Popai-Studie C-Stores in Europa - Außengestaltung

Im Rahmen einer europaweiten Studie zum Thema Convenience-Stores hat Popai, eine Nonprofit-Organisation für Instore-Marketing, genau hingesehen. Ergebnis: Für zahlreiche Verbesserungen, die die Wachstumsbranche weiter nach vorne bringen können, gibt es in der praktischen Performance der Shops noch wenig Raum.

Donnerstag, 22. Juni 2017 - International
Hans-Jürgen Krone
Artikelbild C-Stores in Europa - Außengestaltung
Bildquelle: Gettyimages

Außengestaltung

Weil auch in diesem Geschäft der erste Eindruck zählt, ist nach Einschätzung von Popai die Gestaltung der Fenster mit ihren Botschaften für die Kunden der gefährlichste Punkt. Denn die Botschaften ziehen Kunden entweder ins Geschäft oder sorgen dafür, dass diese es gar nicht betreten. Andere Studien hätten außerdem ergeben, dass 76 Prozent der Kunden ihren Freunden dann von einem Shop erzählen, wenn sie eine solche Fensterbotschaft beeindruckt hätte. Bei 52 Prozent der Verbraucher sei es wahrscheinlicher, dass sie einen Shop betreten, wenn es draußen eine wirkungsvolle Botschaft gibt. In den Fenstern der hauptsächlich in der Stadt gelegenen Shops fanden die Storechecker im Durchscnitt etwa fünf verschiedene Botschaften. Am häufigsten sind dabei auf den Preis einzelner Produkte bezogene Aussagen, dazu kommen besondere Promotions und Infos zu neuen Produkten. Auffällig war, das jahreszeitliche Anlässe in der europäischen Convenience-Branche nach außen eher selten zur Kommunikation genutzt werden. Das war nur bei 30 Prozent der Shops, die rund um Weihnachten und Neujahr besucht wurden, der Fall. Aufpassen müssen die Betreiber allerdings offensichtlich auch , dass die Aussagen, mit denen nach außen hin geworben wird, auch mit dem Angebot im Shop korrespondieren. Hier fanden die Storechecker offenbar zahlreiche Ungereimtheiten: So waren beispielsweise Promotions in den Fenstern nicht mit den Angeboten im Shop synchronisiert.

Instore-Promotions

Die europaweit verbreiteste Form von Promotions in C-Stores sind Preis-Nachlässe. So fanden die Storechecker in 37 Prozent der Fälle ausgelobte Preisreduzierungen und in weiteren 37 Prozent der Fälle ausgelobte prozentuale Nachlässe auf Shop-Preise. Zugaben zum Kauf bestimmter Produkte, wurden nur in 5 Prozent der Shops versprochen. Nur etwas mehr als die Hälfte boten außerdem ein Loyalitäts-Programm für die Kunden an. Eine geringe Zahl, meint Popai, angesichts der Tatsache, dass die meisten besuchten C-Stores zu Ketten gehören und die häufigen Shop-Besuche der Kunden einen Erfolg solcher Programme wahrscheinlich machen. Weit verbreitet sind in europäischen C-Stores offensichtlich freistehende Produkt-Displays. Mit ihnen erhöhen die Shops ihre geringe Regalfläche. Außerdem bekommen die Händler diese Displays von der Industrie oft kostenlos und in manchen Fällen zahlt diese sogar für den Platz.

Popai sieht bei deren Verwendung im Grunde keine negativen Auswirkungen auf den Eindruck und das Verhalten der Kunden in Convenience Stores. Als Counter-Top-Displays in der Kassenzone seien sie aber nicht unproblematisch, besonders wenn sie schlecht gepflegt seien und Platzprobleme verursachten.

Instore-Navigation

Die Auszeichnung von Regalen und Shop-Bereichen per Beschriftung oder Hinweisschildern in kleinen C-Stores ist laut Popai besonders kompliziert, schließlich seien hier viele unterschiedliche Typen von Produkten auf engem Raum nah beieinander. „Einkäufer, die mit viel Auswahl und wenig Orientierung konfrontiert werden, können unsicher werden“, meint Popai. Dass eine Wegweisung im Shop aber dennoch notwendig sei, zeige das Ergebnis einer Studie von Him Shopper Research & Consulting. Demnach nehmen sich nur 13 Prozent der Kunden die Zeit, sich jede Ecke des Shops anzusehen. Die große Masse geht schnell und einfach auf das gewünschte Produkt zu und nimmt es mit, aber dann vielleicht auch nichts anderes. Ein großer Teil der Shops verfügt über einen kleinen Bereich am Eingang, der eher übersichtlich gestaltet ist. Dies ist die so genannte Dekompressions-Zone, die es den Kunden laut der Studie erlaube, „in den richtigen mentalen Zustand für den Einkauf im Shop zu kommen“. An dieser Stelle könnten Navigationshilfen richtig platziert sein.

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