Um angesichts des starken Wettbewerbs im gastronomischen Außer-Haus-Markt mithalten zu können, müssen Shop-Betreiber ihr Angebot stets auf dem Laufenden halten und ihre Konzepte und Angebote stetig weiter entwickeln. Das hat auch Marktpartner Lekkerland erkannt und sich in den vergangenen Jahren entsprechend auf diese Situation eingestellt.
„Wir wollen im Foodservice-Bereich einen 360 Grad-Service anbieten, Kundinnen und Kunden beraten und für sie einen Mehrwert schaffen“, sagt Fabian Schinke, Director Foodservice, der Anfang 2023 zu Lekkerland kam und vorher unter anderem bei Kaufland International für Handelsgastronomie zuständig war. Schinke stellte gemeinsam mit der bei Lekkerland unter anderem für Foodservice-Marketing und Kaffee zuständigen Leonie Schubert im Gespräch mit der CS Redaktion das aktuelle Konzept rund um die Foodservice-Akademie der Frechener vor.
Die Relevanz des Foodservice-Offers
muss erhöht werden
„Noch ist es eben oft nicht so, dass sich die Menschen sagen, ich habe Lust etwas zu essen und fahre jetzt mal an die Tankstelle“, sagt Schinke. Das müsse aber das Ziel sein, auch um unabhängiger vom Kraftstoffverkauf oder dem Tabakgeschäft zu werden, das zunehmend unter Druck stünde. „Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden daran, die Relevanz des Food-Offers an Tankstellen deutlich zu erhöhen, um damit stärker in die Gedankenwelt der Menschen zu kommen“, so Schinke weiter.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Entwicklung ist das Konzept Fresh + Tasty, das es schon gab, als Schinke zu Lekkerland kam. „Das war eine tolle Basis“ sagt Schinke. Es decke vieles ab, was man als Shop-Betreiber im Foodservice sonst aufwändig selbst entwickeln müsse. Folgerichtig gab es laut Lekkerland auch eine starke Zunahme der Partner dafür. Auf dieser Basis nahm sich das Unternehmen unter Schinke dann eine Weiterentwicklung des Konzepts vor, das sich bis dahin vor allem auf das B2B-Konzept und die Umsetzung im Shop konzentrierte.
Für eine bessere Wahrnehmung
des Foodservice-Angebotes
Im Rahmen eines Relaunches wurde dann der Fokus stärker auf die B2C-Perspektive gelegt – also auf die Wahrnehmung des Foodservice-Angebots durch die Verbraucherinnen und Verbraucher. Das Ergebnis sind der neue Markenauftritt, der die Aufmerksamkeit von Tankstellen-Kunden stärker auf das Foodservice-Angebot lenkt, und ein weiterentwickeltes Sortiment. Im Rahmen der Überarbeitung sei man darauf gekommen, dass die Kunden in den Shop kommen und im Bistro etwas kaufen, weil sie sich ein kleines Plus am Tag gönnen wollen. Etwas, was sie sich zu Hause nicht jederzeit mal eben selber zubereiten könnten, weil nicht immer alle Zutaten vorhanden seien. Daher heißt das Konzept Fresh + Tasty. Der Lekkerland-Vertrieb übernimmt eine ebenso zentrale Rolle in der Konzeptentwicklung. Gemeinsam mit der Category Foodservice wird das Konzept nicht nur weiter verbreitet und umgesetzt, sondern es wird auch aktiv daran gearbeitet, den Kontakt zu den beteiligten Partnern zu pflegen und zu stärken. Auf den eigenen Messen stellt Lekkerland den neuen Markenauftritt in diesem Herbst vor.
Einheitliche Standards für ein
verlässliches Angebot
Das Entscheidende dabei sei, wie bei einem systemischen Konzept üblich, einheitliche Standards zu entwickeln. Ziel von Fresh + Tasty sei es deshalb seit jeher, dass Verbraucher, die in einen Fresh + Tasty Shop kommen, sich darauf verlassen können, dass sie dort frische Brötchen, gute Qualität und einen guten Geschmack zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis bekommen. Um das trotz Personalmangel immer wieder hinzubekommen, muss die Herstellung der Snacks einfach und modular aufgebaut sein. Dasselbe gilt auch für die Entwicklung des Sortiments zu den verschiedenen Tageszeiten, für die die Tankstellen-Betreiber mit ihrem Team immer wieder auf entsprechende Ideen und Rezepturen zurückgreifen können. Wichtig sei in Richtung Produktivität beispielsweise auch, dass verschiedene Backsnack-Produkte im gleichen Backprogramm laufen können. Die Erfahrung laute dabei, dass sich nicht die Backprogramme an den Produkten orientieren, sondern die Produkte an den Backprogrammen, damit die Öfen ausgelastet werden können und wirtschaftlich gearbeitet werden könne. Dazu kommen zahlreiche andere Prozesse, die den Mitarbeitern vor Ort dann auch beigebracht werden müssen.
