Feneberg Lebensmittel testet mit Technik-Anbieter Wanzl einen smarten Nahversorger. „Fene“ in Oberstaufen bietet auf 420 Quadratmetern ein komplettes Lebensmittelsortiment.
Den Beweis, dass autonome Stores auch in ländlicher Umgebung funktionieren können, will das Handelsunternehmen Feneberg Lebensmittel in Zusammenarbeit mit dem Technik-Anbieter Wanzl antreten. Bereits seit etwas mehr als einem halben Jahr können Kunden in Oberstaufen im Allgäu im 420 Quadratmeter großen Markt der Marke „Fene“ einkaufen. Planung, Umsetzung sowie die Inbetriebnahme inklusive Projektmanagement und Service waren Sache von Wanzl, in enger Zusammenarbeit mit den Abteilungen Ladenbau, IT, Elektrik, Projektmanagement und noch weiteren Bereichen von Feneberg Lebensmittel.
Cloud-basierte Softwareplattform
Die Steuerung und Kontrolle verschiedener Prozesse im Markt erfolgt zentral sowie digital über das Wanzl-System „Connect“, eine Cloud-basierte Softwareplattform. Der Marktbetreiber hat Zugriff darauf, um beispielsweise die anonyme Personenzählung im personalfreien Betrieb über die intuitive Plattform in Echtzeit einzusehen oder die Beleuchtung zu steuern. Das soll aufwändige manuelle Prozesse vor Ort überflüssig machen. An der Wanzl
Außenstele können sich Kunden über die Erfassung einer EC- oder Kreditkarte sowie mit Apple Pay und Google Pay Zutritt zum Markt verschaffen. Der Kunde kann sich im Markt frei bewegen und laut Wanzl seinen Einkauf fast genauso durchführen wie in einem herkömmlichen Supermarkt. Nach dem Betreten gibt es eine große Auswahl an Frischeprodukten, wie Obst, Gemüse, Fleisch, Wurstwaren sowie Backwaren aus dem Wanzl Bake Off Modul, aber auch Convenience-Produkte, TK-Ware, Hygiene-Artikel und Getränke. Angeboten werden auch viele Feneberg-Eigenmarken, die den
regionalen Fokus des Familienunternehmens unterstreichen sollen. Sensible Produkte wie alkoholische Getränke sind nur in einem separaten Bereich für über 18-Jährige erreichbar. Dieser kann nur nach einer Altersauthentifizierung an einer weiteren Eingangsanlage von Wanzl per Personalausweis oder Führerschein geöffnet werden. Im Bedarfsfall löst der Sensor ein Alarmsignal aus. Für ein kompatibles Kassensystem sorgte die IT des Unternehmensverbunds der Edeka, dem die Feneberg-Kette angeschlossen ist, mit
einer Lösung aus ihrem eigenen Haus.
Kundinnen und Kunden zahlen bargeldlos
Nachdem der Kunde die Ware an einer der drei Self-Checkout-Kassen erfasst hat, zahlt er bargeldlos. Zum Verlassen des Marktes muss dann der Kassenbon gescannt werden, um sicherzustellen, dass der Einkauf bezahlt wurde. Dann öffnen sich die Schwenkarme des Wanzl Colour Gate und der Kunde verlässt die Filiale. So kann der Markt komplett personalfrei geführt werden.
Zurzeit sind noch täglich Mitarbeiter im smarten Fene vor Ort, „um Kunden das neue Shop-Konzept und die Technik zu erklären“, wie die Verantwortlichen sagen. Gerade die ständige Warenverfügbarkeit, die sicherlich für den Erfolg eine wichtige Rolle spielt, könne allerdings künftig ebenfalls über eine KI-gestützte Lösung gesteuert werden, sind die beiden Unternehmen überzeugt.