Quick Commerce Gorillas übernimmt Frichti in Frankreich

Der Quick-Commerce Lieferdienst Gorillas hat den französischen Konkurrenten Frichti übernommen. Vor anderthalb Monaten hatte es nach der Ankündigung erster Gespräche dazu gegeben. Frichti werde unter seiner bisherigen Marke in Frankreich und Belgien weiterarbeiten, teilte Gorillas mit, an dem Delivery-Hero beteiligt ist.

Donnerstag, 10. März 2022 - E-Food
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Bildquelle: Frichti

Bislang warben Gorillas und Frichti unter anderem in Paris, Lille und Bordeaux um Kunden. Mit der Übernahme profitiere Gorillas von der Expertise Frichtis bei der Produktion von Eigenmarken und verzehrfertigen Mahlzeiten. Beides hat Gorillas bisher nicht im Sortiment. Mithilfe von Frichti wolle Gorillas nun sehen, wie das Geschäft weiter skaliert werden könne, sagte ein Gorillas-Sprecher.

Frichti wurde 2015 in Paris gegründet und konzentrierte sich zunächst auf die Zustellung von verzehrfertigen Mahlzeiten. Das Unternehmen zählt laut der Mitteilung mehr als 450.000 Kunden.

In Deutschland kündigt sich derweil neuer Ärger mit Mitarbeitern bei Gorillas an. Laut dpa will der Lieferdienst 87 Berliner Mitarbeitern kündigen und stößt dabei auf Widerstand des Betriebsrats. Grund für die Kündigungen sei die Schließung des Standortes, eines Warenlagers an der Rungestraße, da ein Antrag auf Nutzungsänderung versagt wurde, wie eine Gorillas-Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Das Gebäude könne wegen Denkmalschutzauflagen nicht als sogenanntes Warenhaus genutzt werden.

Nach Angaben der Sprecherin hat das Management die Mitarbeiter und den Betriebsrat darüber informiert. Warenhaus-Manager Konstantin Lindlar kündigte demnach am 2. März 2022 an, dass alle Mitarbeiter bis Ende des Monats aufgrund von Problemen mit den gemieteten Räumlichkeiten entlassen werden. "Es ist ziemlich merkwürdig, dass Gorillas diese Information schon vor fünf Monaten hatte", sagte Gorillas-Betriebsrätin Anna Hicks. Das Gorillas-Management soll demnach bereits im Oktober von der Schließung gewusst haben.

"Wir werden alles uns Mögliche tun, um möglichst alle Mitarbeiter in anderen Warenhäusern wieder einzustellen", zitiert dpa die Gorillas-Sprecherin. Das Management wolle sich noch einmal in einem weiteren Statement dazu äußern.