Energydrinks Noch mehr Power für die Shops

Trotz der Einschränkungen in der Mobilität ist das Geschäft mit den Energydrinks an Tankstellen gut gelaufen. Die Hersteller setzen jetzt auch verstärkt auf die Shops als Nahversorger.

Montag, 15. März 2021 - Getränke
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Noch mehr Power für die Shops
Bildquelle: Red Bull Content Pool

Das Getränke-Geschäft in Tankstellen-Shops gehört zu den Gewinner-Sortimenten des Jahres 2020. Das lag wohl einerseits an den langen Schönwetterperioden, andererseits auch an den Lockdown-Situationen in der Pandemie. In dieser Lage kauften die Konsumenten die Getränke eben für zu Hause ein. Vor diesem Hintergrund haben es die Tankstellen-Shops offensichtlich geschafft, auch ihr Geschäft mit Energydrinks, das bisher meist auf den Sofortverzehr ausgerichtet war, auszuweiten.

„Die Kategorie der Energydrinks ist im ‚On-the-Go‘-Konsum die mit Abstand umsatzstärkste und stark wachstumstreibende Subkategorie bei den alkoholfreien Getränken“, sagt Fabian Holzleitner, Commercial Strategie und Insights Specialist bei Red Bull. „Gerade in den vergangenen Monaten hat sich im Convenience-Kanal gezeigt, dass auch hier mehr und mehr Bevorratungskäufe für Zuhause stattfinden“, so Holzleitner weiter. Damit sei hier das Nahversorgungs-Thema zusätzlich gestärkt worden. Das Unternehmen regt deshalb für die weitere Zeit an: „Ein konkurrenzfähiger Nahversorger sollte auch nach Zeiten der Pandemie eine ganzjährige Multibuy-Promotion über das komplette Red Bull Sortiment anbieten. Dadurch könnten im Shop- Geschäft künftig weitere Impulskäufe generiert werden“.

Wachstum in der Kategorie
Auch Monster stellt gegenüber CS fest: „Die Kategorie erlebt einen regelrechten Boost. Dies gilt sowohl für den Gesamtmarkt als beispielsweise auch für die Tankstelle, die noch viel mehr zum Nahversorger avanciert“.
Allerdings sind laut Coca-Cola „auch das Wachstum und die Bedeutung von Energydrinks schon seit längerem in Convenience-Shops zu beobachten, merkbar früher als im klassischen Handel“.

Energy-Segement wächst
Wie das Nielsen-Reporting bis zur 26. Kalenderwoche dieses Jahres ausweist, wächst das Energy Drink-Segment mit rund 17 Prozent weiter. Der Markt umfasst nun ein Absatzvolumen von mehr als 2,78 Millionen Hektoliter Off-Trade. Im Vorjahr waren es noch knapp 2,39 Millionen Hektoliter. Laut Marktforscher AC Nielsen konnten die Tankstellen-Shops trotz der Einschränkungen mit einer positiven Umsatzentwicklung von neun Prozent bis einschließlich Kalenderwoche 39 im Jahr 2020, ein gutes Wachstum im Bereich Energy-drinks verzeichnen.

Energy stark „On the go“
Bei Red Bull unterstreicht man: „Der Vertriebskanal der Convenience-Shops ist auch im Jahr 2020 einer der wichtigsten Absatzkanäle und in gewissen Segmenten auch stark wachsend“. Das bestätigt man auch bei Coca-Cola, „Convenience-Shops spielen bei all unseren Produkten eine wesentliche Rolle, denn viele Konsumenten nutzen sie für den direkten Konsum“, so das Unternehmen. Und auch die Verantwortlichen bei Monster ergänzen: „Wir sind der Meinung, dass sich die positive Entwicklung von Energydrinks in Convenience-Shops fortsetzen wird“.

Das sieht man auch bei Effect so. Für die Marke wurden in der Corona-Zeit einige Aktionen in den Tankstellen-Shops von HEM und Shell gefahren, offenbar mit Erfolg. „Für Effect sind Convenience-Shops und Tankstellen perfekte Absatzstätten“, sagt das Unternehmen. Und das auch, weil die Produkte hier vor allem bereits gekühlt verkauft würden.

Noch besser könnte das Ergebnis der Convenience-Branche in Sachen Energydrinks wohl sein, wenn der Travel-Retail in der Corona-Krise nicht solche Probleme gehabt hätte. „Im laufenden Geschäftsjahr muss man den Convenience-Kanal differenziert betrachten. Corona bedingt sind die Entwicklungen im Travel Retail und den Shop-Geschäften an den Bundesautobahnen nicht ganz so positiv wie im Vorjahr“, zieht man bei Red Bull eine erste Bilanz. Bei Flying Horse stellt man fest: „Corona hat uns im ersten Lockdown im März und April 2020 schon massiv getroffen. Durch die eingeschränkte Mobilität unserer Kunden blieben leider einige Flying Horse-Dosen auf der Strecke beziehungsweise in der Tankstelle“. Aktuell habe sich der Rest des Jahres aber wieder positiv gegenüber dem Vorjahr entwickelt.

Spannend ist, was kommt
Beste Voraussetzungen also für die Hersteller, auf dieser Grundlage das Geschäft weiter zu forcieren. Red Bull beobachtet derzeit besonders zwei wichtige Trends: ein starkes Absatzwachstum bei den Energydrinks ohne Zucker und ein stetiges Wachstum bei den Flavoured Energydrinks.

Monster bringt 2021 ins Segment der zucker- und kalorienfreien Energydrinks das Produkt „Ultra Fiesta“ mit Mango Geschmack, angelehnt an Mango Loco, in die Shops. Außerdem will die Marke ihre starke Position bei den Juiced Energy Drinks mit dem Launch von „Papillon“ ausbauen. Die Vielfalt der Energy-Marke „Reign Total Body Fuel“ will Monster mit „Orange Dreamsicle“, inspiriert von dem bekannten Orangen-Stileis, stärken. Dazu kommt noch „Peach Fizz“, mit frischen Pfirsich-Geschmack und „einem Hauch Zitrone für ein prickelndes Finish“, beschreibt das Unternehmen das Geschmackserlebnis.

Columbus Drinks führt die englische Energy-Marke Grenade hier zu Lande ein, die dort auch im Tankstellen-Geschäft erfolgreich ist. Die Marke hält darüber hinaus auch noch Proteinriegel und Proteinshakes bereit. „Ein Convenience-Schwergewicht“, wie das Unternehmen betont.

Bei Siva-Trends, Hersteller von Flying Horse, hat man sich gegen weitere Geschmacksvarianten und für die Einführung einer neue „Powerliwonade“ namens Liwo entschieden. Sie enthält Saft und natürliche Inhaltsstoffe. Als Energie Lieferant soll dabei grüner Tee dienen.