Tankstellen Die Shopper-Oasen

Es ist ein Phänomen, dass ein Teil der Food-Branche erst Mitte der 90er Jahre wirklich Aufmerksamkeit auf sich zog, als er bereits Milliarden-Umsätze mit Tabakwaren, Getränken, Süßwaren und Co. machte: Tankstellen-Shops.

Mittwoch, 13. November 2013 - Tankstelle
Artikelbild Die Shopper-Oasen

Mineralölgesellschaften hatten hier zu Lande schon in den 80er Jahren erkannt, welche Chance für Zusatzumsätze sich dort boten. Zunächst ging es dabei wohl vor allem darum, das Pachtsystem zu stabilisieren, in dem den Tankstellen-Pächtern neue Umsatzquellen erschlossen wurden. Mitte der 90er Jahre begannen die Mögs dann in verstärkten Umfang damit, auch direkt von diesem Geschäft zu profitieren. Ohne, dass das in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, wurden seitdem diese Einkaufsmöglichkeiten gesellschaftlich immer stärker akzeptiert. Während immer noch das unsinnige Schreckgespenst des „Tankwarts mit den ölverschmierten Händen“, der Lebensmittel verkauft, durch die Publikumsmedien geisterte, wussten es die Tankstellen-Kunden längst besser. Für sie waren aus den ehemaligen Kassenhäuschen der Tankstellen-Shops längst „Oasen der mobilen Gesellschaft“ geworden, wie es der ehemalige Aral-Manager Frank Wolf einmal formulierte. Diese Entwicklung wurde durch den steigenden Gastro-Anteil, der schließlich echte Aufenthaltsqualität in den Shops erforderte, noch deutlich forciert. Heute ringt die Branche besonders darum, den richtigen Mix aus Retail und Gastronomie zu finden.

Fotos: Shutterstock, Mugrauer