Hotels und Bürokomplexe hat sich das niederländische Technologie-Unternehmen Wundermart für die Verbreitung seines autonom laufenden Convenience-Konzeptes ausgesucht.
Die Welt des Convenience-Einzelhandels auf den Kopf gestellt“, das hat nach eigenen Angaben das niederländische Unternehmen Wundermart mit seinem gleichnamigen Convenience-Konzept gemacht. Und die Tatsache, dass das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam in der hiesigen Convenience-Branche noch relativ unbekannt bist, ist wohl auf die angepeilten ungewöhnlichen Standorte zurückzuführen. Es sind bisher, auch in Deutschland, vor allem Hotels, Coworking-Spaces und Bürohäuser, in denen die Menschen in den Genuss des Angebotes kommen. „Unsere kleinen Ladengeschäfte können an Orten, an denen dies als unmöglich galt, einen gesunden Gewinn erzielen“, ist das Unternehmen überzeugt. Die Shops sind vollständig datengesteuert und sollen „effektiv von selbst“ laufen. „Unsere Lösung ist bereits in vielen führenden Hotels und innovativen Co-Working-Büroräumen in Europa im Einsatz“, sagt das Unternehmen. Interessant ist dabei, dass Wundermart sein Büroangebot im März 2022 am Standort von Jet in Berlin eröffnet hat. „Als Service für die Mitarbeiter ist der Shop während der Bürozeiten jederzeit geöffnet, wo Jet-Mitarbeiter ihr tägliches Jet Pay-Guthaben für alles verwenden können, was sie an diesem Tag essen möchten“, beschreibt Wundermarkt das Angebot in seiner Mitteilung aus dem Frühjahr. Das Sortiment reicht von frischen Lebensmitteln über Säfte und Getränke bis hin zu Süßwaren und herzhaften Snacks. „Diese Partnerschaft eröffnet uns viele neue Möglichkeiten“, sagte Wundermart damals zum Engagement bei Jet. Angekündigt war auch, dass man schon bald eine unbemannte Lösung entwerfen werde, bei der man Speisen mitnehmen, aber auch am Terminal im Geschäft bestellen und später liefern lassen könne.
Erfolgreiche Investitionsrunde
Wundermart war von Laurens de Kleine und Patrick Dekker gegründet worden, die die Chancen für Einzelhandelsumsätze in der Gastronomie erkannt hatten. Der Expansion der Tech-Plattform für den Einzelhandel war nach Unternehmensangaben eine erfolgreiche Investitionsrunde unter der Leitung von Kees Koolen vorausgegangen. Koolen ist für seine Führungsrollen bei Plattform-Marken wie Booking.com, Uber, Hotmart und als Gründer von Koolen Industries bekannt. „Diese Investition gibt Wundermart die Möglichkeit, die Skalierung ihres Konzepts zu beschleunigen“, sagte Koolen. Die autonome Shop-Lösung von Wundermart ermögliche es jedem, ohne Aufwand ein physisches Geschäft zu eröffnen, das sofort rentabel und betriebsbereit sei. Das sei vor allem für Unternehmer interessant, die ihre ungenutzten Immobilien-Quadratmeter in Einkommen umwandeln wollten. Das Unternehmen will dann in eine neue Stadt gehen, wenn es dort zehn Hotels gefunden hat, die sich bei ihm anmelden. „Nachdem wir die richtigen Partner gefunden haben, können wir problemlos die Logistik einrichten, die für die Lieferung unseres Sortiments erforderlich ist“, so Wundermart weiter. Das praktische Vorgehen sehe dann mit Blick auf Hotelliers schließlich so aus: „Basierend auf den Schlüsselparametern des Hotels entwirft unser Team einen Shop, der sich nahtlos in die vorhandenen Räumlichkeiten einfügt. Regale, Sortiment und Preisgestaltung basieren alle auf Best Practice. Entworfen, produziert und geliefert in sechs Wochen, installiert an einem Tag.“
Daten aus der Ferne verwaltet
Wenn der Shop dann läuft, sollen Schlüsselprozesse im Shop, wie das Festlegen von Preisen, und Werbeaktionen, durch Hinzufügung von Gästeverhalten und Käuferdaten inspiriert werden und vom Wundermart-Team aus Einzelhandelsexperten aus der Ferne verwaltet werden können. Wundermart hat sich nach eigenen Angaben zum Technologieunternehmen mit Mission entwickelt, die lautet: „Indem wir uns auf den Aufbau einer Plattformlösung für alle konzentrieren, die einkaufen möchten, möchten wir aufstrebende und innovative Einzelhändler in die Lage versetzen, ihre Waren dorthin zu bringen, wo ihre Kunden sind.“