E-Zigaretten „Ein herber Schlag“

Corona und das erweiterte Werbeverbot: Auch der E-Zigaretten Absatz litt darunter. Dazu Dustin Dahlmann (Foto) von Innocigs.

Montag, 15. März 2021 - Tabak
Martin Heiermann
Artikelbild „Ein herber Schlag“
Bildquelle: Innocigs

Herr Dahlmann, in welcher Weise waren Sie von den Corona-Einschränkungen betroffen?
Dahlmann Die Einschränkungen haben hauptsächlich unsere Aktivitäten als Großhändler berührt. Unsere Partner mit Laden durften ihre Shops nicht öffnen und mussten im Anschluss mit einem geringeren Kundenstrom umgehen. Hier machen sich vor allem fehlende Testmöglichkeiten der Liquid-Bars bemerkbar. Viele Dampfer haben aus diesem Grund online bestellt.

Hat sich dadurch Ihr Online-Shop besser entwickelt?
Die Ladenschließungen haben die Nachfrage etwas verlagert und den Online-Handel gestärkt. Ein Trend war jedoch ebenfalls zu beobachten: Raucher gehen für den Umstieg nach wie vor in die Geschäfte. Zudem wurde die Nachfrage in den Convenience-Shops stärker, da es mittlerweile hervorragende Geräte gibt, die keine Beratung erfordern. Der Fachhandel ist für viele Umsteiger und Dampfer aber nach wie vor eine wichtige Instanz bei der Beratung und der Produktauswahl.

Wie reagieren die stationären Händler auf Ihre Online-Aktivitäten?
Wegen des Shutdowns haben wir unsere Dropshipping-Lösung für die stationären Geschäfte angepasst. Für diese haben wir es ermöglicht, dass sie weiterhin der direkte Ansprechpartner beim Kunden bleiben und trotzdem auf Warenversand umstellen konnten. Dafür mussten die Händler uns lediglich die Wunschprodukte ihrer Kunden weitergeben. Diese Bestellungen haben wir dann im Namen des stationären Händlers kontaktlos direkt an den Kunden zugestellt.

Wie beurteilen Sie das erweiterte Tabakwaren-Werbeverbot?
Für die E-Zigaretten-Branche ist das Werbeverbot ein herber Schlag. Nach außen suggeriert es eine Gleichsetzung mit dem Tabak, faktisch ist die E-Zigarette aber kein Tabak-Produkt. Raucher können dadurch nicht über eine Alternative zur Tabakzigarette informiert werden. Es muss aber auch gesagt werden, dass es nicht unbedingt auf massive und groß angelegte Werbung ankommt. Hier muss mit kundenfreundlichen Produkten und einem seriösen Service gepunktet werden. Damit einhergehend ist eine auf Fakten beruhende Berichterstattung notwendig.

Wie werden Sie reagieren?
Als Hersteller, Großhändler und Verband halten wir uns an die geltende Gesetzeslage. Dennoch halten wir an dem Anspruch fest Anspruch, die Öffentlichkeit über die weniger schädliche Alternative zum Rauchen informieren zu können. Aus diesem Grund arbeiten wir weiter an einer Anerkennung des Harm-Reduction Potentials der E-Zigarette. Wir setzen auf fachliche Aufklärung für erwachsene Raucher und klare Jugendschutz-Vorgaben.
Dustin Dahlmann ist Gründer und CFO von Innocigs und Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss.