DSD und EEW Joint Venture für chemisches Recycling von Post-Consumer-Abfall

Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) und die DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG wollen gemeinsam ein Verfahren zum chemischen Recycling von Mischkunststoffen und Sortierresten, unter anderem aus dem dualen System, entwickeln.

Donnerstag, 15. Juli 2021 - Verpackung
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Joint Venture für chemisches Recycling von Post-Consumer-Abfall
Bildquelle: DSD/EEW

Viele dieser Abfälle können nämlich bislang "aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen" noch nicht wiederverwertet werden und werden in Wahrheit schlicht verbrannt.  Um das neue Verfahren zu entwickeln, haben beide Unternehmen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens (Joint Venture) vereinbart. Bis Jahresende 2021 wollen sie ein technisch und wirtschaftlich tragfähiges Verfahren entwickeln, um in einer gemeinsam zu errichtenden und zu betreibenden Anlage jährlich 200.000 Tonnen Kunststoffabfälle aufbereiten zu können. Die Eingangsmaterialien sollen aus Abfallströmen von DSD und EEW gewonnen werden.

Bernard M. Kemper, CEO EEW GmbH: „Mit der Kooperation bündeln erstmals Unternehmen auf dem Gebiet der stofflichen und der energetischen Verwertung ihre Kräfte, um das chemische Recycling zu stärken und damit den Rohstoffkreislauf weiter zu schließen. Das gelingt uns, indem wir aus dem Abfallstrom der Mischkunststoffe und Sortierreste einen Rohstoff als Ausgangsbasis für neue Produkte gewinnen.

Für das geplante Aufbereitungsverfahren sollen beispielsweise flächige Mischkunststoffe aus der Wertstofftonne oder dem Gelben Sack beziehungsweise der Gelben Tonne, kunststoffhaltige Sortierreste aus der Sortierung von Leichtverpackungen aus dem dualen System und Aufbereitungsreste der beiden Kunststoffrecyclinganlagen des Grünen Punkts in Frage kommen.

Bei dem chemischen Recycling soll das Verfahren der sogenannten Verölung, beispielsweise mittels Pyrolyse, zum Einsatz kommen. Das gewonnene Pyrolyseöl  soll dann als Grundstoff für die Produktion hochreiner und lebensmitteltauglicher Kunststoffe für die Produktion von Verpackungen etwa an Markenartikelhersteller vermarktet werden. Ein Rohstoff, der nach "nachweislich aus Post-Consumer-Abfall gewonnen wird", so die Unternehmen.