Tabakwaren Verband und Hersteller fordern künftig mehr Differenzierung in der Tabakrichtlinie

Die Überarbeitung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse (TPD) in der Europäischen Union wird derzeit vorangetrieben. Die EU-Kommission hat dazu einen weiteren Call of Evidence gestartet. An dieser Konsultation können sich Marktteilnehmer noch bis zum 16. Mai online beteiligen. Zu dem Verfahren äußern sich auch – neben anderen Verbänden – der E-Zigaretten-Hersteller Relx International und der Zigarrenverband.

Dienstag, 28. März 2023 - Tabak
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Bildquelle: Relx International

Relx nimmt unter anderem zu den Themen Aromaverbote sowie Sponsoring und Werbung Stellung. Das Unternehmen sei mit seinen Vaping-Produkten in Deutschland bereits bei über 2.000 Einzelhändlern vertreten und ist der Ansicht, dass die Regelungen für E-Zigaretten im Verhältnis zum Gesundheitsrisiko separat eingeschätzt werden müsse und sich von den Bestimmungen für herkömmliche Zigaretten unterscheiden sollte. 

“Wir glauben, dass Aromen eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, erwachsene Raucher beim Wechsel von Zigaretten auf bessere Alternativen zu unterstützen. Wissenschaftliche Studien bestätigen die Bedeutung von Aromen in diesem Prozess”, sagt Chris Aikens, Director of External Affairs für Europa bei Relx International. So habe eine Studie der Yale School of Public Health aus dem Jahr 2021 ergeben, dass Erwachsene, die E-Zigaretten mit Geschmack rauchen, eher mit dem Rauchen aufhören als solche, die nicht-aromatisierte E-Zigaretten rauchen. Deshalb ist der Hersteller der Meinung, dass erwachsene Raucher Zugang zu einer breiten Palette von Geschmacksrichtungen haben sollten.

Zudem habe Relx das "Guardian Program" ins Leben gerufen, das darauf abziele, Minderjährige vom Kauf und Gebrauch elektronischer Zigaretten abzuhalten. Dazu gehöre, dass das Unternehmen beim Sponsoring von Veranstaltungen, bei denen Minderjährige anwesend sein könnten, besondere Vorsicht walten lässt. Das Unternehmen nimmt auch nur an Events teil, bei denen mindestens 75 Prozent der Teilnehmer über 18 Jahre alt sind.

Der Zigarren erband hält es für sehr bedenklich, dass bei der Befragung, dem so genannten Call of Evidence, nur noch zwischen herkömmlichen und neuartigen Erzeugnissen unterschieden wird. Es müsse der Kommission die klare Botschaft übermittelt werden, dass es sich bei Zigarren und Zigarillos um besondere Tabakprodukte handelt, welche einer anderen Regulierung bedürfen. Dies sollte der Zigarrenraucher am Ende des Fragebogens klar formulieren.