Mit neuen gastronomischen Angeboten
eine besserer Marge erzielen
Ohne den Betreibern vor Ort das Pricing vorschreiben zu wollen, für das sie selber zuständig sind, weiß man bei Lekkerland aber, dass sich mit den auf dieser Basis entstandenen gastronomischen Angeboten, eine bessere Marge erzielen lasse als beispielsweise mit einfachen belegten Brötchen. Das ist notwendig, natürlich auch wegen der Kosten, die dem Betreiber durch das Konzept, Präsentation, Geräte und das Personal entstehen. Gleichzeitig soll aber die Attraktivität des Angebotes dafür sorgen, dass die Kunden häufiger und mehr kaufen und darüber hinaus den Shop mit diesem Angebot zu ihrer Einkaufsstätte der Wahl, auch bei anderen Impuls-Sortimenten und Tabakwaren etc., machen.
„Gönn Dir was Gutes“ wird als neues Motto von Fresh + Tasty etabliert
Im Herbst kommt Lekkerland zu all dem dann mit dem neuen Motto in die Shops: „Gönn dir, was gut ist“. Unter diesem Titel steht auch die Weiterentwicklung des Konzeptes, das bereits an 400 Stationen etabliert ist. Die Zahl der Fresh + Tasty-Standorte soll zwar auch weiter steigen, sagen die Verantwortlichen, im Mittelpunkt soll zunächst aber die qualitative Weiterentwicklung des Systems an den bestehenden Standorten stehen. Bis Ende des Jahres soll das „Look and Feel“ an den bestehenden Standorten möglichst umgestellt werden. Neukunden bekommen natürlich schon das neue Konzept.
Lekkerland Foodservice-Akademie
mit zentraler Aufgabe
Zentrum der inhaltlichen Arbeit und der Schulungen zu diesem Konzept, die natürlich notwendig sind, ist die Lekkerland Foodservice
Akademie, die ihren Standort nahe der Unternehmenszentrale im rheinischen Frechen hat. Hier ist die gesamte notwendige Hardware versammelt, darunter beispielsweise verschiedene Kaffeemaschinen und Öfen. Ein Besuch der Akademie zum Einstieg in das System ist notwendig, zumindest für die Inhalte die mit „Riechen, Schmecken, Fühlen zu tun haben“. Aber den Verantwortlichen ist auch klar, dass es in diesen Zeiten nicht einfach ist, für Schulungen aus ganz Deutschland öfter nach Frechen anzureisen.
Lerninhalte für die Mitarbeitenden
wurden zusätzlich digitalisiert
Aus diesem Grund hat das Unternehmen all das, was auch digital vermittelbar ist, jetzt in der digitalen Lekkerland Foodservice-Akademie zusammengefasst. Hier sollen Inhalte sehr klar und eher spielerisch den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen beigebracht werden. „Leicht verständliches Fachwissen, aber immer noch Fachwissen“, betont Schinke. Schon bevor das Geschäft mit Fresh + Tasty beginnt, sollen zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter im Betrieb zum „Foodservice-Master“ (mit Zertifikat) ausgebildet werden und ein großer Teil der Inhalte kann in der Vorbereitungszeit vor der Eröffnung über Handy, Tablet oder PC digital vermittelt werden. Wenn das erledigt ist, findet ein Schulungstermin vor Ort in der jeweiligen Tankstelle mit dem Lekkerland Vertrieb für die praktische Vorbereitung statt.
Dokumenten-Verwaltungssystem gehört
zur neuen Plattform
Zu der entsprechenden digitalen Plattform gehört auch ein Dokumentenverwaltungssystem, wo die Betreiber beispielsweise die Hygienezertifikate und vieles mehr ablegen können, was sie digital greifbar haben müssen. Und auch unabhängig von Fresh + Tasty können Tankstellen-
Betreiber individuelle Schulungen und Weiterbildungen für sich und ihre Mitarbeiter in Frechen buchen, die von Hygiene-Schulungen bis hin zu Beleg-Anleitungen und vielem mehr reichen können. Große Systemkunden können zudem das Angebot der digitalen Akademie unabhängig von Fresh + Tasty nutzen.