Nachhaltigkeit als auch Umweltverträglichkeit sind Kriterien, die eine immer größere Bedeutung gewinnen. Sowohl in der allgemeinen Öffentlichkeit als auch bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Entsprechend handeln jetzt viele Hersteller. Zu ihnen gehört auch Reemtsma. Der Tabakwarenhersteller hat deshalb Anfang Oktober zusammen mit dem norddeutschen Tankstellenbetreiber Score eine Initiative unter dem Titel „Taschenbecher“ gestartet (Convenience Shop berichtete darüber). Nun hat Reemtsma zu dieser Aktion gegenüber unserer Zeitung Stellung bezogen. Laura Dallmann, Head of Channel Wholesale & Convenience bei Reemtsma, betonte, dass man als Industrieunternehmen um die eigene Verantwortung wisse: „Wir arbeiten im Konzernverbund von Imperial Brands kontinuierlich daran, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.“ Das Ziel sei Klimaneutralität über alle Prozesse hinweg bis spätestens 2040. Es gebe drei Säulen und insgesamt acht Schwerpunktthemen, in Anlehnung an die UN-Ziele.
Gegen das „Littering“
Ein Schwerpunkt sei auch die Abfallreduktion beziehungsweise -vermeidung, also das so genannte „Littering“. „Erhebungen zeigten, dass rund 60 Prozent der Rauchabfälle in Deutschland im Restmüll entsorgt werden. Andererseits landeten 40 Prozent nach wie vor leider immer noch auf Straßen, Plätzen oder in der Umwelt“, berichtet Dallmann. Dem wolle Reemtsma gemeinsam mit dem Partner Score durch die „Taschenbecher“-Aktion entgegenwirken. Es gehe dabei nicht um Marketing, geschweige denn um mehr Absatz der Produkte. „Alle ‚Taschenbecher‘ kommen ohne Markenbranding daher und sind auch in keiner Form an den Erwerb von Tabak- oder anderen Waren geknüpft“, beteuert Dallmann. Es gehe bei dem Projekt im Kern um die Änderung von Verbraucherverhalten: „Ein einzelner ‚Taschenbecher‘ mag zunächst nach nicht viel klingen. Aber 25.000 Stück davon heißt theoretisch: 25.000 Verbraucher und Verbraucherinnen, die im Alltag ihren Beitrag dazu leisten, dass weniger Zigarettenkippen in der Umwelt landen. So sensibilisieren wir für mehr Umweltbewusstsein, entlasten Städte und Gemeinden und schützen gemeinsam die Umwelt. Kleiner Effekt, große Wirkung“, so die Convenience-Managerin.
15.000 Stück im Umlauf
Gestartet wurde die Pilotaktion mit zunächst 25.000 kostenfreien „Taschenbechern“ an allen 48 Score-Stationen. Schätzungen zufolge seien bereits weit über 15.000 Stück im Umlauf. An mehreren Stationen seien die Aschenbecher für unterwegs sogar vergriffen. „Wie es weitergeht, wenn alle 25.000 Stück weg sind, das beraten wir zurzeit intern sowie mit unserem Partner Score“, sagt Dallmann. Sie berichtet aber auch, dass die Aktion nicht auf die Tankstellen von Score beschränkt bleiben müsse. Man habe mit diesem Tankstellen-Betreiber begonnen, weil die Partnerschaft zwischen Reemtsma und Score mittlerweile seit zehn Jahren bestehe und im Laufe der Zeit gut und eng funktioniere.
Gemeinsam mit dem „First Partner“
Reemtsma sei „First Partner“ von Score im Bereich Tabakwaren. „Das beiderseitige Vertrauen durch unsere langjährige Zusammenarbeit, die Nähe zum Kunden und viele Touchpoints an touristischen Knotenpunkten ...waren wichtige Kriterien, um dieses Pilotprojekt für mehr Umweltschutz gemeinsam anzugehen“, meint Dallmann. Es hätten aber auch zwei weitere Tankstellenbetreiber – ebenfalls aus dem norddeutschen Raum – Interesse bekundet, die „Taschenbecher“ an ihren Stationen anbieten zu wollen. Hier stehe Reemtsma seit kurzem in konkreten Gesprächen. Das zeige, man sei auf dem richtigen Weg.
Ob der Weg mit dieser Aktion zum Ziel führt, lässt sich auch für Reemtsma nur schwierig messen. „Wir versuchen den Erfolg unter anderem über den QR-Code, der auf jedem ‚Taschenbecher‘ aufgedruckt ist, zu messen“, so Dallmann. Dieser leitet die Verbraucher und Verbraucherinnen auf die Website www.reemtsma-politik.de, wo abfragt wird, ob man den Aschenbecher für unterwegs dauerhaft im Alltag nutze. „So möchten wir einen Eindruck davon erhalten, ob die Aktion auch den gewünschten Effekt hat und keine Eintagsfliege bleibt.“ Stand jetzt, geben wohl rund 80 Prozent aller Befragten an, dass sie den „Taschenbecher“ dauerhaft nutzen werden oder dies zumindest versuchen möchten.