Schon im Sommer kündigte Jet Tankstellen in Deutschland an, den Shop-Lieferanten wechseln zu wollen. Nun ist dieser Schritt vollzogen: Die Tankstellengesellschaft und die Rewe-Tochter Lekkerland haben wie erwartet einen gemeinsamen Belieferungsvertrag unterzeichnet. Start für die Belieferung der Jet Shops war bereits im Oktober. Hintergrund ist, dass Jet sich in Sachen Shop-Belieferung neu orientieren wollte. „Die Zusammenarbeit mit Lekkerland soll die gezielte Weiterentwicklung einzelner Sortimente und den Ausbau des Aktionsgeschäfts beinhalten“, teilte das Unternehmen in einer Stellungnahme mit. Jet wolle zusammen mit dem Convenience-Spezialisten die Weichen stellen, um künftig für die Kundschaft einen deutlichen Unterschied im Shop-Geschäft zu machen. Man wolle die Sortimentsentwicklung auf ein neues Niveau heben.
Was genau damit gemeint ist, beantwortete das Tankstellen-Unternehmen nicht weiter. Nur so viel: Jet wolle einfach besser unterwegs sein und kontinuierlich an der Optimierung seiner Shop-Konzepte für die Unterwegsversorgung arbeiten. Deshalb setze man künftig auf die Erfahrung und Kompetenz von Lekkerland im Convenience-Markt.
Mehr Foodservice-Kompetenz
Das Unternehmen ergänzt: „ Schon heute verfügt Jet auch im Bereich
Bistro und Warmverpflegung über erfolgreiche Angebote, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.“ Das Unternehmen freue sich auf einen engen Austausch mit Lekkerland, um die Expertise des neuen Partners auch in diesem Segment zu nutzen, wie Oliver Reichert, Manager Retail Germany bei Jet Tankstellen, gegenüber Convenience Shop unterstrich. Offenbar wird damit, das Jet wohl das Foodservice-Angebot in seinen Shops deutlich stärken möchte. Dabei setzen die Hamburger auf die unter der Marke Fresh + Tasty gebündelten Kompetenzen der Lekkerländer in dieser Kategorie, die in der Lekkerland Akademie an die Kunden weitergegeben werden. Allerdings wird die Marke Fresh + Tasty wohl nicht zur Anwendung kommen.
Aber auch attraktive Angebote, faire Preise und Services durch die Tankstellenteams vor Ort, sollen in Zukunft eine größere Rolle spielen, betont Reichert: „Wir machen mobilen Menschen an über 680 Standorten ein Angebot, auf das sie sich verlassen können“.
Bei der ein oder anderen kleineren Tankstellengesellschaft – die bisher über den Handelshof beliefert wird – wie auch bei Orlen Deutschland ist die Trennung von Edeka noch nicht vollzogen. Auf Anfrage betonte die Tochter der polnischen Orlen jedoch: „Wir haben bereits eine Lösung erarbeitet und befinden uns momentan in den abschließenden Gesprächen.“ Orlen strebe eine zeitnahe Umsetzung an. Zunächst müssten jedoch „alle Prozesse abgeschlossen werden“.
Edeka will im C-Geschäft bleiben
Welche Hintergründe es für den Lieferantenwechsel bei Jet, Orlen und andern gibt, wird in der Branche unterschiedlich diskutiert. Gegenüber dieser Zeitung unterstrichen Verant- wortliche der Edeka Convenience allerdings noch einmal, dass der Großhändler auch weiterhin im Convenience-Markt aktiv sein werde. Man wolle sich jedoch neu positionieren.