Liquids Frisches Aroma in den Regalen

Als sein erstes Produkt will der noch junge Hersteller Vovan seine Vovan Balls in den C-Stores platzieren. Ein Anfang dafür ist gemacht. Folgen soll dann ein Konzept rund um Liquids und Erhitzer.

Mittwoch, 21. Juli 2021 - Tabak
Martin Heiermann
Artikelbild Frisches Aroma in den Regalen
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Die Vovan Balls, also Aromaballs beziehungsweise Aromafilterkapseln, sollen nur der Anfang sein. Mit der neuen Produkt-Range, die erst vor rund zwei bis drei Monaten fertig entwickelt wurde, möchte die Vovan GmbH in den Convenience-Markt starten. Das Unternehmen – das sind Gründer und Geschäftsführer Wladimir Eichmann und sein Team – kommt ursprünglich aus der Dampfer-Szene. Als Produzent und Distributeur arbeitet die Mannschaft rund um den Gründer, beheimatet im rheinischen Bergisch-Gladbach, eng mit dem Großhandel, mit Filialisten und anderen Herstellern zusammen. Wenn der erste Schritt getan ist und die Vovan Balls in den Convenience-Stores ihre feste Platzierung gefunden haben, soll der zweite Schritt folgen: Liquids plus passende E-Zigaretten.

Natürliche Aromen für Zigaretten
Die Vovan Balls sollen für Aroma sorgen. Die Innovation eigne sich für sämtliche Filterzigaretten, Zigarillos, E-Zigaretten und Neo Heats, sagt Eichmann. „Unsere Kapseln bestehen zu 100 Prozent aus natürlichen und naturidentischen Aromen“, betont er. Zunächst gibt es sie in zwölf Geschmacksrichtungen. Weitere sollen folgen. Sie seien für den Raucher leicht zu handhaben und bereits bei den Großhändlern DTV und Tabacos gelistet, berichte Eichmann im Gespräch mit Convenience Shop. Weitere Verhandlungen würden bereits geführt. Zudem werde die Einführung der Aroma-Innovation von einem fünfköpfigen unternehmenseigenen Vertriebsteam bundesweit unterstützt. Der Innendienst tue ein Übriges. „Das Produkt muss gesehen werden, um erfolgreich zu sein“, unterstreicht der Gründer. Zum einen werde viel in Werbung investiert und zum anderen gebe es besondere Displays für die Erstplatzierung. Von einem Erfolg will Eichmann aber erst sprechen, wenn die Vovan Balls im Convenience-Markt, aus den Regalen der Shops „nicht mehr wegzudenken sind“.
Sobald die Türen der C-Stores geöffnet sind, will der Geschäftsführer in einem zweiten Step eine neuartige Produktkonzeption rund um Liquids und E-Zigaretten für den Impuls-Markt präsentieren. Denn ursprünglich ist Vovan ein Aroma-Hersteller, der seit 2017 für seine Dampfer-Kunden über 1.000 Produkte entwickelt hat. Die Erschließung des Convenience-Channels sei ein weiterer Schritt der künftigen Unternehmensentwicklung. Derzeit produziert und vermarktet Vovan seine Liquids im eigenen Namen, als Eigenmarken für andere Anbieter, etwa für Innocigs, oder auch für Youtuber und Influencer. „Ein Beispiel dafür ist das Liquid Kaffeepause, das in vier Mischungen im Markt gut ankommt“, berichtet Eichmann und ergänzt, dass Vovan auch das Branding für die Produkte übernehme.

Zu über 90 Prozent sind die Bergisch-Gladbacher im Business-to-Business-Bereich tätig. Die restlichen Umsatzanteile im einstelligen Prozentbereich werden in den eigenen Onlineshops erwirtschaftet. Dieses Verhältnis soll sich auch künftig nicht ändern. Neu sein soll allerdings das Produktkonzept für die C-Stores. Es soll einfach zu erklären und einfach zu handhaben sein. Bestandteile der Innovation werden die Liquids aus Aroma und Base plus Nikotin-Shot sein, die es zum Nachfüllen geben wird mit einer Füllmenge von 30 Millilitern. Hinzu kommt eine weitere Eigenentwicklung, ein Verdampfer mit Pot-System. „Für diese Geräte, die für den deutschen Markt bestimmt sind, haben wir ein eigenes Unternehmen gegründet“, eröffnet Wladimir Eichmann im Gespräch. Zusammen mit seinem Entwickler Hartmut Röbke geht er davon aus, dass sie im September dieses Jahres Marktreife erlangt haben. Mit eigenen Maschinen werden die Erhitzer plus Zubehör inhouse produziert. „Dabei ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Ziel für uns“, macht Röbke deutlich. In Zeiten, in denen die EU und die Bundesregierung Einweg-Plastik verbiete und andere Marktteilnehmer Kunststoffe als Verpackungsmaterial deutlich reduzieren, wolle man ebenfalls verantwortungsbewusst handeln. Deshalb plant Röbke die Innovation zu 100 Prozent recyclefähig zu gestalten. Das bedeutet aber auch, dass Vovan in den Shops ein eigenes Rücknahmesystem aufbauen muss. Genau darauf sei man als Hersteller auch vorbereitet, sagt Hartmut Röbke. Sowohl in den Vipe-Shops als auch in den Convenience-Stores soll es ein solches Rücknahme-System geben. Produziert wird das neue System mit zehn bis zwölf Mitarbeitern. Beliefern könne Vovan ab dem kommenden Herbst zunächst zwischen 10.000 und 15.000 Verkaufsstellen, berichten die beiden Verantwortlichen.

Trotz der Tabaksteuer-Erhöhung
Auch die kürzlich beschlossene Erhöhung der Tabaksteuer, die besonders E-Zigaretten und Erhitzer treffen wird, irritiert Eichmann und Röbke nicht. Die Erhöhung werde ihre Unternehmens-Planungen nicht behindern oder gar stoppen, sind sich beide einig. Szenarien, wie sie damit umgehen wollen, haben die beiden Verantwortlichen offenbar bereits entwickelt. Allerdings wollen sie sich dazu aktuell noch nicht äußern. Offen für sie ist aber, wie die Versteuerung erfolgen soll. Es gebe bisher keine Steuerbanderolen für die Verpackungen der Liquids und Erhitzer. Doch auch davon lässt sich Wladimir Eichmann nicht irritieren. Er ist überzeugt, seine Erfahrungen aus der Dampfer-Szene für die Convenience-Branche fruchtbar machen zu können. Es werde sich aus der Zusammenarbeit eine Win-Win-Situation ergeben.