Energiekostenvergleich Tankstellenplakat muss ab Oktober an großen Stationen hängen

Ab Oktober soll ein Energiekostenvergleich an größeren Tankstellen Autofahrer darüber informieren, wie viel sie mit einem anderen Antrieb zahlen müssten. Der gelborangene Aushang, ein sogenannter Energiekostenvergleich, zeigen, was Autofahrer rechnerisch hätten sparen können.

Donnerstag, 30. September 2021 - Tankstelle
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Darauf: Die Kosten für 100 Kilometer mit sieben verschiedenen Energieträgern - von Strom über Wasserstoff bis Superbenzin - und für zwei Fahrzeuggrößen. Nur für Wasserstoff bei kleineren Fahrzeugen fehlt mangels Daten ein Wert. Das Plakat setzt eine europäische Richtlinie um. Zweck ist „künftige Kaufentscheidungen der Verbraucher bei der Personenkraftfahrzeugwahl zu unterstützen“, wie es im Gesetzestext heißt. Der Verbraucher soll einfach vergleichen können, was ihn die Energie für 100 Kilometer mit verschiedenen Antriebsformen kostet.

Tankstellen mit sieben Mehrfachzapfsäulen und mehr müssen das Plakat aufhängen oder auf einem Bildschirm präsentieren. Laut Schätzung des Tankstellenverbands ZTG betrifft das allerdings nur etwa 1.500 der 14.500 Tankstellen in Deutschland. Das sei „das einzig gute“ an der neuen Regelung, sagt ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner, der das Plakat für „so überflüssig wie einen Kropf“ hält.

Grundsätzlich für sinnvoll hält man das Plakat dagegen beim ADAC, um Transparenz herzustellen und „auch die Kaufentscheidung ein Stück weit zu beeinflussen“. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt die Kennzeichnung ebenfalls: „Der Vergleich macht deutlich, dass die Elektromobilität für viele Autofahrerinnen und -fahrer nicht nur eine klimafreundliche, sondern auch eine finanziell attraktive Alternative ist“, heißt es von dort.

Das Plakat soll vierteljährlich aktualisiert werden und kann beim Wirtschaftsministerium heruntergeladen werden - ist beispielsweise zu entnehmen, dass ein Mittel- oder Oberklassewagen mit Superbenzin 11,42 Euro Sprit- beziehungsweise Energiekosten pro100 Kilometer verursacht. Mit Super E10 wären es 11,00 Euro, mit Diesel 7,48, mit einem Stromer 4,84. Erdgas H schlüge mit 6,39 Euro zu Buche, Autogas mit 4,96 und Wasserstoff mit 7,60. Allerdings fehlt die „Information, dass bei E-Autos der durchschnittliche Haushaltsstrompreis zugrunde gelegt ist“, kritisiert der Mineralölwirtschaftsverband MWV. Öffentliches und vor allem schnelles Laden sei meist teurer.