Interview mit Günther Rothfuchs An der Marke geht kein Weg vorbei

Günther Rothfuchs, Director Sales & Marketing DACH bei SSP Deutschland, ist Verfechter einer deutschlandweit
einheitlichen Marke für C-Stores. Was ihn an der Kooperation mit Edeka C+C überzeugt.

Sonntag, 03. August 2014 - Kleinfläche
Ulrike Pütthoff
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Was ist der Grund, dass SSP jetzt mit Edeka zusammenarbeitet und sich vom Format Point verabschiedet?

Günther Rothfuchs: Wir haben in den letzten Jahren sehr intensiv an unserem Point-Format und an der Performance gearbeitet. Um unser Retailgeschäft jedoch langfristig effektiv betreiben zu können, ging letztendlich kein Weg an einer Marke vorbei.

Welche Erfahrungen haben Sie grundsätzlich mit Ihren bisherigen Konzepten gemacht?

Rothfuchs: Mit Point haben wir durchweg positive Erfahrungen gemacht. Abgesehen davon, dass wir mit mehreren Branchen-Awards ausgezeichnet wurden, haben wir die Wirtschaftlichkeit durch ein professionelles Category Management und einem konsequent ausgerichteten Trading-Ansatz optimieren können. So haben wir uns im Wettbewerb behauptet.

Warum dann Spar Express? Mit Lekkerland und vor allem Valora gibt es zwei ausgewiesene Experten für Standorte an Bahnhöfen.

Rothfuchs: Lekkerland ist ein langjähriger und starker Partner der SSP. Wir konnten gemeinsam das Geschäft gut vorantreiben, aber es sind die bekannten Grenzen für den Erfolg gesetzt, die man nur mit einer Marke durchbrechen kann. Deshalb haben wir frühzeitig angefangen, das Spar-Express-Konzept zu testen. Die jährlichen Umsatzzuwächse aufgrund deren starken Markenbekanntheit haben uns im Wechsel von unserer Eigenmarke zu einer Lizenzmarke bestärkt.

Haben Sie jetzt eine nationale Marke in Spar Express gefunden?

Rothfuchs: Ja, davon bin ich überzeugt. Die besondere Herausforderung in unserem Portfolio besteht darin, dass unsere Retailmarke sowohl an einem stark frequentierten Standort wie in Frankfurt als auch in Bahnhöfen mit schwächeren Kundenströmen funktionieren muss. Ich kenne keine andere Marke außer Spar Express, mit der wir diese verschiedenen Bedürfnisse besser abdecken könnten.

Bieten Flughafen-Standorte dafür auch Potenzial?

Rothfuchs: Natürlich! Das Konzept ist den verschiedensten Bedürfnisse anzupassen. Ausschlaggebend dabei ist natürlich die breite Sortimentsauswahl und das maßgeschneiderte Design. Je nach Lage und Zielgruppe kann mit Konzept-Modulen gearbeitet werden. Die Basis bilden die klassischen C-Store-Module, ergänzt um Nahversorgungssortimente und gastronomische Einheiten.

Welche Rolle spielen künftig Frische-Produkte bzw. Chilled-Food?

Rothfuchs: Es wird nun schon seit vielen Jahren über diese speziellen Sortimentsbausteine diskutiert, durchgesetzt haben sie sich bis jetzt jedoch nicht. Mit unserem neuen Markenabsender haben wir aus Kundensicht an Kompetenz in diesem Bereich gewonnen. Das wird uns helfen, einen neuen Anlauf zu nehmen.

Wird SSP Spar Express auch nach dem Franchise-Prinzip betreiben?

Rothfuchs: Wir haben einen Konzept- und Liefervertrag geschlossen und können als Einzelhändler das Markenzeichen Spar Express führen. Verbunden damit sind Standards in Bezug auf Sortiment, Design und Branding. Edeka C+C Großmarkt unterstützt uns bei der Standortanalyse sowie im Ladenbau und entwirft für jeden Shop einen individuellen modularen Plan zur Ausgestaltung auf die entsprechende Zielgruppe.