Mobilität Jet Stationen haben Zukunft

Jet sieht sich mit seinen Tankstellen im deutschen Markt gut aufgestellt. Retail-Manager Oliver Reichert kündigt an, die deutschen Stationen weiter zu entwickeln. Außerdem will Jet Ladeparks bauen.

Dienstag, 31. Oktober 2023 - Tankstelle
Martin Heiermann
Artikelbild Jet Stationen haben Zukunft
Bildquelle: Jet Tankstellen

Während Tankstellen-Marktführer Aral und der Branchenzweite Shell Deutschland als Betreiber von E-Schnellladepunkten in den Top Ten hier zu Lande zumindest vertreten sind und beispielsweise auch Total Energies dieses Thema in der Öffentlichkeit gerne diskutiert, ist die Jet Tankstellen GmbH dazu bisher zurückhaltend unterwegs. Zumindest in Deutschland ist das Unternehmen, das zu Phillips 66 und damit zu Conoco Phillips gehört, in Sachen E-Mobilität eher wenig in Erscheinung getreten. Gegenüber Convenience Shop bezog jetzt aber Oliver Reichert, Manager Retail Germany bei Jet Tankstellen Deutschland, zur Zukunft der Mobilität und der firmeneigenen Stationen und C-Stores Stellung.

Grundsätzlich zeigte er sich davon überzeugt, „dass Mobilität einen Mix unterschiedlicher Energieträger erfordert“. Gefragt seien Technologieoffenheit und ein breites Angebot, um den diversen Antriebsarten gerecht zu werden. Das macht deutlich, dass Jet nicht nur auf die E-Mobilität setzt, sondern zum Beispiel wohl auch auf einen Zukunft für E-Fuels.

Angesichts kommender Probleme für das Geschäftsmodell Tankstellen, bekennt sich Reichert aber immerhin zu den Jet Stationen. Sie seien „Versorgungspunkte für mobile Menschen“. Jet übernehme daher auch bei der Gestaltung künftiger Mobilität eine aktive Rolle, betont er. Das geschehe „durch umfangreiche Investitionen in das Tankstellennetz und in bundesweit verlässliche Angebote für Kundinnen und Kunden mit Elektrofahrzeugen“. Der für Deutschland verantwortliche Manager kündigt die Ergänzung bestehender Stationen um Ultraschnell-Ladesäulen – ab einer Ladeleistung von 300 Kilowatt – „für unkomplizierte Ladestopps“ an. Darüber hinaus soll es den Bau von Ladeparks an verkehrsgünstig gelegenen Standorten geben. Hinzu komme allerdings auch ein „wegweisendes Engagement“ im Bereich Wasserstoff: „Mit dem im Juli 2022 gegründeten Joint Venture Jet H2 Energy soll die Entwicklung des Wasserstoff-Ökosystems vorangetrieben und – entsprechende öffentliche Förderung vorausgesetzt – in dem Zuge rund 250 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland, Österreich und Dänemark errichtet werden.“ Das Thema individuelle Mobilität wird nach Reicherts Einschätzung auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Das sei unabhängig von der jeweiligen Antriebsart der Fahrzeuge.

„Führender Anbieter“
Mit dem Bekenntnis zu den unternehmenseigenen Jet-Tankstellen positioniert sich Oliver Reichert aber auch zur Unterwegsversorgung und den C-Stores an den Stationen: „Wir sehen im Bereich der Unterwegsversorgung nach wie vor das Potenzial für weiteres Wachstum.“ Der Jet-Verantwortliche geht aber noch weiter und sieht das Mineralölunternehmen in diesem Markt „als einen der führenden Anbieter“. Diese Position werde durch verschiedene Marktuntersuchungen immer wieder bestätigt wird, betont Reichert. „So ist Jet seit vielen Jahren immer wieder ‚Marke des Jahres‘ im Bereich Tankstellen“, unterstreicht er. Bei dem jährlichen Ranking des Marktforschers YouGov in Kooperation mit dem Handelsblatt – einer Verbraucherbefragung – ist dies auch in diesem Jahr bestätigt worden. Bei der Umfrage geht es vor allem um das Preis-Leistungs-Verhältnis von Marken. Für das gute Abschneiden von Jet sind sicherlich die günstigen Kraftstoffpreise an den Stationen des Mineralölkonzerns mitverantwortlich. Zudem weist Reichert darauf hin, dass man „immer wieder aufs Neue mit dem Deutschen Fairnesspreis ausgezeichnet“ werde. „Grundlage für die sehr gute Kundenakzeptanz der Marke Jet ist eine ständige Weiterentwicklung in allen Geschäftsfeldern – auch und vor allem in den Bereichen Shop und Bistro“, ist sich der Manager sicher. So würden bei Jet Verbesserungen in den Shop-Konzepten entwickelt und jedes Jahr in Tankstellen-Neu- und Umbauten an zahlreichen Standorten umgesetzt. Die Kooperation mit Too Good To Go und Recup nennt er ebenfalls.