Tanktourismus ZTG fordert Hilfen für Tankstellen im Grenzgebiet zu Polen

Der Zentralverband des Tankstellengewerbes e.V. (ZTG) fordert mit seinem Geschäftsführer Jürgen Ziegner (Foto) einen staatlichen Strukturfond für Tankstellen im Grenzgebiet zu Polen. Diese Betriebe seien nach Preissenkungen in Polen in ihrer Existenz gefährdet.

Donnerstag, 10. Februar 2022 - Tankstelle
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Bildquelle: ZTG

Nach Steuersenkungen in Polen liegen die dortigen Kraftstoffpreise ca. 60 Cent pro Liter niedriger als auf deutscher Seite. Die Kraftstoffabsätze der grenznahen Tankstellen (bis zu 40 km) in Brandenburg, MecklenburgVorpommern und im nördlichen Sachsen seien bereits im Januar um die Hälfte eingebrochen. "Seit Anfang Februar verirrt sich kaum noch ein Kunde an die Stationen" sagt der ZTG. „Wir werden uns dann daran gewöhnen müssen, dass auch Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste in Polen tanken (müssen), sofern sie es nicht heute schon tun", ergänzt ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner.

Mit den ausbleibenden Tankkunden brächen auch die Einnahmen aus dem Shop- und Waschgeschäft zusammen. Der ZTG hat deswegen in Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Habeck und Bundesfinanzminister Lindner sowie an die Wirtschaftsminister der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen Unterstützung bei der Einrichtung eines Strukturhilfefonds gefordert, aus dem die betroffenen Betriebe einen Ausgleich ihrer Verluste für die Zeit erhalten, in der Polen durch seine zeitlich befristeten Steuersenkungsmaßnahmen die wirtschaftliche Grundlage der deutschen Tankstellenbetreiber vernichtet.