Carrefour Potager City - Regionale Ultrafrische

Während sich europaweit Lebensmittel-Angebote ins Internet verlagern, geht das französische Handelsunternehmer Carrefour mit Potager City-Shops den umgekehrten Weg.

Samstag, 01. April 2023 - International
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Potager City - Regionale Ultrafrische
Bildquelle: Potager City / Nicolas Gouhier

Das französische Handelsunternehmen Carrefour hat sein regional ausgerichtetes Online-Frischeangebot, das das Unternehmen seit etwa zehn Jahren unter „www.potagercity.fr“ macht, erstmals in die reale Welt übertragen: In Paris wurden kürzlich die ersten drei Potager (deutsch: Gemüsegarten) City-Filialen eröffnet. Mit diesem neuen Convenience-Konzept will der Konzern, der weltweit mehr als 14.000 Geschäfte in fast 40 Ländern betreibt und damit einer der global führenden Lebensmitteleinzelhändler ist, nach eigenen Angaben seine Position als führendes Unternehmen auch im lokalen Lebensmitteleinzelhandel in Frankreich weiter ausbauen.

Frische und Ultrafrische
Im Mittelpunkt steht dabei das Frische- und Ultrafrischeangebot, das mehr als 50 Prozent der Ladenfläche einnehmen soll. Präsentiert werden hier rund hundert Obst- und Gemüsesorten, orientiert am jeweiligen Saison-Angebot. Die Produkte sollen vor allem von regionalen Landwirten kommen und werden von Rungis geliefert. Kurze Wege zu diesen Produkten gibt es dann auch für Kunden in der Innenstadt. Obst und Gemüse werden bei Potager City durch ein Wein-Angebot ergänzt und derzeit mit etwa 230 Frischeprodukten in Selbstbedienung aus den Sortiments-Bereichen Käse, Milchprodukte, Wurstwaren etc. abgerundet. Dazu kommen Backwaren, Salzige Snacks und einiges mehr. Carrefour will mit diesem Convenience-Angebot in der Stadt nach eigenen Angaben die Erwartungen der Verbraucher in Sachen gesunder Lebensmittel noch besser erfüllen. Dieser Anspruch gehe inzwischen über das Bio-Angebot hinaus und erstrecke sich auch auf lokale Beschaffung und nachhaltige Landwirtschaft, weiß man bei Carrefour. Dabei achte man darauf, nicht nur den richtigen Anbieter der Rohwaren zu finden, sondern, da wo notwendig, auch entsprechende „Veredler“ in der Region auszuwählen, die diese Ware zu Endprodukten weiterverarbeiten. „Mit diesem neuen Format wollen wir die Werte des Teilens, der Authentizität und des Genusses für die lokalen Produkte vieler Regionen verteidigen. Wir konzentrieren uns daher auf eine sorgfältige Auswahl der Rohprodukte, immer auf der Suche nach dem richtigen Produzenten, dem richtigen Veredler, dem richtigen Partner sowie dem richtigen Preis zur richtigen Zeit“, sagt Benoît Soury, Geschäftsführer von Carrefour Proximité France und Marché Bio.

Einsatz auch als Abholstation
Um die Verbindung mit dem bereits bewährten Online-Angebot zu stärken, sollen die Potager City-Stores auch als Abholstationen für E-Food-Angebote des Unternehmens in der Stadt fungieren. Potager soll zudem dazu beitragen, in der Gruppe mit nachhaltigen Frische-Produkten einen Jahresumsatz von acht Milliarden Euro zu erreichen. Dieses Ziel hat das Unternehmen in seinen Strategieplan „Carrefour 2026“ aufgenommen. Ob das gelingen kann, hängt davon ab, wie die Kunden in der Hauptstadt in der kommenden Zeit das Angebot der neuen City-Stores annehmen.