hektolitern. Dennoch präsentierten sich im Branchenvergleich Absatz und Umsatz relativ stabil. „Wir sind unseren Weg zu größerer Sorten- und Gebindevielfalt in unserem Portfolio konsequent weitergegangen“, kommentierte Uwe Riehs, Geschäftsführer Marketing, das Jahresergebnis. Krombacher ist zudem nach wie vor die Biermarke Nummer eins hier zu Lande.
Die Warsteiner-Brauerei hatte ebenfalls mit Rückgängen zu kämpfen. Der Absatz der Kernmarke sei 2021 um 1,1 Prozent zurückgegangen, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt erfreulich hätten sich die alkoholfreien Sorten entwickelt. Während der Absatz der alkoholhaltigen Biere um 2,4 Prozent abgenommen habe, hätten die alkoholfreien Sorten um 19,7 Prozent zugelegt.