Die Lust auf Bier ist ungebrochen und wieder allerorts möglich – der Markt kehrt langsam zu gewohntem Verhalten zurück“. Das sagte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz. Er konnte verkünden, dass die Brauerei ihren dynamischen Wachstumskurs fortgesetzte. Besonders erfreulich dabei für die Sauerländer: Der Traditionsbrauer konnte in den ersten sechs Monaten mit einem Ausstoß von 1,71 Millionen Hektolitern doppelt so stark zulegen wie der Gesamtmarkt. „Ungeachtet des schwierigen Beschaffungsmarktes haben wir ein Allzeithoch erreicht. Noch nie wurde in der Brauereigeschichte innerhalb eines halben Jahres so viel Bier gebraut“, konnte Huber mitteilen. Die erfreuliche Verbrauchernachfrage nach dem etablierten Markenmix habe bereits im März und Mai dazu geführt, dass die Privatbrauerei die ausstoßstärksten Monate ihrer bald 200-jährigen Geschichte bilanzierte.
Während der deutsche Biermarkt im ersten Halbjahr angesichts der schwungvollen Rückkehr des Fassbiergeschäftes etwa fünf Prozent zulegte, bewegte sich die Brauerei C. & A. Veltins erneut über Marktniveau. Die Marke Veltins wuchs um 12,7 Prozent auf 1,26 Millionen Hektoliter und das helle Pülleken um 24,9 Prozent auf 124.000 Hektoliter. Offenbar hat es Veltins geschafft, mit dieser erfolgreichen Produkteinführungen den Geschmack und Zeitgeist der Verbraucher zu treffen. „So etwas gelingt nur mit Mut und nicht mit der Überdehnung einer einzelnen Marke“, so der Veltins-Generalbevollmächtigte. Während der Biermix V+ noch um 3,3 Prozent und die alkoholfreie Fassbrause-Range um 5,6 Prozent wachsen konnte, büßte die Marke Grevensteiner im wettbewerbsintensiven Spezialitätensegment aber 15,2 Prozent ein.
Im nationalen Handel habe das gesamte Getränkesortiment erwartungsgemäß Absatzeinbußen von rund fünf Prozent hinnehmen müssen, weil die Verbraucher statt zu Hause wieder mehr unterwegs gewesen seien, bilanzierte Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei. Die pandemiebedingte Zuwendung hin zur Sortenvielfalt führe jetzt dazu, dass es angesichts der Mengeneinbußen im ersten Halbjahr keine sichtbaren Sortengewinner gebe. „Mit dieser Entwicklung und Harmonisierung der Absätze in beiden Vertriebskanälen war von Anfang an zu rechnen. Wir haben deshalb auch während der Pandemie keine Schwerpunkte gesetzt, sondern die Marktbearbeitung in Gastronomie und Handel mit aller Kraft und Gleichmäßigkeit fortgesetzt“, fügte Kuhl hinzu. Für das zweite Halbjahr sei angesichts der unsicheren Gasversorgung keine konkrete Prognose möglich, ergänzte Huber die Ausführungen. Das Unternehmen habe aber weit reichende Vorsorge getroffen, dass man auch über eine längere Dauer Produktions- und Versorgungssicherheit gewährleisten könne. „Wir haben angesichts unsicherer Lieferketten die Bevorratung von Neu-Glas, Paletten, Etiketten und Leim vorangetrieben und dazu sogar noch Lagerflächen angemietet“, sagte Huber dazu. Deshalb seien bei Veltins dafür Mittel von 30 Millionen Euro vorgezogen bereitgestellt worden.