InterTabac Tabak-Fakten - Jugendschutz

September ist der Tabakmonat. Dann nämlich trifft sich die Branche in Dortmund zur InterTabac, wo Erfahrungen ausgetauscht, neue Geschäftskontakte geknüpft, Innovationen präsentiert oder einfach Smalltalks gehalten werden.

Freitag, 07. September 2018 - Tabak
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Tabak-Fakten - Jugendschutz

Jugendschutz

Jugendlichen darf der Zugang zu Tabakwaren nicht zugänglich gemacht werden. Hersteller und Handel stimmen dem Verkaufsverbot an unter 18-Jährige voll und ganz zu. Ein wichtiger Katalysator dabei ist zweifelsohne der Händler. Bei der Einhaltung des Jugendschutzgesetzes bekommt er Unterstützung von den Herstellern, die kürzlich über den Deutschen Zigarettenverband (DZV) rund eine halbe Millionen neuaufgelegter Aufkleber verteilen ließen. Die bisherigen Stoppschilder mit dem Hinweis „Rauchen nur ab 18“ seien nicht mehr zeitgemäß, so der DZV, denn seit 2016 sei im Jugendschutzgesetz verankert, dass auch die Abgabe von E-Zigaretten an Jugendliche verboten sei. Auf den aktuellen Stoppschildern heißt es darum nun „Tabakprodukte/E-Zigaretten nur ab 18“.

Darüber hinaus arbeitet der DZV an einem Online-Schulungsprogramm, das der Handel kostenfrei nutzen kann. Unterhaltsam und leicht verständlich soll den Verkäufern dort alles Wesentliche zu den Jugendschutzbestimmungen vermittelt werden. Die Plattform wird Tipps und Anregungen zum richtigen Verhalten in Konfliktsituationen (etwa quengelnde Jugendliche) geben.

Tabaksteuer

Es ist bekannt, dass der Tabak- und Mehrwertsteueranteil bei 68,3 Prozent liegt und nur ein knappes Drittel auf den Wirtschaftanteil entfällt. Bei einer 20-er Schachtel Zigaretten bleiben für den Handel knappe 68 Cent übrig, für die Hersteller 1,35 Euro. Im ersten Quartal 2018 waren Tabakwaren im Wert von nur 5,9 Mrd. Euro versteuert worden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ergab das ein Minus von 4,7 Prozent. Im zweiten Quartal legte der Absatz wieder zu. Da wurden Tabakwaren im Wert von 7,3 Mrd. Euro versteuert. Das waren u.a. 7 Prozent mehr Zigaretten und 6,5 Prozent mehr Feinschnitt, teilt das Statistische Bundesamt mit. Das bedeutet allerdings nicht, dass mehr geraucht wurde. Viele konsumierte Tabakwaren sind nämlich nicht in Deutschland versteuert worden. Und der Absatz wird nur über deutsche Steuerzeichen ermittelt.

Einer Untersuchung der Zigarettenindustrie auf Basis von Zigarettenpackungen zu Folge wurde im vergangenen Jahr bis zu jeder sechsten Zigarette nicht hier zu Lande versteuert. Dazu gehören legale Grenzkäufe aber auch illegal eingeschleuste Waren. Deren Anteil lag in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin um das Drei- bis Vierfache (von 26 Prozent bis knapp 46 Prozent) über den Anteilen der westlichen Bundesländer (Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg). Bayern liegt mit über 20 Prozent dazwischen.

10 Prozent des weltweiten Tabakhandels sollen illegal sein. Dadurch gingen rund 26 Mrd. Euro Steuereinnahmen verloren, so die Weltgesundheitsorganisation. 40 Länder haben dem Schwarzmarkt nun den Kampf angesagt und sich Presseberichten zu Folge vertraglich verpflichtet, Internetverkäufe zu regulieren, Schmuggelrouten zu blockieren, Schmuggler strafrechtlich zu verfolgen und konfiszierte Ware zu vernichten.